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 inbem  fte  iJjce  «cfprönglicfjc  ©inheit  mit  bem  Unenblichen  erfennt,  
 liebt  fte  baffelbe,  firebt  fte  biefe  ©inheit  immer  mehr  ju  entwickln,  
 tmb  ift  im  ©efühle  berfelben  glücffelig.  S n   bec  Religion  erfennt  
 flrf)  bag  3d)  alg  ein  ©injetneg,  SSefdf>rdttfteö  im  ©egenfafce  ju  bem  
 Unenblichen  felbft  in  feiner  Sbee;  imb  tnbem  eg  eine  göttliche  9t«;  
 tu r  in  ftd;  ftnbet,  loft  eg  jenen  ©egenfafc  in  bet  Siebe  ju  ©ott,  
 © ag  SSewufjtfep  giebt  einen  3»fefi>alt  bet  ©eele,  inbem  bag  Sd)  
 nlg  ©ubject  Anlagen  unb 25ejtrebungett  jurn  Unenblichen  hat,  welche  
 eg  in  ftd)  felbft  alg  Sbject,  fo  wie  in  ber  übrigen  objectiven  $03elt,  
 nib^t  verwirklicht  ftnbet;  bag  ©fteben,  bie Sbjectivifat  mit  ber  ©ub=  
 jectivitdt  in  ©inflang  ju  bringen,  giebt  bie  Siebe  jurn  Sbeale.  Sie  
 ©elbfiliebe  beg  Snbivibuuntg  fteigert  ftd)  jur  Sftenfchenliebe  unb  gut  
 ©pmpathie  mit  allem  lebenbigen  S a f e p   burd)  bie  ©rfenntnip,  bah  
 bag  Sei)  im  ©anjen  lebt,  ju  ihm  gehört  unb  A n teil  an  if>m  hat;  
 inbem  bag  Snbfoibuunt  bag  Ali  mit  Siebe  umfaßt,  liebt  eg  nicht  ein  
 frembeg,  fonbern  ftdf>  felbft,  aber  nicht  ftd)  alg  ein  SSergdnglicheg  
 unb  £3efd)tdnfteg,  fonbern  alg  ein  Unenblidbeg  unb  Unbefchrdnfteg.  
 9Bag  aber  auf  folcfye  äßeife  in  ber  klaren  Anfchauung  unb  burd)  
 Freiheit  ftd)  entwickelt,  bag  tritt  aud)  in  ber  menfd)lid)en ©eele  ohne  
 ©rfenntnifj  beg  ©runbeg  unb  ohne  Freiheit,  ja  gegen  ben  SSBillen  
 hervor.  ©o  ift  bag  ©ewiffen  bet  unbejwinglid)e  ©raoitationgpunct  
 beg  ©nblid>en  gegen  bag Unenbliche,  beg Snbivibuumg  gegen  bag 201;  
 eg  ift  bie  $errfd)aft  ber  ucfprünglichen  ©inheit,  welche  unabweigbar  
 bem  SSewufttfepn  ftch  aufbringt,  b)  S n   ber  thierifchen ©eele  kommt  
 bag  Urfprünglidhe  nicht  ju t  Anfchauung,  aber  eg  wirft  bewuftlog  in  
 ihr,  unb  leitet  fte  bewufjttog  ju  ^»anblungen,  welche  bag  SSeftefjcn  
 beg  ©anjen  jum  Biele  höben.  Snbem  jebeg  Shier  feinen  Stieb  
 befriebigt  unb  für  fich  forgt,  beforbert  eg  bag  SSeftehen  Anbeter, 
 c)  © o   wirft  auch  im  pflanjlicben  Seben  bie  ©elbfterhaltung  f e   
 monifdh  mit  ber  ©Haltung  beg  ©anjen,  wag  bte  ^flanje  augath=  
 m et,  bient  jum  ©inathmen  ber  Shiere;  wag  Sene  bilbet,  wirb  23ib  
 bunggftoff  für  Siefe.  d)  Sm   Unorganifchen  enblidf)  fpridht - ftdf)  bie  
 Siebe  jum  ©anjen  alg  ©chwere  aug.  Siefe  bezeichnet  bie  9ftad)t  
 beg  ©anjen  übet  bie  ©injelnheiten  im  räumlichen  © e p ,  inbem  fie  
 alle  irbifche  Äorper  ohne  Augnaf)me  beftimmt,  nadh  bem  $S?itteb 
 puncte  beg  «Planeten  hin  ju  ftreben,  unb  burd)  welche  eben  alleg  
 planetarifche,  ©etrennte  unb  23etfd)iebene  in  ©inheit  jufammenge*  
 halten  wirb;  welche  enblid)  alg  ©ravitation  gegen  bie  ©onne  unb  
 gegen  bag  SBeltfpfiem  überhaupt  wirft,  e)  2Bie  bie  Äbrper  gegen  
 ben  rdumlichen  ©inheitgpunct  beg  ©anjen  gravitiren,  fo  gtavitirt  
 bie  «Dtenfchenfeele  nad)  bem  bpantifchen  ©inheitgpuncte-,  nad)  bem  
 Reellen  unb  Abfoluten.  Aber  aufer  biefem  Auffdjwunge 
 fteht  bet  SJlcnfd)  auch  in  thierifchec,  pflanjtid)er  unb  irbifchet  S3e=  
 jfehung  jum  ©anjen,  inbem  bag  fiebere  bag  ©emeinartige,  bag  
 Rohere  aber  bag  Allgemeine  unb  Umfaffenbe  ift. 
 §.  261.  S a g   ©injelwefen  muh  bie  ©chtanken  feiner  S3efonber=  
 heit  fchmetjlid)  fühlen,  unb  eine SSefriebigung  fudjen,  bie eg  nicht  in  
 gd)  felbft  ftnbet,  fonbern  nur  im  Unenblichen.  a)  S ie   ©injelnheit  
 behauptet  ihr  Siecht  über  ben  SJtenfchen,  unb  fo  ift  eg  ihm  S3e=  
 bürfnif,  baf  ber  ©inn  beg  SBeltallg  aud)  in  einer  gewiffen  SSefom  
 berheit  ju  ihm  fpred)e,  unb  feine Sbentitdt  mit  ihm  vermittelt we'rbe  
 auf  inbivibuelle  Söeife.  S ie   Unvollkommenheit  befielt  barin,  bah  
 jebe ©injelnheit  blofj  eine  befiimmte Stich tung  beg  allgemeinen  © e p g   
 augbrüeft,  unb  nicht  umfaffenb  ift;  baf  fte  blofj  beftimmte  Ärdfite  
 beft'ht  unb  ber  übrigen  ermangelt.  S a   nun  aber  bag  allgemeine  
 ©epn  nur  allfettig  in  bie  2Äannid)fattigfett  bet vetfehiebenen ©injelm  
 heiten  ftch  entwideln  fann,  fo  muh  bie  9iid)tuttg  ober  bie  Äraft,  
 welche  ber  einen  Snbiöibualitat  abgel)t,  in  ber  anberen  ftd)  finben.  
 SSeibe  verhalten  fich  bemnad)  alg  bie  einanber  etgdnjenben  23rud)=  
 ftücfe  einer  unb  berfelben  5öefenf)eit,  alg  bie  verfchiebenen,  ge.trenn=  
 ten  Stichtungen  eineg  urfprünglidh  ungetheilten  © e p g :  inbem Sebeg,  
 für  ftd)  unvollftdnbig,  bagjenige  beftfet,  wag  bem  Anbern  mangelt,  
 wirb  ihre ^Bereinigung  ein Abbilb  beg ©anjen,  ©inigen,  23ollenbeten.  
 ©o  entfieht  bie  Siebe  ju  anberen  Snbivibuen:  fte  ift  bag  ©eful)l  
 beg  inneren,  utfprünglid)en  unb  wahrhaften  ©ingfepng  mit  einem  
 anberen  SBefen,  unb  bag  ©treben  nad)  Sarftellung  biefer  ©inheit;  
 fte  ift  bag  wunbervolle  SSanb,  weicheg  bie  ©eelen  ju  einem  ttnge=  
 theilten  S a f e p   vereint.  Siefen  ©inn  fprad)  ^ ) la to   in  bec  Allegorie  
 aug,  bah  eg  urfpcüngltd)  ein  mannwetblidjeg  ©efd)led)t  gab,  
 gewaltig  an  Äraft  unb  ©tdrfe,  unb  von  groben  ©ebanfen.  Unb  
 alg  eg  ftd)  einen  Bugaitg  jum  ^im mel  bahnen  unb  bie  ©otter  att=