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 bazu  oorhanben,  als  ber  obige:  aber  er  wirb  feter  niefet  beutlidß  an=  
 g e flau t,  niefet  zum  feetien  S5ewußtfepn  gebracht,  fonbern  wirft  als  
 Ahnung  ber  Sbentitat  beS  ©etrennten,  unb  äußert  ftdfe  niefet  a[$  
 freies  SBollen,  fonbern  als  blinbet  Stieb,  ber  auS  bem  ©emeinge;  
 fühle  feetoorgefet.  ©o  lieben  wir  baS  geben  um  feiner  felbft  willen  
 ba  es  bodh  für  unfer  %<t),  alfo  für  unfet  eigentliches  ©elbft,  nur  
 bie  SSebingung  beS  ISeftefeenS  unb  SBirfenS  ift;  fo  lieben  wir  ben  
 ftnnlicfeen  ©enuß  an  unb  für  fiel),  ungeachtet  er  nur  ein  SSefdrbe»  
 rungSmittel  bet Shdtigfeit  unfereS ©elbfi,  unferer  geizigen Straft  unb  
 unfereS ©elbftgefühlS  ift«  Siefer  Stieb  h<*t  fdfeon  in  unferer ilinbbeit  
 gewirft,  ehe  wir  jur  ©elbftanfchauung  gelangten;  et  wirft  auch  
 jefct  in  uns  fort,  ohne  baß  wir  feiner  ©rünbe  uns  bafeei  immer  
 bewußt  werben;  er  Dollführt  ^anblungen,  bie  überlegt  unb  frei  jtt  
 feprt  fdEjeinen,  unb  bie  bodfe  ohne  Ueberlegung,  ohne  SBillen,  ja  ge--  
 gen  unfern.. SOBiffen  erfolgen;  er  f lie ß t  bas  Auge,  unb  beugt  ben  
 Seife  bei  Annäherung  eines  Derle|enben  StbrperS,  felbft  wenn  wir  
 ben  SSorfah  Imben,  ber  ©efahr  Srofc  ju  bieten;  er  ftellt  bewufttob  
 baS  ©leichgewicht  wieber  her  bei  ©efahr  beS  FallenS,  n ö tig t  junt  
 hduftgern,  tiefem  Atf)men  bei  Stängel  an  Suft  u«  f.  w«  9Bie  ftch  
 hier  bie  Ahnung  unb  ber  Stieb  als  ber  ©tamm  barftellen,  au$  
 Welchem  helle  Anfdhauung  unb  freier  SBille  ftdfe  entwickeln  fonnen,  
 fo  erfcheinen  fte  bei  bem  Shiere  als  ber © tam m ,  welcher  noch  nicht  
 ZU  jener ©ntwicfelung  gebraut  ip   S em  Shiere  mangelt  bie ©elbft  
 anfdhauung,  unb  mit  ihr  bie  ©rfenntttiß  beS  ©runbeS  feiner  S5e-  
 ftrebungen;  aber  ber©runb  wirft  im  ©emeingefühle,  unb  ber Stiel)  
 beffimmt  ju   ben  oerfchiebenartigfien,  für  Erhaltung  unb  Fdtberung  
 beS  gebend  zweckmäßigen  #anblungen«  S ie   thietifche  ©elbftliebe  
 ift  baS  blinbe,  aber  willffihrlfdhe  ©treben  ber ©elbfierhaltung,  b.  f.  
 ber  gegenwärtigen  Sfedttgfeit  mit  bem  fünftigen  S afepn;  baS  @e«  
 meingefühl  iji  ber  SBereinigungSpunct  aller  Shatigfeiten,  unb  bet  
 Stieb  geht  barauf  aus,  baburch,  baß  bie  Detfchiebenen  Äorpertbeile  
 in  einen  ihnen  angemeffenen  Buftanb  öerfefct  werben,  baS  ©emeim  
 gefühl  ungefiort  ju  erhalten;  bie  SBillführ  aber  ift  bie  SJerfchiebem  
 artigfeit  ber #anblungen,  wetdfje  non  einem  unb  bemfelben  principe,  
 bem  ©emeingefühle,  auSgehem  c)  B ie ' wir  thietifche  Ahnung  unb 
 thietifche  Stiebe  in  uns  fühlen,  bie  wir  aber  jur  flaren  ©rfenntniß  
 unb  jum  freien  Billen  entwicfeln  fonnen,  fo  giebt  eS  auch  gebend-'  
 thdtigfeiten  in  unferm  Organism us,  bie  wir  Weber  unmittelbar  ju  
 erfennen,  noch  burch  ben  B illen  ju  bejiimmen  oetmbgen:  SSlutbil*  
 bung,  ©rndhrüng,  BachSthum  werben  in  ihren  einzelnen Momenten  
 bem  ©emeingefühle  gar  nicht  funb,  unb  gehen  ohne  unfer  3uthun  
 bem  3«>ecfe  ber  ©elbfterhaltung  gemäß  oor  ftch,  i«  tvte  fehen,  baß  
 biefe  plaftifchen  Sunctionen  bei  einer ©torung  in  zweckmäßiger  9tich=  
 tung  ftch  umanbern,  nach  Maßgabe  ber  23erhaltniffe  auf  eine  für  
 baS  S5e|fehen  beS  gebend  paffenbe  B eife  ftdh  geftalten:  wir  erfennen  
 ein  heilfameS ISeftreben  ber  gebenSfrdfte,  bie  SiSharmonie  aufzu=  
 heben  unb  «Harmonie  wieber  herpftellem  ©S  ift  hier  eine Uebereim  
 fiimmung  ber  oerfchtebenen  .Strafte,  ohne  baß  fte  in  einen  fBrenm  
 punct  gefammelt  ftnb,  Don  welchem  aus  eine  einige  Steaction  © tatt  
 ftnben  fonnte;  bie  getrennt  bleibenben  Organe  unb  Strafte  wirfen  
 harmonifch  jufammen,  weil  fte  jufammengehoren,  unb  bei  aller  
 SJerfchiebenheit  wefentlich  eins  ftnb«  ©o ftnben  wir  benn  in unferem  
 Organismus  außer  ber  menfchlichen  (a«)  unb  ber thierifchen  (b«)  auch  
 eine  pflanzliche ©elbftliebe,  'beruhenb  auf Sbenfitdt  ber ©lieber«  S en n   
 in  ber  ^fTanje  ift  nicht  allein  ber  innere  Hergang  beS BachfenS,  fo  
 wie  ber  SSilbung  unb  Bewegung  beS  ©afteS,  fonbern  auch  baS  
 Auffuchen  ber  benfelben  bebingenben  SSerhdltniffe,  biefer  ©elbftliebe  
 ohne  ©elbftgefühl,  biefem  Stiebe  nach  ©elbfterhaltung  ohne Söillfüht  
 anoertraut:  bie  B ürzel  firebt  nadh  unten,  nimmt  bie  S tiftu n g ,  in  
 weldher  unter  ©anb  unb  ©feinen  befreunbete Sammerbe  unb B affer  
 ftdh  ftnben,  zwangt  ftch. burch  wiberfirebenbe  Stocper  feitiburcfe,  unb  
 fprengt  fte  auSeinanber,  um  ihren  B e g   zu  verfolgen;  ber  ©tamm  
 hingegen  ftcecft  fehnfuchtSDol!  feine  Aefte  ber  Suft  unb  bem  gidhte  
 entgegen,  unb  brdngt  ftch  mühfam  burd)  Stilen  hittbutef),  um  zu  
 ihnen  zu  gelangen,  unb  in  ihrer  Bedhfclwitfung  baS  lebenbige  Sa=  
 fepn  ber  Pflanze  zu  behaupten.  ©S  ift  feicc  berfelbe  3wedk,  eS  ftnb  
 gleiche,  bem  3wecke  entfpredhenbe Shdtigfeiten,  wie  bei  ber  tyiettfä);  
 menfchlichen  ©elbfterhaltung;  eS  muß  auch  berfelbe  ©runb  oorban=  
 ben  fepn,  wenn  auch  unentwickelt:  ©elbftliebe,  wenn  auch  uut  im  
 ■Seime,  b.  i.  als  wirfenb,  beftimmenb,  aber  ftdh  felbft  noch  nicht 
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