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 ihrer  Art  mit  den  Silberfabrikaten Tulas  Aehnlichkeit  hat.  Die  
 Toreutik  ist  in  Hinterindien  besonders  bei  den  Birmanen  ausgebildet. 
   Den  Armen  wachsen  die  Gefässe  auf  den  Bäumen,  
 die  harte  Fruchtschalen  liefern,  wie  bei  den  Römern  urcei  
 (nach  Plinius)  und  cadi  ad  vina  condenda  aus  Lagenaria  vulgaris  
 gemacht  wurden.  Die Mai-Kong-chakr (Holzräder)  genannten  
 Talismane,  mit Hieroglyphen,  Löwen,  Blumen  u.  dgl.  m.  bemalt, 
   werden  über  der  Hausthür  oder  unter  dem  Dache  angebracht, 
   um  die Wohnung  gegen  Unfälle  zu  schützen. 
 Schwimmende  Häuser,  besonders  solche,  die  der  Ausfahrt  
 eines  Kanals  gegentiberliegen,  schützen  sich  gegen  das  Anrennen  
 von  Kähnen  durch  angeschlagene  oder  angemalte  Amulette  
 in  verschiedenen  Zeichen.  Bald  ist  es  ein  rundes  oder  
 viereckiges  Boot  mit  sechseckigen  oder  achteckigen  Figuren  
 darin,  bald  Figuren,  die  sich  im  Kreise  herumtreiben  und  auf  
 einer  runden  oder  halbzirkelförmigen*)  Scheibe  befestigt  sind.  
 Die  Chinesen  fürchten  für ihre Gebäude  besonders  die  feindliche  
 Luft,  die  durch  Gegenzauber  abgewehrt  werden  muss.  In  
 Shangay  zeigte  mir  ein  Missionär  seine  im  Bau  befindliche  
 Kirche,  die  in  einem  dichtbevölkerten  Stadtviertel  lag.  Er hatte  
 bemerkt,  dass  im Verhältniss,  als  er  höher  aufmauerte  oder  hier  
 und  da  einen  Yorsprung ansetzte,  auf  den  umliegenden Häusern  
 greuliche  Gestalten  missgestalteter Zwerge und fratzenhafter  Ungeheuer  
 hervorwüchsen,  die  Schwerter,  Schilde  und  Lanzen  
 gegen  das  neue  Gebäude  richteten,  um  den  verderblichen  Einfluss  
 seiner  Ausströmungen  abzuhalten  oder  ihm  entgegenzu-  
 wirkeD. 
 Es  geschieht  zuweilen  in  Siam,  dass  Affen  ein  Feuerscheit  
 aus  der  Küche  stehlen  und  damit  auf  das  Dach  laufen,  wo  sie  
 es  durch  Blasen  anschüren  und  das  Haus  in  Brand  setzen  können. 
   Man  erzählt  auch,  wie  einst  die  Ziegel  auf  dem  Hauptgebäude  
 des Vat  (Klosters)  Protsat  in  Ayuthia  durch  Affen  ab*) 
   Auf  Haiti  werden  Häuser  durch  Hufeisen  (wie  sonst  auch  in  Europa)  gegen  
 die  Schläge  geschützt,  womit  der Körper  eines  im Vaudoux  Eingeweihten  hei  
 jeder  Berührung  trifft  (wie  der  Zitterroche). 
 gedeckt  wurden,  die  eine  lange  Reihe  bis  zum  Walde  gebildet  
 hatten  und  sie  einander  zureichten. 
 Ueber  die  Pagoden  hat  Buddha weiter  kein Banjatt hinterlassen, 
   als  dass  seine  Jünger  eine  Erhöhung  in  der  Form  eines  
 Reishaufens  aufrichten  sollten  (Lom  Khao)  zur  Aufbewahrung  
 der Reliquien.  Die  durch  den Lapis manalis  verschlossene  Grube  
 des  Mundus,  mit  Erstlingen  und  den  verschiedenen  Erdarten  
 gefüllt,  soll  nach  der  ursprünglichen  Idee  ein  Kornbehälter  gewesen  
 sein. 
 Nach  den  Palibüchern  waren  die  Pagoden  anfangs  rund,  
 den Glocken  ähnlich,  mit  kurzer  Spitze.  Später  wurden  sie  in  
 einer  dem  Phra-Chedi  oder  den  Sathub  ähnlichen  Gestalt  geb 
 au t,  und  dann  als  Phra  Praflg  (Wange)  in  mannigfaltiger  
 Auswahl  gefälliger  Formen.  Die  Chinesen  bauen  Pagoden,  
 um  segnende  Einflüsse  herabzuziehen,  und  in  einer  Procla-  
 mation  in  Cantön  (1837)  werden  die  Anwohner  ermahnt,  die  
 Pagode  Cheihkang  zu  restauriren,  da  sie  höchst  günstig  auf  
 die  Umgebung  einwirke.  Pogoda  als wagrische  Gottheit  bringt  
 günstige  Gelegenheit  oder  Witterung.  Die  Chinesen  erzählen,  
 dass  Kaiser  Lisibin  Thong-keoh  (der XIV. Dynastie)  sich  durch  
 seine  tugendhaften  Kräfte  zum  Himmel  erhob  und  dort  das  
 Modell  der  Pagoden  (Täa)  s a h ,  die  er  bei  seiner  Rückkehr  
 auf  die  Erde  erbaute,  damit  die  Frommen  sich  dort  Verdienst  
 erwerben  möchten.  Nach  seinem  Tode  fuhr  er  fort,  jeden  
 dritten  Tag  vom  Himmel  nach  der  Erde  herabzukommen,  und  
 deshalb  bauen  die  Chinesen  hohe  Spitzen  auf  ihre  Pagoden,  
 damit  er  im  oberen  Stockwerk  weile  (wie  einst  der  Gott  der  
 Chaldäer  in Babylon). 
 Die  nach  der  Weise  der Mon  (aber  ohne  Schirm)  gebauten  
 Phra  Chedi  enthalten  an  der  Spitze  ein  schweres  Eiseristück,  
 um  die  Ziegel  zusammen  zu  halten.  Die  Peguer  nennen  die  
 Thurmspitze  des  Palastes  Mongtre,  als  dem  Salatdai-Baum  entsprechend. 
   Die  kegligen Pagoden,  Phra-Prang,  sind  nach  chinesischen  
 Rissen  gefertigt.  Beim  Bogenbau  legen  die  Siamesen  
 die Mauersteine  nicht  auf den Rand,  sondern  flach  ohne Schlussstein, 
   und  halten  sie  nur  durch  die  Zufügung  von  Kalk  zusammen. 
   Die  gewöhnlichsten  Wölbungen  sind  die  halbzirkligen, 
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