wo zwischen den Blättern die Sonnenstrahlen glitzerten. In
dichten Trauben hingen die Jambosia-Früchte nieder, reif zum
Abfallen und in dem Schmelz vielfacher Farben glänzend; gleich
buntstrahlenden Juwelen hingen sie da, in Reihen schön und
lieblich, wie sie nicht prächtiger den Bogen des Tausendäugigen
zieren (Pre oder Indra). Im Genüsse ergötzt, entfaltete
er a u fs Neue seine Flügel und flog fort in die Oeffnungen des
dichten Waldes hinein. Dann sah er die stolzen Thürme des
Palastes hoch in der Luft schwimmen, erhaben und kostbar, und
dem himmlischen Schlosse des mächtigen Chakkravan vergleichb
a r“ u. s. w. (Aus einem Roman.)
Am Hofe des Königs von Pharanasi lebte ein Brahmane
in der Stellung eines Parohit, der während des Dienstes am
Tage die Vorschriften übertrat und verbotene Speisen ass, bei
Nacht aber streng die Gebote beobachtete. Nach seinem Tode
wurde er im Himaphan wiedergeboren, in dem Parke der Mangoe-
Bäume, wo er während des Tages einen Palast zu seiner Er-
lustigung vorbereitet fand, mit Gold ausgeschmückt und mit
16,000 Mädchen versehen, gleich denen der Thevada. Bei Nacht
aber wurde er in einen Preta verwandelt und ging heulend umher
mit gekrümmten Händen, greulich anzusehen.
„Einst gab es 500 Damen, die die Sin (Vorschriften) streng
und Tag für Tag beobachteten. Eine derselben war indess
schlechtgesinnt und brach die Ehe in ihres Gatten Abwesenheit.
Als er bei seiner Rückkehr davon hörte, verschwur sie sich,
sagend: „Wenn ich Uebeles gethan, so mögen mich für 500
Existenzen (Re Hunde zerbeissen.“ Als der Gatte sich an ihre
Gefährtinnen wandte und dieselben befragte, wichen alle seinen
Fragen aus, sprechend, dass wenn sie etwas wüssten, sie für
jene 500 Existenzen die Dienerinnen der Ändern sein möchten.
Als jene dann starb, wurde sie, kraft der geübten Tugendbeobachtungen,
in einem Palaste (Viman) des Pa (Waldes)
Himaphan wiedergeboren, und die übrigen 500 Damen umgaben
sie als Gefährtinnen. Bei Tage genossen sie Glück und
Freude, bei Nacht verfielen sie trauervollen Leiden, denn die
Hunde bissen und frassen sie. Wenn die Hunde den Leichnam
zerfetzt hatten, wurde er in die See geworfen, und dann erstanden
sie neu am nächsten Morgen in den luxuriösen Gemächern
ihres Palastes. Eines Tages ging der König von Benares nach
seinen Gärten, um Mangoes zu essen, und die Dame treffend,
blieb er bei ihr. Um Nachtzeit ging die Dame hinaus, um von
dem Hunde gebissen und zerfressen zu werden. Als der König,
der ihr nachgegangen, dazu kam, hieb er den Hund in zwei
Stücke, aber beide wurden lebendig als zwei Hunde. Er zerhieb
sie in vier Stücke, und siehe! da waren vier Hunde, bis
zuletzt die Zahl auf 500 Hunde wuchs und die Dame damit
von ihren Leiden erlöst war. Der König warf den Leichnam
in die See, und aus der See ging eine schöne Frau hervor, die
in ihren Palast zurückkehrte.“ Nach dem Hyndluljoo wurde
die Königstochter Signy (in Rogoland) durch ihre Stiefmutter
Hildr in eine Hündin (Hyndla) verflucht, bis Prinz Asmundr
sie durch Verbrennen des Hundsgewandes aus dem Zauber erlöste.
Nach mecklenburgischen Volkssagen fährt Frau Goden
oder Frau Gauden auf die Jagd in Begleitung ihrer in Hunde
verwandelten Töchter (s. Günther).
„Die Mutter sieht in ihres Söhnehens Hand einen Büschel
medicinischer Kräuter (Osoph) und fragt: „GeliebterSohn, was
kamst du da zu bringen?“ Er antwortet der Mutter und giebt
ihr Bericht. „W a s ich hier bringe, himmlische Arznei ist es,
den Menschen zum Heil zu dienen, die an Krankheit leiden,
besonders am Aussatz. Er wird rasch verschwinden bei der
Anwendung, o Mutter.“ Dann hebt er sich auf und reicht
es der siamesischen Mutter. Die Mutter empfängt die Arznei.
Sie läuft zum Gatten, der schon seit sieben Jahren am Fusse
leidet. Freudig kommt sie und sagt: „Unser Söhnchen hier
hat sein Verdienst offenbart, als aus dem Gesetze entsprossen.
Kaum geboren, redete er zu seiner Mutter und brachte, aus dem
Uterus hervorkommend, einen Büschel himmlischer Arznei mit
sich.“ Der Sethi greift nach der Medicin, erfreut im Herzen.
Er lässt sie auf einem Stein zerreiben, im Wasser auflösen. Er
legt sie auf die Stirn, und aller Schmerz ist fort, fort und
verschwunden, wie der Thautropfen, der an der aufblühenden
Blume hängt, und in dem darüber wehenden Winde verdunstet.
Die Menschenmenge, mit Krankheiten beladen, versammelt