chinesischen Uebersetzung und die Winaya dieses ist älter als
die tibetische (Dulva). Die Nang Xi oder Jai Xi in Siam sind
mehr den Mönchen dienende Laienschwestern als wirkliche
Bettelnonnen oder Bhikkhuni. Gautama liess sich nur auf
wiederholtes Drängen seiner Tante und Amme Pratschäpata
Gautami bewegen, Frauen in geistliche Orden zuzulassen) und
Loyola erfüllte zuletzt den Wunsch seiner Pflegemutter Isabella
Rozel, hat es aber bald genug bereut und liess die Jesuitinnen
schon lo47 wieder eingehen. Die chinesichen Klöster hätten
Boccacio manche Illustrationen zu der in italienischen herrschenden
Licenz geben können, aber in Hinter-Indien wird Unsittlichkeit
mit Ausstossung aus dem Mönchsstande bestraft. Der chinesische
Gesandte erwähnt in Kambodia eine Pflicht des geistlichen
Standes, die nach mittelalterlichen Berichten auch in
anderen Theilen Indiens den Priestern oblag, aber gegen Bezahlung
von europäischen Matrosen übernommen wurde,~wie
noch jetzt von den Kula-Brahmanen, wenn die Operation nicht
durch einen Mutinus im Tempel vollführt wurde, ähnlich dem
auf römischen Herden zeugenden Lar familiaris. Der heilige
Veit in Korvey liess sich für das 1153 p. d. zugestandene Recht
mit dem Stechgroschen abfinden, aber Boerius sah in curia
Bituricensi dieselben Sachen, von denen man früher unter den
Karaiben, und noch jetzt bei der Oelung in Congo hören kann.
Nach Loubere stand auf Uebertretung der Keuschheitsgelüb’de
die Strafe des Feuertodes, für die Talapoinen. Nonnen (Nang
Xi) wurden den Händen ihrer Verwandten überliefert, um in
deren Häusern mit Stockschlägen gezüchtigt zu werden. Jetzt
kommt auch bei Mönchen jene grausame Todesart nicht weiter
in Anwendung, und begnügt man sich, sie nach der Degradirung
auszupeitschen. Die weissgekleideten Nang Xi entsprechen
mehr den tibetischen Diakonissinnen (Gethsul-ma), als den
eigentlichen *) Bhixuni. Manche der Luk Sit Vat (Kloster-
*) Ananda’s Bitten hewogen Buddha zur Aufnahme von Frauen in den Orden,
doch nu r widerstrebend, und nach Georgi’s Bemerkungen über lamaistische Klöster
(die auch durch chinesische Reisende bestätigt werden) scheint sein Misstrauen
wohl begründet zu sein. Inde conjicies Tibetanas Sanctimoniales non
schulknaben) verlassen das Kloster wieder, ohne als Nen ordi-
nirt worden zu sein. In dem Falle müssen sie aber später
immer wieder noch einmal, sei es auch nur für einen Augenblick,
in’s Kloster zurückkehren, um die Novizenweihe zu
empfangen, ehe sie als Priester ordinirt werden können. Es
ist die Pflicht jedes Siamesen, dass er zum Wenigsten einen
Monat seines Lebens im Stande eines Geistlichen zugebracht
hat, und solche, die niemals ordinirt (buet) waren, heissenKhon
dib (rohe Menschen). Man sagt von ihnen, dass sie verkehrt
geboren seien (Köt phit), da sie für ihre Eltern ohne Verdienst
(bun) bleiben. Nur solche dagegen, die beabsichtigen, sieh
später dauernd der Religion zu widmen, verbleiben längere Zeit
im Noviziat als Samma-Nero oder Nen, um das Studium der
Pali-Bücher zu beginnen. Der Priester (Sommana)*) wird im
Allgemeinen Sommana Xi-Song oder Sommana Xi-Pham genannt.
Gewöhnlich wird der Eintritt der Regenzeit, um Fastnacht, für
den Eintritt in’s Kloster gewählt, und sieht man dann stets viele
Processionen mit den durch die Angxön Kvan geschmückten
Ordinations-Candidaten auf der Strasse. Die Prinzen lassen sich
nur zu dieser Periode weihen. Die mit dem gelben Gewände
bekleideten Knaben empfangen dann sogleich die denselben
schuldige Verehrung, von ihren Eltern zuerst. Es sollte nur
derNyan sein, den man in dem Priester achtet, aber die Meisten
beten zum gelben Kleide, bemerkte mir ein Birmane, der zur
Secte der Schwenyan gehörte. Wenn mit dem Nyan doh (ton
pa) erfüllt (Puppenivasanyan, Dippazakkunyan und Asakkha-
ranyan), beginnt der Körper in goldenen Strahlen aufzuleuchten.
aliter ac Manichaeas ab Sanctis Tibetanis stupris affectas matres saepe flferi, sed
mattes immanes, quae ne religionis nomen probris et maledictis exponant misellos
infantes vix natos per saxa et dumeta lacerandos praecipites dejiciunt e rupibus.
Amsterbach giebt eine sonderbare Etymologie über den Namen Nonne: Nunnanes
sacrae Virgines appellantur vocabulo sumpto a Germanis per translationem, quod
proprie signiflcat suem foeminam castratam, sicut e contra fere nos nominamus
equos castratos ab iis qui se castrant propter Regnum dei.
*) Sommana signifies a principal saint known by his dress, bemerkt Raxpaxa
in Erklärung des von den Siamesen gebrauchten Pali-Namen Sommana-Kodom
(Gautama).