und dann stets hohe Verehrung empfängt. Der Devada des
Baumes wird in die Meh Yanang oder Ahnenfrau des Bootes
verwandelt und waltet dann als Schutzgeist darüber. Die vornehmste
Opfergabe für ihn ist ein Schweinskopf, den seine Verehrer
in frommer Andacht sich gutschmecken lassen. Die
Hamadryaden entstehen und vergehen mit dem Baume.
Die Nikon thep kommen mit den Rukkhathevada (den
Engeln der Bäume) überein, und indem man sie als ein Ganzes
zusammenfasst, besonders in Bezug auf die längs den Landstrassen
stehenden Bäume, so wird gesagt Nikon thepha satith
ju thi phlu (in der kambodischen Sprache meint phlu den Weg).
Die auf der Erde als Schutzengel lebenden Devas werden Arak
(Baksa oder Hüter) genannt.
Die Zweige des heiligen Pipulbaumes dürfen nur unter
sühnenden Ceremonien abgebrochen werden (in Siam oder Birma).
Wenn der Chinese einen Zweig des Aprikosenstrauches für das
Geisterschreiben loszutrennen beabsichtigt, so ritzt er Wortzeichen
in den Stamm, um den Baum von seiner Absicht zu
unterrichten und um Entschuldigung zu bitten. Die Hügelstämme
in Hinterindien lassen beim Klären des Waldes ein
paar Baumstämme für den Wohnsitz der sonst ruhelos umherschweifenden
Geister zurück, wie die Lithauer sich hüten, die
letzten Halme zu mähen, in denen Rugia boba (Kornmutter)
wohnt, und die Sachsen gleiche Rücksicht auf Frau Gode oder
Harke nehmen. Die Japaner bilden die Figur des Erntegottes
(Arbalo) als Hans Gerstenkorn.
Meh Janang oder J a Mang .(die-Dame Grossmutter) ist eine
in dem Kielraum chinesischer und siamesischer Schiffe lebende
Schlange, die dort von selbst sich erzeugt und nicht von einem
Schiffe auf das andere übertragen werden kann. Dieser Schutzgeist
wird täglich durch Hinstellen von Esswaaren verehrt, um
Uebel abzuwenden, und sollte das Schiff einen Leck bekommen,
so steckt er das Ende seines Schwanzes hinein, um es zuzustopfen.
Auch die kleinen Marktböte bezeigen dem Janang
Verehrung, aber er besteht bei ihnen nur in der Einbildung
und unsichtbar, da solche leichte Fahrzeuge nicht gross genug
sind, um eine Schlange zu beherbergen. Bei der Opferbringung
(bon mih janang) werden Gaben in Reis und Eiern au f den
Bugspriet gesetzt, von wo sie allmälig in’s Wasser fallen. Ein
Schiff, das einen europäischen Capitän erhielt, der die Schlange
zu tödten suchte, wurde von ihr verlassen, indem sie fortzog.
Chinesen haben zuweilen beim Ankern der Djonke die Schiffsschlange
sich hervorwälzen sehen, und es war böse Vorbedeutung,
wenn sie an’s Land ging. Nach Ditmarseschen Sagen
ist nichts zu fürchten, so lange der Schififsgeist (Klütermann
oder Klabautermann) an Bord ist (Müllenhoff). Ein nicht seetüchtiges
Schiff dagegen wird von den Ratten verlassen.
Phet Phaya Thong hat einen mit Quecksilber gefüllten
Körper und kann durch denselben in die Höhe fliegen, mit dem
Winde am Himmel hinfahrend.*) Er ist der Feind des Khon-Phu-
Mi-Bun (des Verdienstvollen), mit dem er kämpft. Wenn ein
Verdienstvoller oder Tugendhafter vom plötzlichen Tode getroffen
Stirbt, so sagt das Volk, dass er hingegangen ist, um
mit Phet-Pliaya-Thong zu streiten.' Von Kenntniss der Vixa oder
magischen Wissenschaften wird ein Zauberer Vixaton genannt.
Der später von Gudurz (Enkel Kawah’s) getödtete Pihran Wisa
(der Kai Khosru aufzog) gilt als Wessir Afrasiab’s den Tataren
für Prototyp der Weisheit (Malcolm). Die Phet Phaya
Thong pflücken von den Bäumen des Himaphon die in den
Makhalipbonfrüchten erwachsenen Mädchen und tragen sie fort,
finden sie aber nach sieben Tagen aufgetrocknet (wie Rübezahl
die seinigen). DeT Chao Prasath Tong residirt im Bahn Mesai
und andere Wohnplätze sind Bahn Kuphe, Bahn Mahaphite,
Bahn Udonmonthon, Bahn Xaijet.
Ngneknam lebt mit langen Haaren bedeckt im Wasser und
besitzt, obwohl nur klein, riesige Kräfte, durch welche er
*) „Wenn die Siamesen ein Arzneimittel bereiten, so befestigen sie an den
Rand des Gefässes mit mythischen Worten beschriebene Papiere, um zu verhindern,
dass die Pet Phaya Thong die Kraft des Heilmittels in der Ausdünstung
hinwegnehmen. Diese Pet-Phaya-Tliong sind in der Luft verbreitete Geister, von
denen auch geglaubt wird, dass sie die Erstgeborenen unter allen Töchtern gemessen
und alle Monate erneuerte Unreinigkeit veranlassen. Während eines Sturmes
auf dem Meere werden solche Papiere an Segel und Raen gehängt, um die
Winde zu beruhigen.“