achten, hüte dich auch vor Misshandlung. Behandle Gross und Klein mit
Herablassung.
Um den richtigen Zeitpunkt zu kennen, in welchem eine Stadt erobert
werden wird, so multiplicire das Datum der Jahre in der Maha-
Sakkharat mit 12 und füge den Monat des Angriffes hinzu, dividire das
Ganze mit 108. Sollte e k ohne Rest aufgehen, so ist jener Monat der
passende, sonst dagegen wird er Anlass zu "bösen Gerüchten geben. Um
den Tag zu erhalten, multiplicire die Jahre der Era mit 12 unter Zufügung
des Monats, dann multiplicire mit 30 und füge die Zahl der Tage
hinzu, dann dividire mit 108, daraus wirst du Alles ersehen. Um nun
das Schicksal eines Landes genau vorher zu wissen, so multiplicire die
Jahre in der kleinen Era (Chunlosakkharat) mit % und dividire das Resultat
mit 7. Sollte 1 als Rest bleiben, so wird grosse Theurung entstehen.
Ein Rest 2 zeigt an, dass ein Gesandter aus fremdem Lande kommen
wird, Kriegsmunition zu bringen. Bei 3 wird die Ernte zerstört werden
und das Volk grosse Trübsal von den Soldaten erleiden, oder doch durch
Pest und Fieber fortgerafft werden. Bei 4 und 6 wird Reis genug sein,
doch Streit unter den Grossen des Landes sich erheben und die Grenzposten
verlassen werden. Bei 5 und 6 wird Reis und Wasser von schlechter
Qualität sein. Eine Prinzessin Wird gegen den König Verschwörung an-
zetteln und dieser sterben, oder sonst wird die Dynastie zu Grunde gehen
oder doch der Sommana-Phrahmana-Chan (das Oberhaupt des Brahmanen-
Collegiums) mit Tode abgehen.
S i th ik a r i y a : Der Lehrer rgrd nun das tiefe Stillschweigen brechen,
das in der dem Ausmarsche einer Armee*) vorhergehenden Zeit herrscht
und jedes Geräusch aufhuscht. 'Wenn dann aber, zum Angriff des
Feindes fertig, der mächtige Lärm hervorrauscht, wenn die Gong laut ertönen,
die Trommeln wirbeln, alle Becken-Instrumente zusammenschlagen,
wenn die Trompeten schmettern, die Cymbeln klingen, die Glocken schellen
und das Schlachtgeschrei aufschwillt in dröhnenden Accorden, dann werden
die Terrassenschirme und Standarten aufgepflanzt, und wenn dann ein
liebliches Mädchen erscheint, im Schmucke glänzender Kleider, wenn
dann ein Mann königlichen Ansehens hervortritt, wenn ein Wasserkrug
gesehen wird, oder eine reine Reisschüssel, oder hübsche Blumen weisser
Farbe, oder frische Pflanzen, oder ein Joch gleichfarbiger Ochsen, oder
eine Statue Brahma’s, oder ein weise gekleideter Priester, oder das Bild
des Herrn, oder die Figur eines Heiligen, so dient alles dieses in 14
Zeichen des Rökh zum günstigen Omen, lasst dann rasch den Angriff
geschehen und glücklicher-Erfolg wird ihn krönen. Wenn aber ein brennender
Holzstoss sich zeigt, ein Gespann aus-Ochse und Büffel erblickt
*) The viceroy, as generalissimo of the Chinese army,, whenever he is about to start on
a warlike expedition, must worship his flag.
wird, oder Thiere, die miteinander kämpfen, wenn die Stimme eines Weinenden
gehört wird, man rothe Blumen sieht, einen ausgelaufenen Wasserkrug,
einen zerbrochenen Karren, einen spitzigen Pfosten, herabgefallenes
Gebälk, zerbrochene oder niederstürzende Balken, einen Kahlköpfigen,
einen Verbrecher, Leute, die sich prügeln oder solche, die im Schrecken
umherlaufen, einen Wahnsinnigen, einen Mann, der vom Dache oder von
einem Baume fällt, scharf zersplitterte Stöcke, auf dem Wege umhergeworfen,
alle diese Omen (sakun) in 16 Arten, verbieten den Marsch, denn
unter ihnen kann kein Sieg erfochten werden. Wird auf dem Marsche
zur linken Seite die Stimme eines Vogels gehört, der dann auffliegt und
sich auf einen Baum zur rechten Seite niederlässt, so wird grosse Beute
gemacht werden, wenn er sich aber auf einen Baumstumpf oder verdorrten
Stamm niederlässt, so ist es sehr unglückliche Vorbedeutung. Kommt
der Vogel von Südosten herbeigeflogen und schreit er laut in der Luft
über dem Heere hinschwebend, so ist Unglück in seiner Stimme, denn er
sagt: ,;Qer Feind wird übei; euch sein, noch ehe der Tag beendet ist.
Fliegt der Vogel*) dem Zuge vorauf und weiter, so leitet er uns vorwärts,
dann muss Alles in Eile und Lebendigkeit seiner Führung folgen,
denn in solcher Richtung ist der Sieg gewiss.“ Je nach der Stunde des
Tages sind die von der rechten oder linken Seite kommenden Thiere
günstige oder ungünstige.
Wenn die Armee absteigt von den Höhen, heisst es Khrut-Phaya
(dèr Pomp Garuda’s), wenn in der Mitte der Ebene auf den Angriff wartend:
Pathumma- Phaju (der Pomp des Lotus), wenn in engem Defilé
postirt : Phot-Phayu (der Pomp, des Dämons), wenn in Colonnen angreifend :
Sena-Phayu (der Pomp des Sena-Vogels), wenn in engem Thale mar-
schirend: Korakot-Phayu (der Pomp des Krebses), wenn sieh durch Moräste
hinarbeitend: Mahingsa-Phayu (der Pomp des Büffels), wenn über
einen Fluss setzend, mit dem Kopf voran und den Schwanz nachziehend :
Mongkon-Phayu (der Pomp des Drachen), wenn von dem Fusse der Hügel
anstürmend: Singha-Phayu (der Pomp des Löwen), wenn im offenen Felde
für die Vertheidigung zusammengeschlossen: Suriya-Phayu (der Pomp
, der Sonne). '
4 Im Gleichniss des Kavek-Paksi (des Flamingo-Vogels) leitet Seine
Majestät, der grosse König, die Trujfpen, die er mit seiner schallenden
Stimme ermuntert, unter Herablassenheit und gnädiger Wohlwollenheit
vorwärts, bis er, den Feind treffend, ihn mit herzhaftem Muthe angreift
und in die Flucht schlägt. In dem Gleichniss "des Hongsa-Paksi (des
Schwanenvogels) gleicht Seine. Majestät, der grosse König, wenn er an
der Spitze der Armee marschirt, einem mächtigen Felsblock, dem Schwanen-
*) And- the Sparhauk and other Foules of Raveyne, whan thei fleen after here praye
and take it before men of. Armes, it is. a gode Signe ; and zif he fayle of takynge his praye, It
is an euyll signe (Maundevylle).