ftd? fiinbet, erfcfyetnt bag b«rd?bof)t*te 3eitgxmgöglfcb immer frei an ber
dußeren Oberfläche, aber fo, baß eg gteicbfam feine f?6l)le ober ben
Shttbenfack mit nach außen genommen, nnb biefe «f?6ble in eine eng
anfd?ließenbe ©d?eibe, bie SSorbaut, umgewanbelt f>at*■ S ie 33ot=
baut ift bei ber Umflülpung butcf) ben eine ©d?eibe bilbenben ©nbtbeil
beg ©amenleiterg (§. 133.) nnb bei ben fohlen burd? bie SBanbung
berfelben (§. 134.) vorgebilbet, wie benn namentlid? bie festere bet bem
SSibet gerabegu eine SSorbaut genannt werben konnte, wenn nid?t
bag Beugunggglieb im rut)enben Bufbanbe äußerlich gang unffd?tbar
Ware, eg ftnbet bi« offenbar ^in allmdliget, fafl nnmerfiicber Ueber=
gang © tatt. Oie SSorbaut ifl eine an ber Obetfldcbe beftnblicbe
Ouplicatur ber $ a u t, weld?e eine cplinbrifcbe $oble ober ©cbeibe beg
Beugungggliebeg barfiellt, nnb ben Uebergang von ber äußeren f?aut
gut Membran beö Beugungggliebeg hübet, ©ie ndbert ficb baf>er
bem Gbarafter bet ©cbleimbaute, wie fte benn buccb hoppelte Um=
fcblagung enblid) in bie ©d?teimbaut ber ^grnrobre ubergebt; ifi
gart, unbehaart unb an ber innern flache burcb fecernirte geud)tig=
feit glatt, © ieb^t mehrere Salgbrufen, welche beim fjunbe, ©tiere,
©ber, Stfaulwutfe, SJlofcbugtbiere ;c. groß (9lr. 9 5 . YII. © .4 8 8 ),
beim SDlenfcben klein ftnb. 3m Oriente ifi, wie Slpmpben unb
©It'torig, fo audb bie SSorbaut oft gu flatk enfwidfelt, unb ba alle
talgige ©ecretion im beißen Älima reichlicher ifi, fo ifi eg auch bie
am Beugungggliebe, wegbalb benn aud? bie SSefdbneibung bei ben
Orientalen, namentlich fd?on bei ben alten ©gpptiern eingefufjrt wot*
ben gu fepn fcbeint. SKetkwürbig ifi eß, baß außer bem SSereicbe
ber mofaifcben unb mobammebantfcben Religion biefe ©itte auch auf
einigen Smfeln beg flillen Oeeang unb in einigen ©egenben beg füb*
lidjen 3fmerifad gefunben worben ift. SBelcben 3fntbeil teligtofe Wlei*
nungen baran höben mögen, alg bie SSorflellung non Heiligkeit beg
Beugungggliebeg, non Opfer unb SSerfobnung ber ©ottbeit, von fitt*
lieber Steinbeit k. bürfte febwet gu beflimmen fepn (9fr. 224* IX .
© . 2 6 7 ). — Oie 93orbaut geigt aber gwei verfd)iebene Sonnen. a)
2fuf einet niebern ©tufe wirb nur bie eine dpdtfte beg ©plt'nberg
von einer eigentbümlicben Ouplicatur, bie anbere Hälfte hingegen
von ber ^autfldd;e beg SSaucbeg felbfl gebilbet, fo baß benn bag
Beugunggglieb in einer an ben SSaud? gehefteten Siobte liegt (ftebe
I V. Safel 8. Sorm). ©o ifi eg namentlich bet gletfd)freffern, 2Bie*
bedauern, Oickbdutern, ©inbufetn, 2fmpbibienfdugetbteren unb
ßetaceen; bei S5eutelt£)ieren unb Stagern ifi eg eine ©cf>eibe am
SJfrttelfleifcbe, welche bid?t am Elfter unb-gum Sbeil hinter ben R obert
ftd? öffnet. 2luf abnorme 5Beife wieberbolt ftcb biefe SSilbung
bei ©pnanbern, wo bie SSorbaut nicht röhrenförmig ftcb fdjlteßt,
fonbern von einer ©eite beg S3aucbg gut artbeven ftber bag Beugungs=
glieb ftd? augfpannt. b) £5ei ber b^b«en gvrm btlbel bie Sorbaut
für ftcb eine volljidnbige 9iobre; bag Beugungggtieb ifi f?iev f«c immer
ein vom Siumpfe abgelofieg, frei von ben @d?ambeinen b«öbbdngens
beö ©lieb (ftebe V. Safel 9. $orm). ©o ifi eg bei ben f)anbflügtera,
ben SSierbanbern unb bem Süenfcben.
§. 136. 2Cucf? in ber äußeren ©pbdre ber Beugunggorgane, bie
wir nun Überblicken, gilt alfo bie Siegel, baß auf einer niebern ©tufe
ber SSilbung bie Organifation tbeilg tn ftd?, tf?eitg gu bem anbern ©e=
fcl?led?te einen geringem ©egenfa^ bilbet. 2öag bag ©rjiere betrifft,
fo begeiebnet ftcb etlfo bie tyofyeu ©ntwickelung babutcb, baß bet
Srucbtgang burcb nad) innen gebenbe Salten, burd? größere ßdnge,
burcb Mangel an SDiugfeifafern , unb burcb eine nach unten unb vorn
abweicbenbe Siicbtung vom Studbtbdlter ftd? unterfd)eibet; baß er felbfi
in einen Idngeren, inneren unb einen fürgeren, äußeren 5£beil gerfdllt,
unb an legerem nod? Sipmpben unb ©ebamberg bingutreten. ßben
fo erreidbt bag Beugunggglieb feine fyfyeu (Sntwickelung, inbem eg
tbeilg wefentlid? verfebiebene ©ebilbe in ftcb fd?ließt, tbeilg von bem
übrigen ©pfierne ftd? mehr abfebeibet unb alg eigentbümlicbeg Organ
hervor tritt. @o wirb aud? ber ©efd?led?töunterfd)teb in ber auf*
ffeigenben Sbierreibe immer fiarfer .entwickelt, fo baß wir benn bie
volle (Sigentbümlidbkeit ber ©efd?lecbter nur bei ben bvb«tt Sbteren
auggebilbet ftnben. SBenn eg alfo barauf ankommt, bag SBefen bet
©efd?led?tet gu erkennen, fo werben wir unfern SSlick vorgüglicb auf
biefe boebfie ©tufe beg Stbierreid)g richten müffen, unb ung feinegs
wegeg baburd? irre mad?en laffen, baß bei nieberen Sbteren entgegen*
gefegte SSerbdltniffe Vorkommen.
§♦ 1 37. Oer ©efd?led?töd?acafter tn ber äußeren ©pbdre ifi vor*
waltenbe 3 unerlid?keit auf ber weiblichen, unb J)crvfd?enbe 2feußer*
lid?keit auf ber männlichen < ©eite, gruebtgang unb Beugunggglieb