S a ab « btefet bi« müttetlfche SRitgift ift, von weld)et bic grudn
wdhtenb ihtet ©ntwidetärtg aufethalb beg mütterlichen Seiber jc^rt,
fo ifl et, tb>etl6 in grofetec Q u an tität vothanben, alg bei ©dugc;
Rieten, tf>eitö von eigener SUtalitat, theilg in einet eigenen SSlajV
eingefd)loffen. S a g SSogelei enthalt alfo alg ©tzpugnif beg @ier=
flodg feine gtud)tbüllen, fonbern ifl blcf ein g t u c h t f l o f f e i , Sec
ßietflod befielt nämlich aug einet gefdfteichen, jufammengelegten,
unb nach aufen vom SSauchfelle überzogenen ©chleimmembran, welche
ben gtuchtfloff fecernitt. Siefec, ober bet S o ttet (vitellum), erfd^eint
anfänglich a ß ein gallertartigeg, burd)fid)tigeg Hörnchen, unb wirb,
inbem er an ©rofe junimmt, weif lieh unb milchig, bann gelblich
unb feft. 5B3dhtenb feinet Tlugbilbung erzeugt ftch an feiner Sbet*
flache bie Sotterhaut. Siefe ifl blofj eine intetimiflifche gtud)tfloff=
hülle, unb bet Sbethaut bet Hnolle analog, benn 1) fie bitbet ftch
fpdter, alg ber gruchtfloff; 2) fie ifl einet ©pibermig ähnlich, bünn,
butchfichtig, weiftid), gefdflog, unb mit bem ©ierflode nicht otganifch
vetbunben; 3) fie tvitb im etflen Beittaume beg SStüteng burd)
\>k tvitflichen gtuchthüllen, welche ftd> aug bem gtuchtfloffe entwi*
dein, verbrangt. S ec S o ttet fetbfl fleht alfo auch in feinet unmit»
telbaten SSetbinbung mit bem mütterlichen Hbrpet, liegt vielmehr
frei in bet vom ©ecflocfe gebilbeten unb mit 58auchfetl überzogenen
Belle, ober bem Helche (ealyx). Snbem ec wdchfl itnb vom ©tode
abwdrtg ftch behnt, zieht ftch bie ©chleimhaut mit ihrem SSauchfeB*
Überzüge zw*ifchen bem Welche unb bem ©toefe in einen gaben ober
©tiel aug, in welchem bie ©efdfe zum Welche gehen. SEBenn ber
S o ttet gelb wirb, fo ecfcheint an bet bem ©tiele, alfo auch bem
©ietflode zugewenbeten ©eite beffelben ein aug weifen Hörnchen
beflehenbeg, fegelfotmigeg Klümpchen, bet Hern (nucleus), wetcheg,
inbem eg mit feinet ©pifce in ben S o ttet eingefenft ifl, an ber
Sbetfldche beffelben feine breite SSaft'g hat, unb hier alg ein mild)'
weifet, tunbet gled ecfcheint, ben man bie flache obec ben $ a h 5
nenteitt (macula, cicatricula) nennt.
§. 66. 58ei ben ©attgethieten unb bei bem SRenfchen ifl bte felbfl»
thdtige, weibliche 58ilbung im ©ietflode nod) befd)tdnfter. *f$r
entfleht nämlich fein @i, fonbetn blof g t u c h t f l o f f , Weichet nad)
bet 58efcud>tung nur bie etfle Einlage zw gtuthtl)ullen unb grud)t
I gibt, aber nicht zur Tlugbilbung unb ©endhtung betfelben hinreicht,
j 6c ifl bähet eine blofe glüfftgfett, welche ohne eigene dpülle in ben
1 Bellen beg Sietflocfg enthalten ifl, unb biefe zu 58(dgchen augbehnt.
1 ©ieiflwaffethell, fiebrig anzufühlen, idft wie # a u g m a n n bemerft,
I auf ben ginget gefltichen, 'einen gldnzenben, leimattigen Uebetzug
I zurücf, giebt in bet ober beim Bufafce von Tltfohot ein ©etinn* I fei, unb untecfcheibet ftch nicht metflich von anbern fetofen ©dften:
| S o h n (9 1 t.148. © .8.) fanb in ihr, wie in biefen, SEBaffer, 6i*
I weiffloff, ©atlerte unb phogphorfauteg fJlatrum. Shre Q uantität
I ifl gering unb betragt z-58* in bem reifen 58ldgd)en eineg ©chweineg
I nach d p a u g n t a n n 3 big 6 ©tan. S ie 58ldgchen ftnb von anglet*
| chet ©rofe: bie fleinern unburchftchtig unb wie vfpitfenEbtuchen, bie
I reifen butchfühtig unb zum Sheil von bet ©tofe einet ©tbfe. Siefe
'|58ldgchen hat man nun für © et gehalten, etfllid) wegen bet
1 Uebeteinflimmung bet gotm , aber bie blinben ©eben beg dfligen
* ©etffodg (§♦ 5 4 ) hafte man bann mit gleichem ©tunbe auch für
| ©et halten fonnenj gVocifeng, weil man bie otganifche ©ntflehung
I überall weitet hinaug zu rüden bemüht war, unb 5pcdfotmation
: voraugfefste, abet bieg beruhte auf einem blofen 58oturtheilej beit*
teng, wegen bet Tlehnlid)feit mit bem S o ttet. SSRan hat in neuern
Beiten namentlich bie Sotterhaut bem 9labetbtdgd)en gleich geflellt,
I unb, ba bie Sotterhaut vor bet 58eftuchtung vothanben ifl, auch bag
Safepn beg S^abelbldgcheng im ©etflode angenommen. Tibet zu*
vorbetfl ifl bie Tlnalogie hier trügetifei); bei ben 5Bogeln m uf bag
1 © , ba eg aufethalb beg mütterlichen Hbtpetg auggebtütet wirb,
|g an z anbere Stganifationgvechdltniffe haben, alg bei ben ©dugethie*
ren. ©obanrt ifl bte Sotterhaut, wie bie dpaut bet Hnolle, eine blofe
ßpibetmig beg gcuchtflop, fein S rgdn bet gtu d )t, vielmehr ganz
| vetfd)ieben von bem fpdtet entflehenben Sottetfade, weichet bem 9la*
Ibelbldgchen entfptichf. « fome (9 it. 165. III. © .2 9 1 ) behauptet
Iflat, baf fdhon Tlmnion unb 6h°rion vor bet 58efrud)tung im 6ier*
j flode vothanben fepen. S ie entgegengefefcte SDleinung, baf ndm*
’ lieh bet 6ietflod nidhtg alg glüfftgfeit giebt, ifl fchon von Äitdh*
b o t f f (9 lc.4 8 ), Ä u h l e m a n n (fit. 1 3 i © .4 1 fg.), ^ a i g h t o n
I unb Tlnbern aufgeflellt wotben. S ie ©rünbe, welche ung zu biefec
’ ^ nfid)l beflimmen, ftnb folgenbe. a) Tin einem unreifen 58ldg<f)ett