und so diejenigen kühlt, die es vorher erhitzt hat. „Sakkho
mit drei Augen ist hier kein Beiname Phra In’s (Indra’s ) , mildes
und süsses Wasser füllt das Innere als stiller See, hoch
hängt’s auf Baumes Wipfel, Haarfäden sind viele drin verborgen.“
Die Kokosnuss. Im Paksi-Pakkaranam wird die Lösung
schwieriger Räthsel dem Riesenvogel abgelauscht, wie in dem
waldeckischen Märchen (bei Curtze) dem Pfau.
Bei Scheltworten pflegen die Siamesen Ai für den Mann
und Ih für die Frau beizufügen. Ai Na Hia (o Eidechsengesicht),
Ai Changrai (o Verfluchter oder Unglücksvogel), Ih
To-leh (du unverschämte Lügnerin). Ein Dickhäutiger wird
begrüsst als Ai Nah Kuek (o du Gesicht wie ein Schuh), Ai
Nah Kala (o du Gesicht wie eine Kokosnuss), Ai Nah Son tin
(du Gesicht wie der Hacken des Fusses). Einen Schamlosen
giebt man die Auswahl von Ai Nah Vok (Affengesicht), Ai Na
Ma (Hundsfratze), Ai Nah dan (unverschämter Geselle), Ih Khon
Nah dan (solch’ eine Impertinenz). In den Feinheiten der
Schimpfreden Bewanderte mögen sagen: Pho-Kak-Ban (iss dein
eigenes Gefressenes), oder: Thut idak heeng (ich spucke vor
dir aus, du aufgetrockneter Anus). Löffel oder Wasserschöpfer
scheint den Siamesen eben so brauchbar zum' Schimpfen wie
den Engländern „Spoon.“ Tham arai (was soll ich machen?),
Tham tavak (mach’ einen Löffel), Ai taväk sab (o h , du zerbrochener
Löffel), Ai tavak cut (o du ausgeschrapter Löffel).
Als Fluchwort (Kham sabot) verwenden die Siamesen: Pa-pha
(möge mich der Donnerkeil erschlagen), oder: Fa-Phi (der Dämon
des Himmels). Khon ehangrai ist ein mit Ungeziefer Bedeckter.
Die Siamesen schlafen mit dem Kopfe nach Norden und
den Füssen nach Süden, oder mit dem Kopfe nach Osten und
den Füssen nach Westen, weil im Schlafe mit dem Kopfe nach
Westen der Kopf verloren ging, vom Winde fortgerissen und
durch einen Elephantenkopf ersetzt werden musste. Nach alter
Sprechweise wird der. Norden als Hua-non (Kopfkissen), der
Süden als Pai-Tin (Fussseite) bezeichnet. Da Leichen mit dem
Kopfe nach Westen verbrannt werden, müssen Lebende in den
Häusern eine östliche Kopflage beim Schlafen wählen. Doch
braucht man es auf Reisen und in Böten nicht so genau zu
nehmen. Es ist ein böses Omen, in Gesellschaft eines Priesters
zu schlafen.
Wenn die Siamesen die Kanom genannten Kuchen backen,
so singen sie gewisse Reime dazu. Im siamesischen Gesänge
wechseln gewöhnlich die Chöre der Knaben und Mädchen, bis
zuletzt beide zusammen einfallen. Bei Verfertigung der Kanom-
kheng (Schüsselkuchen) um Neujahr werden Liebeslieder gesungen,.
Die Siamesen vermeiden nicht nur über Menschen hinüberzutreten
(kh am ), sondern auch über Bücher. Die Zeitdauer,
die durch das Wort Sak-kru (gewöhnlich übersetzt: sogleich)
ausgedrückt wird, meint eigentlich so lange, wie es braucht,
dass ein Topf mit Reis in’s Kochen kommt. Der Russe gebraucht
für augenblicklich Sei tschass, und nimmt sich auch
eine Stunde.
Wenn ein Siamese mit einem Ändern vertrauensvoll eine
einsame Waldreise unternommen hat und dort von ihm auf dem
Wege ermordet wurde, so ist es Siah-kroh. Wenn Jemand
durch die Betrügereien eines falschen Spielers sein Geld verliert,
so sagt er Sia-thi (Vanni sia thi) oder Sia ru. Die Anu-
kroh genannte Ceremonie macht die bösen Folgen des Kroh unschädlich.
Sadao meint zu „lösen“ , wie wenn ein Hexenmeister an
einen Schlüssel blasend, denselben löst, so dass er aus der Thür
herausfällt, oder Gefangene sich von ihren Ketten lösen. Sa-
dao-kroh bedeutet, durch die angemessenen Ceremonien dem
bösen Geschicke entgehen, davon erlöst werden. Bando-kroh
geht auf die Sühnung der Dämonen durch Opfer, und Bando
ist der Name einer von den Brahmanen gebrauchten Formel.
Wenn Brüder sich trennen müssen (luang-suang), so sprechen
sie Segensworte über einander, die als schützende Mächte
bei dem entfernten Geliebten Zurückbleiben.
Von Sachen, die in Ahweichung aus dem gewöhnlichen
Gange der Dinge gethan sind und Unglück herbeiführen, heisst
est, dass sie Abpri seien. Ein schlechter Mensch, der Schaden
verursacht, wird ein Khon-abpri genannt. Es ist Abpri, wenn