zeu und siebenfachem Dach heisst Kamphu-Xatr. Alle vom
Könige gebrauchten Gegenstände haben vornehme Titel, und
auch die Möbeln des Palastes. So heisst ein wesentliches Stück
der Toilette, das in aller Herren Länder nöthig ist: Mo-Long-
Phra-Bangkhom (In usum Regis Dominus Trulleus).
In der siamesischen Geschichte bewerben sich die Könige
häufig um Siegel aus der Hand, des chinesischen Kaisers, und
noch jetzt findet sich ein solches, das Phaya Tak geschenkt
wurde. Es ist beschrieben
Thaeh (Vorname des Königs) Syam (Siam)
Beng (Zuname des Königs) Kok (Land)
in viereckiger Form.
Die königlichen Frauen in Siam werden Morn genannt, oder,
wenn besonders beliebt, Khunchom, bis sie das erste Kind
geboren und dann -Xommanda hpissen. Ihre Unterhaltung geschieht
auf verschiedene Weise; zum grössten Theil müssen sie
ihre Ausgaben selbst bestreiten, obwohl sie gelegentlich von der
königlichen Tafel Speisen geschickt erhalten. Die untergeordneten
Concubinen des zweiten- Königs erhalten nür 20 Tikal
im Monat, so dass sie grösstentheils auf die Unterstützung
ihrer Verwandten angewiesen sind; die Töchter des Königs
bleiben gewöhnlich unverheirathet und dürfen nur von Frauen
(aber nicht von schwangeren) und Kindern besucht werden,
indem die Knaben bis zum neunten Jahre in den Frauenhäusern
verbleiben; die Kinder werden, wenn von der Mutter entfernt,
durch andere Frauen im Lesen unterrichtet, bis mit neun Jahren
die Knaben in’s Kloster zu treten pflegen für das erste Mal,
denn die Prinzen lassen sich meistens zweimal weihen, einmal
als Nen, und dann als Priester, aber immer nur für kurze Zeit.
Die Nachfolge bei des Königs Tode wird von den Edelleuten
entschieden (als dem Phra-Khlang, Phra-Kalahom, Jommarat,
Phollathep u. s. w.), die den Würdigsten auswählen, am
Liebsten wenn er zugleich ein Chao F a ist. Nur Kinder mit
königlichem Blut von beiden Seiten ihrer Eltern erhalten den
Titel Chao Fa*), obwohl derselbe mitunter auch anderen gegeben
*) So ist bei buddhistischen Siamesen schon der Prinz ein Himel-Koningh,
ist. Um eine legitime Königin zu heirathen, muss der König
seine Gatttin unter den Töchtern des zweiten Königs suchen,
oder denen eines früheren ersten oder zweiten Königs, oder
mag vielleicht eine Lao-Prinzessin heimführen, obwohl bei diesen
die Ebenbürtigkeit zweifelhaft bleibt. Der jetzige König versuchte
eine seiner Töchter dem zweiten Könige zu vermählen;
aber solche königliche Gemahlinnen werden (wie in der Türkei)
im Allgemeinen gerne vermieden, da sie meistens hohe Ansprüche
machen. Beide legitime Gattinnen (Akamahesi) des
ersten Königs starben nach einander, zuerst die Kua und dann
die Sai. Die Kinder der Chao Fa werden einfach als Chao
oder Prinz angeredet wie die übrigen, können aber zu Rangstufen
erhoben werden, mit denen ein Gehalt und oft ein Amt
verknüpft ist, wie der Phra, Krom, Krom luang, oder als die
äusserste Stufe der Krom myong; die Kinder des Krom luang
sind .Chao Krak, die des Chao Krak sind Khun Chao,'die des
Khun Chao sind Man Chao und die der Man Chao fallen in
die -grosse Klasse des Volkes zurück, obwohl sie aus Höflichkeit
noch Khun titulirt werden. Ehe sie einen Titel erhalten,
werden Prinzen und Prinzessinnen *) als Phrang Chao bezeichnet.
Die Kinder der Edelleute, wie die der Chao Ph ay a, b litz e n
keinen erblichen Rang, erhalten aber gewöhnlich schon bei
Lebzeiten ihres Vaters einen Titel auf sich übertragen, wenn
während die Friesen als solchen den Bischof dem Erd-Koningh oder Kaiser entgegensetzten.
*) Die alten Geschichten Hinter-Indiens deuten auf eine Bevorzugung der
Frau, wie sie sich zum Theil unter den Laos noch jetzt findet. Die Chinesen
verehren einen alten König des Min-Landes, in dessen Drachenbrunnen zu Zeiten
von Dürre die Knochen des feindlichen Tigers hinabgelassen werden, um durch
die Aufregung Begen hervorzurufen. Doolittle bemerkt dabei: The image of Uok
Uong in placed on the right hand of the image of the goddess his wife, that is
to say the wife is sitting in the seat of honour, according to Chinese notions.
Dies '(an exceedingly unusual thing in Chiua) muss dann durch eine besondere
Erzählung gerechtfertigt werden. Als Beweis der Weiberherrschaft in Lykien wird
angeführt, dass die Kinder nicht nach dem Vater, sondern nach der Mutter genannt
wurden, jind man die mütterlichen, nicht die väterlichen Ahnen im Ge-
dächtniss bewahrte (s. Müller), wie bei der weiblichen Linie zu Quind-Herret in
Sundhord (nach Pontoppidan).