d)emifd)et ^)cocef; bfefec aber giebt nie ein bem früher 35eftanbenen
©leicheS, fonbern Ungleiches: fo erzeugt fie benn aud) aus bet un=
organifchen ober aus ber vormals organifd) gemefenen SJtaterie nur
ein UnahnlidjeS, unb baS geben bet Snfuforien ift feine Sortfe&ung
beS früheren Sehens. SBenn ftci) an einem lebenben £)rganiSntu§
Snfuforien erzeugen, fo gefdtjiefjt bieS nur an einem ftcf> ablofenben
©toffe, ber auS bem ©ebiete beS Sehens hemustritt; unb menn fte
auS organifcf) gemefenet SJtaterie leichter, retc^ltcf>er unb vollfomme*
ner ftef) entmideln, fo beruht bieS batauf, bajj biefe nod) eine viel*
fächere ©ombination von ©toffen, bie in d)emifd)et ©pannung be*
griffen ftnb, in ftd) enthalt, gerfefcbarec unb jum galvanifchen ©on=
flirte geneigter ift. S aS Sebenbige mufj ftd) aus bem Seblofen ent*
mideln, benn in ber unorganifchen SBett ftnben mir einfache, unget*
legbare ©toffe, bie organifd)e Materie aber ift allemal eine ©ombi*
nation folrher ©toffe, unb von einem organifchen Urjtoffe fann butd)=
au$ nicht bie Siebe fepn: mie nun bie ©ombination baS Einfache
vorauSfefct, fo ift bie ©ntftehung ber organifchen SDtaterie butd) baS
Safepn ber unorganifchen SOtaterie bebingt. S ie unorganifchen ein*
fachen ©toffe ftnb ungerfiotbar; bie organifche SDtaterie hingegen ift
gu gerfioten, ja ihrem SSBefen nadj gut Betfefcung geneigt, unb ein
emiget SebenSftoff ift ein baateS Unbing: eS laft ftd) aber nid)t am
berS benfen, als bajj baS SSetgdngltd>e aus bem Unvergänglichen
entjtehe* d) S e n ©runb ber neuern panfpermiftifchen 2(nftd)t ftn*
ben mir in bem ©eifie ber lefctverfloffenen Beit, unb gut <2f>arafte=
riftif biefeS BeitraumS in ber ©efchichte ber 2Biffenfd)aft merfen mir
noch einen 35lid auf bie 2lrt, mie jene 2bnftcf>t ftd) gefialtete. $m
erften Anfänge unfeteS SahrhunbertS hatte bie Sfatutphilofophie
3been hetvotgetufen unb ein reges geben in ber 5Biffenfd)aft gernedt;
aber fte beraufdjte ftd) in ben Sbeen unb ihr SebenSmuth mürbe ein
Uebermuth, ber beS nüchternen SSerfianbeS als eines Plebejers fpot*
tete. Ö f e n führte mit genialer itedheit bie Staturphilofophie bis
auf ihre ©pifce: ben SSemuhungen ber ©egner, bie ©dfse biefeS
©pftemS in ihrer Stadtheit bargujtellen, unb ihren SBiberfireit mit
ben 2fuSfpröd)en beS 33erftanbeS-gu geigen, fam er guvor, inbem ec
biefen 3Biberjtreit frei unb offen barlegte, ©r fdjlieft feine ©chrift
Übe r bie Beugung mit ben SB orten: „omne vivum ex ovo! nullum
vivum ex ovo!“ baS Stefultat beiber ©d&e ift = 0, tmb bieS be*
jetchnet feinen ©tanbpunct auf baS 33eftimmtejte. Stad) ihm ift
ndmlich „bie 0 nid)t ©tmaS, unb auch nicht Stid)tS; fte ift nicht,'
unb ift auch nid)t nicht; fte ift nicht enblid) unb auch nicht unenb*
lid); fte ift baS UnauSfprechbare, baS SBortlofe, baS 2(bfolute ohne
alle 33efiimmung. S ie tmd)fte Stebuction ber Algebra ift -j-----
= = 0 ; 4 - = 0 - | - j — = 0 — ♦ 2CUe ©d£e evolviten ftd) aus
ber 0 , aber nid)t als -etmaS barin fchon ©elegeneS, fonbern mirllich
auS Nichts ©efchaffeneS. ©o ift benn auch bie ©tfd)affung eine
©rfchaffung auS Nichts " (Stc. 2 3 . © . 2 8 . fg.). S em ©elfte bie*
fer StullitdtSphilofophie mar eS nun vollfommen angemeffen, bie
Beugung aus ber 33ermefung, baS geben aus feinen Drummern gu
etf laten. „Stichs fann auS feinem abfolut ©ntgegengefefjten ent*
ftehen, folglich auch ber SrganiSmuS nicht auS bem Unorganifchen"
(ebb. © . 13 — 18.) 5 ba nun bie SBelt aus StidjtS entftanben ift,
fo muf fte nad) biefec Folgerung felbft Nichts fepn, unb allerbingS,
menn £)tganifd)eS unb UnorganifcheS einanber abfolut entgegen ge*
fe&t ftnb, menn alfo bie Statur fein ©angeS mannigfaltiger, blofj
relativ verfchiebener, auf einem gemeinfamen ©runbe beruhenbec
©lieber ift, fo ftnb mir felbft geneigt, fte für ein Stid)tS ju erfld*
ren. „ S e r SJtenfd) ift bie tt>ietifd)e 0 , baS ©mige, tn meld)eS baS
Unemige jurudjufehren fud)t; er ift nid)t bie Snbiffecens ber Snfu*
forien, fonbern bie Sbentitat berfelben, ba fte in ihm abfolut unb
babei vernichtet merben" (ebb. © . 2 9 . fg.). ©ine 2lbfotutf)eit folget
2Crt in "ber menfd)lichen Statur offenbart ftd), mie es fcheint in man*
d)em fategörifdjen Urtheile, 5. 35. in golgenbem: „eS giebt fein ge*
fd)led)tSlofeS Shier, mit ben ©ingemeibemurmern mag bie S t a tu r
ihr ©piel treiben, mie eS ihr gefallt: bie SBiffenfchaft mirb ftd)
nie baran fehren, ob ©inige feine BeugungStheile beft^en; biefe vec*
frftppelten, f)Ctlbtobten, jerfallenen Seiber gehören unter biefe ihnen
mefentliche Stubrif, unb haben volle gm heit, fich bie ©efd)led)tSot*
gane verftummeln ju taffen. 2Bie ber getriebene ©anb eigentlich
im ©pfterne ber SÄinecalogie feine ©teile verbient, fo muffen aud)
bie ©ingemeibemurmer joom SBefen beS ©pftemS auSgefchloffen unb
föc ftd) befonberS befebtieben merben; eben fo bie 9)ilge unb Siech*
ten" (ebb. ©♦ 1 1 4— 1 1 7 .); ober in folgenbem Urtheile: „ber ©toff