v°n S. (Korat) nach N. ist somit von vornherein wahrscheinlich, wenn auch
eine Réduction auf beinahe die Hälfte (15° bis 18# statt 15# bis 203/4°) etwas
zu stark erscheint; wenn ich infmeinem Entwürfe bei % der Ausdehnung
des Originals stehen geblieben bin, so habe ich dafür das Maass des ersten
auf Elephanten zurückgelegten, mehr in W.-O. Richtung verlaufenden
Reisestuckes (10 Tage von Khao-Khoe bis Korat) als Norm angenommen,
welches gegenüber der oben angegebenen Länge von Korat in Mouhot’s
äfte ebenfalls um */3 zu lang erscheint; da jene Längenbestimmung
nicht als ganz zuverlässig gelten darf, bleibt freilich auch das daraus
entnommene Reductionsmaass etwas unsicher, doch spricht für dessen Zu-
lassigkeit der Umstand, dass die wenigen von Mouhot direct überlieferten
Distanzen und Richtungen dazu vièl besser passen als zu seiner Originalzeichnung
(so von Paklaye nach Phixaye 7—8 Tage WSW., nach M. Nan
6 T. WNW., während seine Karte die Richtungen SSW. und WNW.
giebt, ferner von Leuye 3 T. nach Kone-Sane, 4 Nokhien, 4 Tschaya-
pume — während andere Angaben Mouhot’s mit einander unvereinbar sind
und offenbare Fehler enthalten, wie 7 geograph. leages = 10—11 days
quick travelling zwischen Kenne Thao und M. L. Phrabang, neben 10—15 T.
zwischen letzterem und Paklaye). Nach Erwägung aller, immerhin sehr
unzureichenden Angaben scheint es, dass die von mir im Entwurf angenommene
Breite der Lao - Hauptstadt schwerlich um mehr als etwa
'/a— Va Grad werde verschoben werden können, wenn dieser Punkt, wie
zu hoffen, demnächst durch andere europäische Forscher erreicht werden
sollte: ob freilich auf dem Wasserwege des Mekhong, wie die noch in
Gang befindliche neueste französische Regierungs-Expedition sich zum Ziel
gesetzt hat, darf bei der nach aller Wahrscheinlichkeit ziemlich bedeutenden
Höhe des Tafellandes von Nord-Lao und den dadurch bedingten
Hindernissen im Strombette kaum erwartet werden.
Die südöstlichen Landschaften von Siam bis zum grossen See und
das Tiefland von Kamb o d j a , früher nur nach Hörensagen in den allgemeinsten
Zügen hypothetisch verzeichnet, haben nach und nach eine bestimmtere
Gestalt gewonnen durch die Reisen des französischen Missionärs
B o u i l l ß v a u x ( V o y a g e d a n s V I n d o c h i n e , P a r i s 1858 mit einer etwas oberflächlichen
Karte), des Amerikaners K i n g ( J . R . G e o g r . S o c . 1859 mit
Kartenskizze), dann M o u h o t ’s , besonders aber durch die auch den See uncU
m m m * den Mekhong aufwärts bis zur Einmündung des Menam üfee
umfassenden Stromaufnahmen der Franzosen in ihrer neuen Colonie (( j f a r t e
g é n é r a l e d e l a B a s s e - C ö c h i n c h i n e e t d u C a m b o d g e , r é s u m a n t l ' e n s e m b l e
d e h t r a v a u x e x é c u t é s p a r o r d r e d e M r . l e V i c e a m i r a l C h a r n i e r , C o m m a n d
a n t e n c h e f e n 1861 e t d e M r . l e V . A . B o n a l d , G o u v e r n e u r e t i C o m m .
e n é h e f e n 1862 p a r M M . M a n e u , V i d a l i n e t H è r a u d , s o u s - i n g é n i e U r s h y d
r o g r a p h e s d e l a m a r i n e , p u b l i é e a u d é p ô t g é n é r a l d e l a m a r i n e , P a r i s
1863.) Selbstverständlich ist diese ausgezeichnete Arbeit in sehr verjüngter
Rediiction in dem betreffenden Theile meiner Karte einfach wiederholt,
doch fehlen ihr natürlich noch manche selbst an den Flüssen belegene
Ortschaften, so dass nicht einmal die in Dr. Bastian’s Reise zwischen Pa-
nompeng und Mitho erwähnten Orte H o n g - g n ü und Y a t i e k mit ausreichender
Sicherheit niedergelegt werden konnten. Dagegen lieferte die specielle
Verzeichnung der Landrouten unseres Reisenden zwischen' Udong und
Bangkok über Battambong und die Ruinenstädte im Norden des Sees ein
viel sichereres und vollständigeres kartographisches Material, als in den
oben erwähnten älteren Itinerarien enthalten war.
Das von Dr. Bastian gar nicht besuchte a n n am e s i s che Ostküstenland
steht zwar zum nächsten Zweck unserer Karte in keiner näheren Beziehung;
dasselbe jedoch möglichst vollständig (bis auf wenige unwesentliche
Kleinigkeiten, wie Poststationen u. dgl.) durch Reproduction der einzigen
darüber vorhandenen Quelle, der Karte T a b e r d ! s ( T a b u l a G e o g r a p h i c a
I m p e r i i Ä n a m i t i c i a b a u c i o r e D i c t i o n a r i i L a t i n o - A n a m i t i c i d i s p o s i t a , C a l -
c u t t a 1838), wiederzugeben, bewog mich die Unzugänglichkeit dieser in
einem seltenen Wörterbuche versteckten kartographischen Arbeit; selbstverständlich
wurde sie nur modificiert durch einige kleine Küstencorrec-
tionen nach den neueren (noch nicht vollständigen) britischen Aufnahmen,
sowie ein paar Namen hinzugefügt werden konnten aus den von G ü t z l a j f
gesammelten Nachrichten (G e o g r a p h y o f t h e . C o c h i n c h i n e s e E m p i r e , J , R .
G e o g r . S o c . 1849. V o l . X I X , p . 85).
In derselben Karte ist zürn ersten Male, im Gegensatz zu älteren
Nachrichten, welche den M e k h o n g westlicher durch den grossen See fliessen
liessen, der untere Lauf dieses Stromes bis zum 13. Breitengrad schon
ziemlich entsprechend den neueren Aufnahmen (nur wiederum etwas zu
stark nach Osten gezogen) niedergelegt,- ebenso — aber offenbar weniger
zuverlässig, nur näch Erkundigungen — der Mittellauf desselben bis zum
18°. Die wenigen Ortspositionen, welche unsere Karte in dieser Partie des
grossen Stromgebietes angiebt, sind somit der Taberd’schen Karte als einziger
Quelle entlehnt, allerdings mit einer, durch die neuerdings gewonnenen
Positionen von M. Luang Phrabang und am unteren Mekhong bedingten
beträchtlichen westlichen Verschiebung des Stromlaufes; auch musste die
Stadt L a o B a t h a k (oder B a s s a k ) , welche Taberd’s Karte um 2 Grad nördlicher
ansetzt, den Andeutungen der neueren Kambodja:Reisenden zufolge
wenigstens so weit, wie geschehen, herabgerückt werden. Dieser. TheiW
des\Flusses indess und sein grösser westlicher Zufluss Semum ist soeben
durch die schon erwähnte neueste französischeExpedition festgestellt worden,
deren: Resultate, hoffentlich bald noch weiter gegen Norden fortgeführt,
diese ganze bisher unbekannteste Region Hinter-Indiens auf unseren Karten
in nächster Zukunft ganz umzugestalten versprechen. W^ährend wir jetzt
die bezeichneten Localitäten nach den wenig bestimmten Ausdrücken
der. ersten Berichte über jene Unternehmung (N o u v . A n n a l e s d e s V o y a g e s
1867) nur ganz unsicher anzudeuten vermochten, werden wir nicht, er