bcn ifl (§. 2 0 0 ), »eil im Sftenfchen ecft bie ©efChlechtlichfeit ihre
gattje Saefe, unb fomit aud) bie SÖ3eiblid)feit if)ce «olle 33ebeutung
gewinnt. 2Bit muffen alfo f>tcr ben CD?enfchen «on beit S£t)ieren
fonbern, unb bann ftnben wir, bap bec «Wann mehr thierifch, bag
Söeib bei feinet Annäherung an btc p f l a n z e Statur mehr menfcf)=
lid^ ifl. S en n 1) ber 5D?ann tragt in feiner behaarten .fjaut noch
bie Uebetrefle thierifcher, allgemeiner fjaatbebecfung, wdhtenb bie
^ a u t beg Sßeibeg jebe © pur baoon abgeworfen f>at unb fomit aß
ganj eigentlich menfchlich e rle rn t. 2) S a g männliche SSecfen ifl
in jeber #infTcE)t mehr bem tfjierifc^en ähnlich; erfl im SBeibe be*
fommt eg bie eigentümlich menfchliche Form (§. 1 59. 1 60. 161.
b. d, 162. c.). 3 ) Sm SSaue beg »ffoben fonnen wir feine wefenf*
lidje 2Serfd)iebenf)eit awifchen bem Spanne unb bem Spiere etfennen;
bagegen unterfdfjeibet ftd> ber menfchliche $cucf)tf)d(ter wefentlfdh «om
tljierif^en. 4) S n ber auffleigenben Sijierreifie wirb allmdlig bag
©efic^t gegen bie ©d&dbetytyle f(einer, ber Umfang bet Heroen ge*
gen ben beg ©ehirng geringer, ber ^irnjfamm gegen ben «£itnman*
te( fchmdler. S « biefet ©tufenreif>e folgt auf bie flügflen unb ebef=
fien ©dugetf)iere ber 9Äann, unb aufbiefen etflbagSBeib (§. 193.) j
trn SSBeibe hat alfo ber menfchliche ©harafter «fl «otlfldnbig fid) ent*
witfelt. 9hm ift $wat aud) bei bem ©mbtpo bag ©eficfjt gegen
bie ©d)dbe(t)6f)te Keiner, unb bei ihm, fo wie bei mehreren niebern
S au g etieren bag ©efyitn gegen ben übrigen Äotper gtopet: aber
babei ift bag ©ehirn in feinem inneren SSaue noch unentwicfelt,
me^r einförmig, jum Sfjeil wie eine bünnwanbige SSlafe. Sahin*
gegen beim menfChlichen SÜßeibe bie innere ©eflaltung beg ©ehirng
eben fo entwicfelt ift, wie beim Spanne, fo famt man jeneg äkr*
i>a(tnip beg ©rfleren nicht a ß eine 2fef)nlicf)feit mit bem ©mbrpo
unb mit niebern g ie r e n , fonbern nur a ß eine eigentümliche 8M*
fommenheit betrachten.. S ie ©rope beg ©ef)irnö beim @mbti)o bem
tet im Umriffe auf bag urfptüngliche Streben nach einem Urberge*
Wichte beg centralen, innerlichen pfpchifchen £ebeng f>tn: bag weib*
liehe ©ehirn ift «olljfdnbig entwicfelt, unb f)at bei feiner Ijochflm
©ntwicfelung, bem weiblichen ( g r a f te t gemap, bag Urfptüngliche,
waö bort blop im Äeime «othanben war, $ut SfBirflichfeit gebracht
5) @o bewahrt benn bag SGßeib ben eigentümlichen ©hatafter ber
gjienfchheitJ «ß« Sugenben ber «fwmanitdt finb ihm wefentlidh eigen,
wahtenb bet SÖtann erft ju ihnen gelangen mup. 6) S e r Sftarnt
enblich flef>t burch feine flatteren Knochen unb SOhßfeln, burch feine
SSeftimmung ju gröberer Arbeit, burch feine SSefchdftigung m itS agb
unb Ärieg bem £ i ere naher, wahrenb bag Söeib burch fein ©efühl
mehr menfchlidi) wirft unb bilbet. SÖSeib unb SDtann «erhalten fich
alfo ju einanber, nicht w ie^flanje unb SJtenfch, fonbern wie ^fTanje
unb Shier; ober bag 2Beib ift ein pflanjlicher unb barum reinerer,
ber 5Dtann ein mehr thierifcher SJtenfch.
§* 2 19. S e r SÄenfchengeifi ift felbft eine Staturerfcheinung, unb
fomit gehört auch bie ^Betrachtung menfchlidher SKeinungen in bag
©ebiet bet ^t>pftologic* S n biefer $inficht wenben wir ung benn
an bag © efch ich tlid h e, unb fragen, wer benn eigentlich bie eine
ober bie anbere 2Cnffcf>t «on ben 9Serf>dltniffen bet ©efchlechter ge*
habt h ^ t a) ®^iß ^ie ihre ©egenfdhe oft btcht anemanbet
ft eilt, fo war bieg ber gall mit bet peripatetifchen ©chule unb ber
3lfabemie: 2 frifio te le g , bet bei unermübeter empirifdher Sotfchung
«iele ©ntbeefungen machte, bei ber Scharfe feineg SBerftanbeg ftreng
fonbette unb fpfiematifirte, unb bennod) oft Fehlgriffe that, erfldrte
bag $33eib für einen unoollftanbigen 9)tann; ^ ) la to , reicher an ©e*
fühl unb ^ P h ß ttt# / ütrnet an empirifcher Äenntnip, unb bod) oft
auch dupere Gftfcheinung mit treffenbet:. Siichtigfeit aupffenb,
betrachtete 9)tann unb Sßeib a ß bie ergdnjenben ©liebet ber 55tenfch=
heit, b) bie Sbentitdßphilofophie ruhte auf einem rein männlichen
principe, iubern fie ft’Ch «ermap aug reiner SJernunftanfchauung bie
Statut ju confiruiren: in biefem S inne fpradhen eg benn S B a lth e r,
S ö a g n e r, Ä e p le r unb Tfnbere aug, bap bag SSSeib nur ein un=
«ollenbet gebliebener SJiann fep. c) S e r ©eifl ber beiben Raupte
richtungen ber *Phß°f0Ph’e beflimmte auCh bie 3lnfchauung ber ©ex
fchlechtgformen: S i e b e m a n n , ein glücflidher unb oerbtenter ForfCher,
bet fiCh fiteng an bie dupere SShatfache h«lt/ befldtigte burch bie
Serglieberung beg ©mbrpo bie 2friflotelifChe fiehrej SBilffelm » on
« ^ umb o lb , «on bem gebilbetflen Äunflfinne, wie «on wiffenfehaft*
lidjem Streben befeelt, flellte, inbem er fowohl bie lebenbige 9?atur,
aß auCh ihre gelungenen 9lad)bilbungen geiflig anfehaute, bie ^)la*
tonifche 2fnfiCht bar. d) © o t h e , beffen ^3oefte im Greife ber fei*