S3etwanbtfcbaft erfüllt iji unb bie (Stoffe gegenfeitig gebunben ftnb,
fo tritt 9iul)e ein, als unerlafjlid)je SSebingung beS ^ott6cflc{)engj f)
baS ©tjeugenbe; aber iji als foldjeS »ernichtet, bemt fein Körper
fann entliehen, ohne bafj bie ©toffe, aus welchen er ftd) bilben
foll, ihre frühere 23etbinbung aufgegeben h^ben. C) S3ei bem ©nt*
flehen organifchet Mefen ftnben wir g) eine (Kombination ber Metf*
male beS bpnantifchen unb beS materiellen ©ntfiehenS: baS ©r$em
genbe geht nicht unter (f,), fonbern oerharrt (c.), unb gleichwohl
entlieht feine »otübergehenbe Shätigfeit (a ),. fonbern ein beharrliches
Oafepn (d.); eS entjieht ein Materielles, aber bie Shdtigfeit erlifcht
nicht in ihm (e.), fonbern »er»ielfdltigt ftd) (b.). ©S bilben ftd)
alfo Mefen, in welchen baS Ot)namifd)e unb bas Materielle ju ei*
nem Greife »erfd)lungen iji, unb in welchen bie Sbentitat »on inne*
rer Shdtigfeit (A.), unb äußerem Oafepn (B.) fiel;, barjiellt. h) ©S
bilbet [ich ferner ein Mefen, welches ben ©runb feines S5ejiel)enS
in fich felbfi h‘d , inbem eS als ein ©an^eS mannichfaltiger ©lieber
burd) fortbauernbe Shdtigfeit fich jerfebt unb neu bilbet, wdhrenb
bie bpnamifchc ©rfd)eimutg blofj als Attribut, eines SBefenS, bet um
otganifche Äbtpet aber als ein blofj probucirteS Mefen erfcheint,
welches feine Attribute nur empfangen h^t »on ben ptobucitenben
^actoren, ohne fte burd) ftd) felbfi erneuern $u fonnen. i) S5ei
ber Beugung bilbet ftd) enblicf) ein SBefen, in welchem ein .SbeelleS
baS SSeftimmenbe, unb baS Materielle ber 2luSbrucf baoon iji. 3m
Anfänge ifi eS nämlich eine gleichartige, formlofe grlüfftgfeit, aber
bie 3bee beS Organismus wirft in ihr, unb fchafft aus ihr alle bie
fo rm en , beren ber Organismus bebarf, um bie 3bee ju »erwitfli*
djen unb fein Mefen ju offenbaren, ©r empfangt fortbauernb fternbe
©toffe uttb wgnbelt fte in feine gorm um : fo ernährt er ftch am
fangS aus ©iweifj, bann aus O otter, ober aus ferofer geudhtigfeif,
bann aus M ild), fpdterfjin aus biefem ober jenem 9iahtungSfioffe,
aber bei aller biefer Mannichfalttgfeit fchafft er ftch bie gleiche Mi*
fdjung unb bie gleiche Organifation. Oie Materie-iji alfo bas Um
tergeorbnete, welches metamorphoftrt wirb unb blofj bie 3bee ju »er*
wirflichen bient; b ie3bee iji baS tttfprünglid)e, ^ptderijiirenbe, int*
mer ftch SSleibenbe. Oagegen in ber bpnamifefen ©rfcheinung
tritt bie Äraft ohne eigenen Äotpet auf, unoermogenb, ftd) eine
eigene Materie ju fchaffen, unb inbem fte an ben »etfehiebenen Ma=
terien ©ejialtungen hetoorruft, offenbart fte ftch «IS bie forperlofe
§orm , b, h* als baSjenige, was bie ©ejialtung giebt, ohne felbfi
ein $u ©efialtenbeS ju fepn. Umgefehrt ifi bet bem unorgani*
fdjen Äorper bie Materie baS Mefentliche, bie $orm a&ec
georbnet unb gleichgültig, ba fte nur entfianben iji burd) bas erto*
fdjene Miefen ber bilbenben Ärdfte: eS iji bajfetbe ©als, mag eS
in Maffer aufgelofi ober feji, puloerig ober frpfialliftrt, in Mütfeln
ober in S3ed)etn angefchoffen fepn, unb eS fann aus ber einen gottn
in bie anbete übergehen, ohne baburd) in feinem Mefentlid)en, fei*
nen d)emifchen ©igenfd)aften »erdnbert §u werben.
§. 3 1 9 . Oie Metfmale eines otganifcljen ©tjeugniffeS ftnb alfo
1) Sbentitat »on Opnamifd)em unb Materiellem in ber ©rfcheinung,
2) Totalität unb SSejiehen burd) ftch, 3) utfptünglicheS «£)ectfd)en
unb ununterbrochenes Malten beS ^beeilen bei Unterorbnung beS
Materiellen. Otefelben Merfmale fommen aber bet Statut überhaupt
ju ; benn fte erfd)eint als eine 23erfnüpfung »on Opnamifd)em unb
Materiellem, worin aber baS Opnamifche als ber unmittelbare 2fuS*
bru^ beS ^beeilen baS ^errfchenbe, unb bie Materie bloji fein be*
harrlidjer TluSbrutf iji; fte erfcheint als eine ©umme »on ©injelm
heiten unb 2lbhangigfeiten,. bie aber in ihrer ©efammtheit ein ab*
gefchloffeneS ©anjeS bilben, welches »etmoge ibeeller ©inheit burd)
ftch bejieht. OaS otganifche SBefen iji alfo eine 9iad)btlbung beS
^aturganjen., eine Söieberhotung beffelben ©trebenS, welches im
Meltall herrfcht, innerhalb befonberec inbioibueller ©djranfen. O a
nun fowohl bie ganje S'iatur auf bem Unenblichen beruht unb nur
bie 2lufenfette ober Offenbarung beffelben in ben Sormen ber ©nb*
lichfeit ifi, als auch ber wahrhafte ©runb aller ©ntjiehung organi*
fchet SBefen nur in bem ibeellen principe beS Meltganjen gefugt
werben fann (§. 228. 2 2 9 . 2 3 2 .), fo ifi bie Beugung eine wahr*
hafte ©chopfung, b. h* butch fte wieberholt fidh in ben ©chranfen
bet 3nbi»ibualitdt baS Offenbarwerben beS MeltgeijieS in »erfchie*
benen Siichtungen, welche, burd) ibeelle ©inheit »erfnüpft, ein ©an*
jeS unb burd) ftch felbfi SSebingteS barjiellen. Oiefe 2fnftd;£ geht
herüor aus ber 23ernunftibee, baf baS dufere ©tfcheinen auf einem
innerlichen ©epn, baS 9ielati»e auf einem 2lbfoluten, bas ©nblidje
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