Andere in der linken Hand, und dann den respectiven Seiten
zugetheilt. Einige werden ausersehen, um eine jährliche Abgabe
an Adlerholz für den König zu sammeln, Andere, um Salpeter
einzuliefern u. s. w. Wenn Kriegsgefangene von dem
Könige als Sklaven an Edelleute weggeschenkt sind, so bleibt
ihnen das Recht des Loskaufes unter derselben Regierung. Nach
einem Thronwechsel ab er verfallen sie auf immer an ihren
Herrn und werden meist auf deren Gütern angesiedelt, wie die
mansi serviles um die Sala oder mansus indominicatus.
Abgesehen von den Colonien Kriegsgefangener, von denen
der König mitunter den Grossen oder den Pagoden Geschenke
macht, sind die meisten Sklaven Siams Schuldner, die ihren
Gläubigern bis zur Schadloshaltung dienen müssen. Nach der
königlichen Gesetzesbestimmung des Jahres 1359 p. d. wurden
die Sklaven in sieben Klassen getheilt. Die im Hause geborenen
Sklaven werden wie Glieder der Familie*) betrachtet und gewöhnlich
a.uch so behandelt. Der Herr mag dem Sklaven
Fesseln anlegen oder ihn auch leicht züchtigen, muss ihn aber,
wenn er strengere Auspeitschung wünscht, den Behörden übergeben.
Wenn der Sklave jemand Anders zu seinem Ankauf
beredet, muss der Herr den gebotenen Preis, ,je nach der
Taxirung, annehmen. Die Verschuldeten (Luk-ni) werden im
Allgemeinen als Kha bezeichnet, ihre während der Dienstzeit
geborenen Kinder aber, als That. *) Auch in Gallien gewann
(nach Cäsar) der Adlige über den zahlungsunfähigen Schuldner
Eigenthumsrechte, und ähnlich stand es in Rom. Wenn aus-
gelösst (Thay), wird der Sklave (Kha) zu einem That sin thay
(ein von Schulden erlöster Diener oder ein Freigelassener).
Der Gläubiger lässt den Sklaven die durch seine Unfähigkeit
zu zahlen verlorenen Interessen abverdienen, und dann bleibt
noch das Capital. Im Gegensatz zum Sklaven heisst Phichisse
(im Pali) ein F re ie r (Thay). Den Thay, als homines franci
*) Naga-Slaves (in Manipur) soon assume the family name of their master
and their caste too and on acquiring their frodom, which many do, set up as
regular Rajputs (Gordon).
**) ln Kypros Messen (nach Hesychius) die Sklaven &äies.
(ingenui oder liberi) stehen die Kha gegenüber,_ und Zosimus
gebraucht die zur Bezeichnung von Hörigen dienenden La eten als
Völkernamen. Haben die Zinsen des vom Sklaven seinem Herrn
geschuldeten Capitals die Höhe des letzteren erreicht, so können
sie nicht weiter steigen, und der Herr pflegt dann meistens von
dem Sklaven Zahlung zu verlangen, worauf demselben gewöhnlich
kein anderer Weg bleibt, als sich einem neuen Herrn als
Schuldner zu verkaufen und das empfangene Geld dem früheren
zu übermaehen. Wenn sich Jemand als unbedingten S k lav en '
verkauft, .so erhält er eine höhere Summe, als wenn er sich das
Recht vorbehält, den Herrn ändern zu können. Wer einen Preis
seines Körpers hat, sich dafür schätzen lassen muss, ist em Kha
oder (im Pali) ein Thaso. Wer frei ist, heisst Thay^ (Butiso).
Zu den Kha Pendin oder'an den Boden gefesselten Leibeigenen,
die nicht wandern dürfen, gehören ausser dem Kha-That und
Kha-Luang auch die Kha-Phra oder Tempelsklaven.
Geräth ein Mann in Sklaverei, der vorher zu königlichen
Frohndiensten verpflichtet w a r , so muss er dieselben auch
später in gleicher Weisse besorgen, wenn sein Herr keinen Substituten
dafür findet. Die Bao und That werden unterschieden
wie bei den Germanen die Unfreien oder servi (theo und theu)
und die Hörigen (coloni und liberti). Die Thay entsprechen
den freien Hintersassen, als homines liberti oder, homines
franci. Die Bao Nam-ngön sind mit Geld gekaufte Sklaven
(Kha-that) und die Nai nam-ngön ibre Meister. Die Bao-
lek (unter den Nai-lek genannten Meistern) sind K h a -T h ay
oder Sklaven, die sich freiwillig in Dienstverhältnisse begeben
haben, und die von ihrem Herrn nicht verkauft werden können,
da sie’ihm nicht für Geldeswerth verschuldet sind. Doch werden
sie von ihrem Herrn gezeichnet, um so der Markirung’ durch
die königlichen Beamten nicht unterworfen zu sein. Sie begeben
sich freiwillig in Knechtschaft, da Jeder im Volke einen Edelmann
für seinen Protector wählen muss, um ihn im Staate zu
vertreten. Die Bao-Phrai bestehen meistens aus Kha-That,
doch finden sich auch Kha-Thay unter ihnen. Die Kha-Luang
heissen als gezeichnete Sklaven des Königs Lek-luang (Hluang).
Thay-Kha wird gesagt, wenn Jemand in Wiedererlangung eines