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§. 3 0 8 . Sn, £inflcfct auf baS SÖefen bet Beugung ftnb
t>aupt swei gälte gebenfbac. ©ntweber fte ift blof fdjembar, bie.
organifchen SBefen, welche wir hervortreten fehen, ftnb fcfyon vorher
im Äeime ba gewefen unb werben burd) baS, was wir Beugungs?
act nennen, blof entroicfelt: S{;eorie ber 9)tdej;iffenj (§. 309 —
3 1 4 .); ober bie Beugung ift wirblig was ftefcheint, eine ©d>6pfung,
burch welche bie organifchen 3Befen erfi ihren Anfang nehmen:
Sheorte ber ^ofiformation (§. 3 1 5 . fg.). SBenn bie otganifchen
IBefen »ot bet Beugung prderiftiren, f0 ftnb ihre Äeime ent-
webet^ im weiblichen ©ietffocfe: Theorie ber Svijten (§* 3 0 9 .),
ober im männlichen ©amen enthalten: Theorie ber ©permatifer
(§. 3 1 0 .); fte ftnb entweber fchon in Materie unb gorm »othan?
ben unb werben burch bie Beugung nur jum 2Bad)Sthume gebracht:
Simone ber ^rdformation (§. 3 1 1 .), ober fte ftnb blof bet SDtate?
rte nach oorhanben, unb erhalten erfb burch bie Beugung ihre eigen?
thumltche gorm : Theorie ber Sttetamorphofe (§. 3 1 2 .); fte epiftiren
enblich entweber urfptünglich, «nb vom Anbeginn ber ©attung-
Theorie ber ©pngenefe (§. 313.), ober fte entgehen in ben jeugen?
t>en ^nbwtbuen, jeboch not ber Beugung: epigenetifche ^tdfotma?
tion (§. 314.). 3Benn aber bie Beugung eine witflidh neue 35\U
^««9 ift-fo ift fie entweber ihrem ganzen SBefen nach materiell (§.
15.), ober fte beruht auf einem bpnamifchen ©rttnbe (§. 316.).
£>iefe verriebenen ©d£e hat man nun au f mannigfaltige SBetfe
unb mit Dielen unbebeufenben Stfobiftcationen jufammen »etfchmol?
jen, unb barauS fogenannte Beugungstheorien gebilbet, beren Bahl
am ©nbe beS ftebjehnfen Sahrhunberts fchon *auf 3 0 0 gefchdfct
würbe. Um unferen ©egenftanb fldret anjufchauen, halten wir
uns an-bie angegebenen einfachen ©lemente aller biefer Sheorieen.
§♦ 3 0 9 . S ie Sehre ber S t i f t e n würbe befonberS von © w arn?
m e r b am , SÄ a l p i g h i , S S a l l iS n e r i , B a l l e r , SSonnet unb
O beren angenommen, unb Swat fo, baf man meijt bie gehre
ber ^raformation (§. 311.) unb bie ber ©pngenefe (§. 313.) ba?
mit »erbanb. SBir halten uns hier an bie reine Sehre ber S ri?
ften, nämlich an bie 35ehauptung, baf bas neue Snbivibuum nach
feinem wefentlichen Sl)eile vor ber 33efruchtung im SBeibe, unb na?
mentlich im ©ierftocfe prdepiftire, baf alfo bie 35efruchtung nur eine
hin§utretenbe duftere SSebingung für bie weitere ©ntwicfetung beS
neuen SubivibuumS fep. a) S e r wefentlichfte ©runb für biefe 35e?
hauptung ift* bie SJtonogenie (9tr. 9 5 . VIII. @. 93. 143.). „©6
ijt eine ununterbrochene Stufenleiter vom ^olppen bis jum 5D?en=
fchen: bie Urfache bet Beugung m uf aud) überall bie gleiche fepn; ,
— nun entwicfelt ftd> aus ber ©ubftanj beS ^Polppen ohne 35e?
fruchtung ein SungeS: folglich muf baS SBefentliche ber Beugung
überall vor ftd) gehen in einem einigen Snbivibuum, welches offenbar
nur ein weibliches fepn fann." 2ttterbingS ift bie Beugung,
wenn wir fte in ihrem allgemeinften SSegtiffe auffaffen, überall bie?
felbe, nämlich ©twecfung eines neuen SebenS; aber bieS neue Seben
ift oerfchiebentlich geartet, je nachbem ein 9)olpp ober ein Sftenfd)
u. f. w. entfteht: folglidh muf auch bie Beugung »etfchiebene gor?
men haben. S ie formen ftnb nicht baS 3Befentlid)e (§. 225.), alfo
auch «Kht *>a$ 35eharrlidhe ber Beugung, unb barauS, baf baS Sn?
bivibuum einer 2frt von SBefen burch eigene jlraft ftd) fortpflan?
^en fann, folgt nicht, baf bei anberen 3lrten bie gortpflanjung /
burch baS vereinte 3Birfen jweier Snbioibuen nur fcheinbat fep. h j
„S aS ganje ©i ift ein Sheil beS mütterlichen ÄbtpetS" (9tr. 95.
VIII. © . 93.). 2lbet nur bie,©proffe fann als tntegrirenber Sl)eil
beffelben betrad)tet werben, baS ©i hingegen erfdjeint nirgenbs als
©lieb, fonbetn nur als ©rjeugnif beS mütterlichen ÄorperS. ©efefet
aber auch, baS ©i wäre ein Shell beffelben, fo ift baturn bie §tud)t
bei ber gefd)ledhtlidhen Beugung nicht von ber SDtutter allein gebilbet,
benn baS ©i ift hier vor ber SSefruchtung blof eine SSJtatrip ohne
Srucht; bei ben S au g etieren unb SOJenfd^en aber ift vor ber 35e?
frudhtung noch 9ar fein ©i gebilbet, fonbetn nur Stucf)tftoff. c)
S a ber 3)tann feine inbioibuellen förperlidhen unb pfpd)ifchen ©i?
genfchaften »ererbt, fo muf er aud) wefentlichen Tfntheil an ber
Beugung nehmen. SSo n n et (9tr. 9 1 . §. 66.) gefleht, baf er
bie Theorie ber Soiften mit biefer ©rfahrung nicht vereinigen fann,
unb macht bähet Sefstere überhaupt verbddjtig, tnbem er meint, bet
©ohn fonne gleiche ©igenfchaften annehmen, weil auf ihn biefelben
auferen ©inflüffe wirfen, weld)e auf ben 33ater eingewirft haben;