mesischen. Die Constellation der Plejaden heisst der Stern der
Küken oder Hennenkinder (Dao Luk Kai). Mesha wird durch
einen rothen Widder *), Mina durch verschiedene Wege blickende
Fische dargestellt.
Die Flecken im Monde werden Jehkata genannt und stellen
ein altes Ehepaar vor, (Jai-Ta oder Grossvater und Grossmutter),
die die Felder im Monde**) bebauen. Man sieht sie
dort einen Reishaufen (Phom) aufschütten. Andere halten die
Zeichnungen für einen Hasen oder für den Baum Phra-Sri-Maha-
Phot (den heiligen Bodhi). Der Vollmond heisst Cham-peng.
Chantho meint Wunsch (im Pali), und Phra-Chanto oder Phra-
Chan, der Mond, hat seinen Namen erhalten, weil er als des
„Wunsches Kint“ hervorging, als die die neue Welt bevölkernden
Geschöpfe beim ersten Untergange der Sonne ein Licht
wünschten. Die Sonne oder Phra-Athit***) war tarn thammada
(nach dem Naturgesetz) geschaffen als Bangköt eng (selbstentstanden).
Die Sonne würde in den Abgrund der Hölle
(Khum-Narok) hinabstürzen, wenn sie nicht durch den Lokang
an der Aussenseite des Chakravala gehalten würde. Die Sonne
umkreist den Berg Meru, wie im Weltsystem des Kosmas die
glockenförmig aufgeschwollene Erde. Während der Mondfinster-
niss erheben die Siamesen einen grossen Lärm, um den Wü-
thenden (Angk) zu hindern, dass er nicht zu rasch isst, und
fahren mit Schreien fort, bis er seine Beute wieder ausgespieen
hat. Wenn die Eklipse f ) bei Nacht eintritt, so nennt man sie
*) Nach Whish nennen ihn die Inder auch griechisch Krija (Krios), wie den
Tanros (oder Vrsha) tävuru. Nach Letronne war , der Thierkreis in der Alexan-
drinischen Epoche von den Griechen nach Aegypten gebracht.
**) Nach dem orphischen Gedichte (bei Proclus) war der Mond mit Bergen,
Städten und Wohnungen bedeckt (s. Röth), nach Swedenborg von Zwergen bewohnt.
***) Aditsaka meint heldenmüthig. Den Aditi gegenüber werden die Diti und
Dann zusammengestellt, als den Göttern feindlich. Die rabbinische Sage spricht
dem Stamme Dan die Theilnahme am Reiche Gottes ab, und (nach Theodoret)
wird der Antichrist aus dem Stamme Dan erstehen.
f ) Buddha sicherte durch seine Schutzgebete die Himmelskörper gegen Rahu.
Im spanischen Dialekt der Gitanos (Zigeuner) heisst das Dunkel der Nacht Rachi
oder Arachu (nach Ximenez). Nach den Guaranis werden die Himmelskörper bei
Chan-anangkhat (dag Unglück des Mondes), wenn bei Tage
Detsun (der Sonne Strahlen verschwinden). Was immer in der
Nähe und zu Händen ist, wird zusammengeschlagen, um Lärm
zu erzeugen, aber man bewahrt dabei einen musikalischen
Rhythmus und beginnt mit langsamen Cadenzen, um den am
Anfänge des Essens heftigsten Appetit möglichst zu moderiren
und zu zügeln, damit die Verspeisung nur allmälig vor sich
gehe. Tritt der Mond wieder aus dem Rachen des Ungeheuers
hervor (Khai), so beginnt die Musik in raschem, lautem Tempo
aufzuspielen, um seine Flucht zu beschleunigen oder durch
Vince luna zu ermuthigen. „Dieu garde la lune des loups“
sagt man in Burgund. Die chinesischen Mandarinen haben
die officielle Pflicht, die Himmelskörper zu retten, was sie,
wie der stets glückliche Erfolg beweist, auf das Beste verstehen.
Der Inbegriff der siamesischen Kriegswissenschaft ist in
dem Buche, betitelt Phra-Phixai-Songkhram-Klang, enthalten,
worin die Regeln der Taktik niedergelegt sind. Ein geschätztes
Werk über Kriegskunst wurde (im Jahre 860) durch König
Rama verfasst, der zuerst den Gebrauch schriftlicher Documente
in die öffentlichen Regierungsgeschäfte einführte.
Das Phixai-Songkhram lehrt dem Feldherrn die verschiedenen
Omen, die auf dem Marsche zu beachten sind, sowie die günstigen
und ungünstigen Bezeichnungen. Ausser den geheimen *)
Namen der siamesischen Hauptstädte giebt es, unter begleitenden
Abbildungen, die nach Thiergestalten benannten Formen
der Schlachtordnung, als Krabbe, als Vogel Garuda, als Stier
u. s. w. Die keilförmige Schlachtordnung der Limiganten wurde
von den Römern (nach Ämm. Marcell.) Schweinskopf genannt.
Die Stellung der Truppen wird durch Illustrationen erklärt, und
ebenso sind die günstigen Localitäten eines zum Kampfe geden
Eklipsen von einem Tiger verschlungen (s. Charlevoix). Nach den Chiquitos
wird der verfinsterte Mond von wilden Schweinen gebissen.
*) Flora war der mystische Name Roms und Jern der Salems (Jebus) oder
Jerusalems (El-Kudsch). „Wir haben der Stadt auf Gottes Befehl einen ewigen
Namen gegeben,“ sagt Constantin bei der Gründung Coustantinopels.
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