
 
        
         
		*)  ®egtiff  beg  Bebeng  iji  aber  bag  ©inigfepn  eineg  SSefenä 
 mit  ftcf>  felbfl  burd)  äpdtigfeft,  ober,  auf  bag  Äorperttctje  bezogen,  
 ©elbflcrpaltung  im  Söecpfel.  S ie   gortpflanpng  iji  eine  ©tpaltung  
 beg  beffefjenben. Bebeng:  bie Snfuforien,  welche  ben  momentanen 2$et*  
 pdltnijfen  gemdfj  unb  a£g SSerfe  beg  2(ugenblicfg  burd)  ungleichartige  
 Beugung  entjlanben  ftnb,  bauern,  nacpbem  blefe  Beugung  aufgeport 
 f)at,  burch  ©paltjeugung  ober  Äeimbilbung  fort.  S ie   Siottpftanpng  
 fff  alfo  eine  2frt  beg  fiebeng:  folglich  m uf  bag  Beugenbe  ibentifd)  
 fepn  mit  bem  fiebenben,  fidf>  felbji  ©epaltettben.  S’Jun  ifi  aber  bie  
 Sortpflanjung  eine  ©etbjlerpaltung,  nicpt  beg  Snbioibuumg,  fonbern  
 ber  ©attung;  folglich  iji  auch  nicht  bag  Snbioibuum,  fonbern  bie  
 ©attung  felbji  bag  eigentlich  Beugenbe,  ober  bag  in  bet  Beugung  
 SBtrffame  unb  fiebenbige.  Sapec  fann  benn  bag  inbiüibuelle Beben,  
 namentlich  bag  mdnnlicpe,  weil  bieg  eben  in  höherem  ©rabe  tnbioi*  
 buell  iji,  ohne  biefe  Function  befielen,  ja  eg  wirb,  inbem  eg  unter  
 ben ©influf  ber ©attung  tritt,  gefcpmdtert  unb  »erfucjt.  S ie   ©at*  
 tung  aber,  welche  butch  ^ortpflanjung  ft'ch  felbji  erhalt,  iji  fein  be«  
 jiimmteg  SEBefen,  fein  ©oncreteg,  fonbern  ein  2lbjiracteg,  ein  23e*  
 griff;  mithin  iji  fein  ©injelneg,  fonbern  ein  2fUgememeg,  Sbeelleg,  
 bag  SSeparrlicpe,  SBefentlicpe  unb  Beugenbe  bei  ber  ^ortpjlanpng,  
 S ie   lebenben  Snbioibuen  ftnb  alfo  blof  bie  Srgane  für  bie  93er*  
 wirflicpung  beg  SSegriffg,  unb  wir  bürfen  jte  nur  infofern  jeugcnb  
 nennen,  alg  wir  überall  bem  burd)  eine  anbere  Äraft  in  SSpdtigfeit  
 gefegten  2Betf$euge  bie  SBirfuttg  gufdfjreiben.  2lucp  iji  eg  feht  Se*  
 greiflicp,  baf  nur  ein  »fjopeteg,  alg  bie  Snbioibualitdt  jeugt,  benn  
 ein  SSefen  fann  nur  ©leidjartigeg,  aber  nicht  feineg  © teilen  er*  
 fcpaffen;  fo  fcpafft  bag  2luge  ein  SSilb,  aber  fein  neueg  2luge,  bie  
 ©eele  ©ebanfen,  aber  feine  anbere  ©eele;  bag  ©cpaffenbe  muf  
 immer  ein  $6peteg,  SRadptigereg  fepn,  alg  bag  ©efcpopf.  Heber*  
 haupt  aber  fann  bag  Snbioibuum  alg  folcheg  nicht  jeugen,  benn  
 Snbioibualitdt  iji  ©efcpiebenheit  unb  Bebengeigenthümlichfeit;  bie  
 Beugung  aber  iji  auf  ein  Unenbltfyeg  gerichtet,  jundcpjl  auf  S3il*  
 bung  frember  Snbioibuen.  SSeibe SSegrrffe  fielen  alfo  in  einem  ©e*  
 genfafce,  ber  nur  baburch  aufgehoben  wirb,  baf  eine  9?icptung  auf  
 bag  Unen'oltcpe  im  Beben heroortritt  unb  bie  ©cpranfen  ber  3nbioi;  
 bualitdt  burdhbricht.  Unb  fo  bejidtigen  wir  benn,  wag  ber  unjierb* 
 I  Jichc  £ a r ü e p   augfprach:  quod foecundum  facit,  in Omnibus  idem  
 |  aut  consinülis  naturae  est:  idgue  divinum,  analogen  coelo, 
 arti,  intellectui,  providentiae  (*Jlr. 10.  ©.  121).  d)  2Bag  nun  
 Die  Speile  anlangt,  burch  welche  bie  gortpflanpng  »ermittelt  wirb,  
 fo  belegt  ft'e  fdpon  ber  «Sprachgebrauch  mit  bem  ta rn e n   ber  Beu*  
 gunggorgane,  unb  beutet  baburch  an,  bajj  fte  nicht  bag  Urfad)tid)e,  
 fonbern  bag  SDfrttet  ftnb,  wobutd)  bie  gunction  p   ©tanbe  gebracht  
 wirb.  S ie  gficptigfeitbiefcr'^nficht  ergiebt  ficf>  fcpon  a«g  bemSbi*  
 gen:  wenn  bag  ganje  Snbioibuum  p   ohnmdd>tig  iji,  um  p   jeu*  
 gen,  wie  fotl  ein  befonbereg  ©ebilbe,  weld)eg  burd)  bie  plajlifd)c  
 Äraft  beg  Snbioibuumg  gefdhaffen  iji,  ben  ©tunb  ber  Beugung  in  
 [  ftch  enthalten  fbnnett? -  S ie   SSeobacptung* bejidtigt  eg.  S en n   bie  
 ;  gortpflanpng  fann  ayd)  ohne Beugunggorgane  erfolgen  (§.21 — 3 3 .  
 3 8— 42).  ©ie  ftnb  nur  bei  ben »ollfommeneten  organifchen SBefen  
 oorpanben,  unb  erfdheinen  blof  in  §olge  einet  ©dpeibung  beg  Sr*  
 ganigmug  in  »erfd)iebenactige  Speile:  wag  bort  burch  bie  allgemeine  
 SDiaffe  bewerfjielligt  würbe,  wirb  ^tec  burd)  eigene,  tnbtoibualtfttte'  
 ©ebilbe  ^>crt>©rgcbrad>tv  Sßjemt  bag  Beben  in  einet  SBecpfelwttfung  
 oerfchiebener  ©lieber  bejlept,  fo  muf  eg.  aud).  um  fo  »ollfommener  
 fepn,  je  »erfchiebenartiger  feine  ©lieber  ftnb,  unb  je  raannichfalfigere  
 ©egenfdpe  eg  in  ft'ch,  fehltest,  ©o  gelangt  benn  ber  Srgantgmuö  
 burd).  bag  Auftreten  bet  Beugunggorgane  p   einem  »ollfommeneren,.  
 reiferen  Safepn.  S e r  ©egenfafc  beg ©aftunggorganeg  p   ben  Sn*  
 bioibualitdtgorganen  muf  bem  gefammten  Beben  eine  hohete  ©pan*  
 nung  geben,  unb  bag  Beugenbe,  fo  wie  bag  ©rjeugte  muf  baburch  
 »ollfommener  werben*  9Rod)  mehr  muf  ftd)  bie  Beugung  »erooll*  
 fommenen,  wo  bag  ©attunggorgan  in  untergeorbrtete  ©egenjajse  jer*  
 fallt,  wo-  eg  p -  einem  organifchen  ©pjieme  wirb.  S «   biefem  ©p*  
 jieme  muf  aber  bie  ganje  »olle  S raft  beg fiebeng,  wie  fte  burdh  ben  
 begriff  ber  ©attung  befümmt  wirb,  ftd)  wieffam  erjeigen. 
 §.  2 3 1 .  S ie   einfame  Beugung  wirb  burch  bag  Snbioibuum  »et*  
 mittelt:  biefeg  wieberholt  ftch  im  neuen  Snbioibuum,  ober  feljt  fein  
 Safepn  in  ihm  fort,  unb  theilt  ihm  auch  feine  auferwefentlichen  
 Qualitäten,  burd)  welche  eg  ftd)  »on  anbern  Snbioibuen  berfelben  
 ©attung untccfcpetbet,  mit,  wie  benn  j* S5.  burep Ableger  unb$>ropf*  
 reifet, bie  §aibe  ber  SStütpen,  bet  ©efd)macf  bet.  Srucpte  unb