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 eigcnthümlidje,  fajl  leid;enhafte  Blaffe,  grünlid)  gelbe  ©eftdbtSfarbe,  
 bläuliche  Sippen,  facfartig  ï>ecabï)dngenbe,  gelblich  braune Augenlieber,  
 beuten  hier  auf  ein  Uebergewicpt  beS  ÄohlenftoffS  hm-  £>aS  Seiben  
 beS  ©efaßfpftemS oetfünbigt  ftd)  babei  in  einem  f(einen,  matten Pulfe,  
 in  geringer  SBdrmeerjeugung  unb  häufigem  $erjflopfen;  Äurjathmig*  
 feit  unb  Beflemmung  bezeichnet  bie  Störung  ber  Nefpiration;  bie  
 Abnormität  ber  Berbauung  äußert  ftch  in  »erfeprten  ©elüften,  t>er-  
 borbenem  ©efchmacfe,  Ueberfduerung  beS  NlagenS  unb  ©armfafteS  
 unb  unregelmäßigen  Ausleerungen;  bie  NhtSfelfchwdche  t?errdtf>  ftdf>  
 burd)  Abfpannung,  Srdgheit  unb Ntübigfeit,  befonbetS  in  ben Sd?en=  
 fein;  bie  S törung  ber  Senjïbilitdt  fpricht  ftch  te   Neigung  ju  
 Stampfen,  in Srübftnn,  Sd)ud)tcrnl)eit,  SNenfchenfcheu, ©leichgültigfeit  
 unb Sheilnahmloftgfeit  attS;  S puren  eines  StrebenS  nach  3eugungS»,  
 thdtigfeit  treten  in  einem  ©efüble  üon  Schwere  unb  jiehenbem  
 Schmerje  im  Nüden  heroor;  wdf)renb  ber  ©efd)lechtStrieb  mangelt  
 ober  wibernatütlich  auSfchweift.  SSBafferfucht  ober  Sungenfucht  füf)*  
 ren  enblich  ben  Sob  in  biefet  Äranfbeit  herbei«  t>)  £)aS  Bebürfniß  
 ber  Nlenflruation  beruht  ferner  barauf,  baß  bie  Beugung  überhaupt  
 bie  oorwaltenbe  Nid)tung  beS  weiblichen  ßebenS,  bie  SNenftruation  
 aber  bie  Aeußerung  ber  ihr  3iel  fuchenben  BeugungSfcaft  ijl.  S ie   
 ijl  ber  ©rfah  ber  mangelnben  Schwängerung,  bie  Ableitung  unb  
 Befriebigung  ber  nadh  Aeußerung  flrebenben,  bilbenben  Ätaft.  S ie   
 fichert  baburdh  bie  Freiheit  beS  menfchlidhen  SBeibeS,  unb  oerhütet,  
 baß  eS  ber  Notbwenbigfeit  unterthan,  unb  fein  ©efchlechtStrieb  
 jur  thierifdjen  Begierbe  werbe« 
 §.  173.  «hieraus  ergiebt  ftch  benn  bie  N o r m a l i t ä t   ber  Nïen*  
 flruation  unb  bie  ©runbloftgfeit  ber  Meinung,  baß  ft'e  eine  erbliche  
 Äranfl)eit  fep,  welche  n a d )N u b ow ,   «fjagew ifd)  k .  int ©efolge  ber  
 ßttltu r,  namentlich  nad) N u f f e l   (N . 6 1 .  S .   157.  fgg.)  burch  Un*  
 mdßigfeit  im  ©ffett  unb  fthenbe  ßebenSart,  ober  nad)  Nl o S c a t i   
 burch  ben  aufrechten  ©ang  entjlanben  fep.  a)  SBenn  wir  ben  be.<  
 jiimmten  ßufammenbang  biefer  gunction  mit  bem  weiblichen  ßeben,  
 wie  er  nach  obigen  ÜEbatfdchen  erfcheint,  betrachten,  müffen  wir  fte  
 audh  als  normal  unb  urfprünglidh  anetfennen.  b)  SBie  wenig  baS  
 ©efühl  beS  SßohlfepnS  unb  bie  blühenbe  ©efunbheit,  weldhe  unmil* 
 telbar  nach  ber  Sflenjleuation  eintritt,  Aehnlichfeit  mit  einer  ©ene=  
 fung  hat,  eben  fo  feht  entfernt  fich  bie  ShloroftS  oom  gefunben  3 « '  
 jlanbe.  c)  bie  dltejle  drfunbe  beS  SNenfchengefchfechtS,  bie  9Jtofai=  
 fcl)e,  erwdhnt  bie 9Jfenftruatton  als  etwas Naturgemäßes;  berfchlichte  
 sßevflanb  fdjeint  fte  immer  fo  betrautet  ju  haben,  benn  man  hflt  
 feine  Srabition  ober  Ntythe  oon  ihrer  zufälligen  ©ntjlehung,  d)  
 C0?an  ftnbet  fte  jefct  aber  bei  allen  Boifern  beS  ©rbbobenS,  aud)  
 ben  verwilbertjlen  unb  bürftigjlen,  wo  Weber  ft(senbe  ßebenSart  unb  
 Schwelgerei,  noch Nlangel an frühzeitiger Befriebigung beS ©efd)led)tS=  
 triebeS  bie  Urfache  fepn  fann.  ©S  war  bloß  $abel,  wenn  man  
 früher  behauptete,  baß  ©ronldnberinnen,  ßaplanbetinnett  tc.  oonber  
 Plenftruation  befreit  waren  (N t.  107.  S .   210). 
 §.  174.  Nfan  hat  ferner  bie  Nlenflruation  ber  B runft  Weib=  
 lieber  &hiere  gleich  gejlellt.  AllerbfngS  erfennen  wir  eine  Ueberein?  
 ffimntung  in  ben  allgemeinjlen  Beziehungen  periobifd)  gejleigerter  
 Shdtigfeit  ber  ßeugitngSotgane  unb  eine  Aebnlichbeit  ber  ©rfd)et'=  
 nungen  in  bem  entjünbungSartigen  3ujlanbe  unb  ber  ©rgießung  oon  
 ^euchtigfeit.  Schon  bie Alten  fchrieben  baher  ben Affen/ Äühen,  ^it=   
 fcl)en, gerben,  ^unben, 9Sal(ftfd)en  tc.  bie Nlenjlrttation ju, inbem  fte  
 bie  ©rfcheinungen  ber  Brunft  beobachtet  hatten  (Nr.  95.  VII.  p. 2 .  
 S .   1 37.  fg.).  Auch  hflt  man  felbjl  eine  regelmäßige  SBiebetfehr  
 ber  Brunft  nadh  einem  oierwochentlichen SppuS  bei Affen  unb  Äühen  
 bemerft  (CNecfel  unb  Äa h l e i S   in  N r.  1 85.  VIII.  S .   4 3 3   —   
 436).  Aber  beibe  3uftanbe  ftnb  in  ihrem  SSßefen  unb  in  ihrer Be*  
 beutung  burdhauS  oerfdhieben.  a)  Bei  ber Brunft wirb gewöhnlich  nur  
 ein  mit  B lu t  gemifebfer  Schleim,  fein  reines  B lu t  auSgeleert, außer  
 bei  ben  geilen  Affen,  b)  SMefe  Abfonberung  unb  bie  fte  bebmgenbe  
 ©ntjünbung  hat  ihren  Sifc  an  ber  Peripherie  ber  3eugungSorgane,  
 im  ^rudhtgange,  unb  am  meiften  jm  Borhofe,  unb  ift  baburdh  ber  
 AuSbrucf  eines  StrebenS  nach BSechfelwirfung  ber ©efdhlechter,  nach  
 Begattung.  Nie  entfleht  bei  bem  menftrutrenben  SBeibe  foldh  eine  
 ©ntjünbungSgefdhwulft  ber  Schamlippen  unb  beS  BothofS,  oielmehr  
 hat  bie  Nlenjlruation  ihren  eigentlichen  Si(5  im  inneren  ber  3eu?  
 gungSorgane,  im Srudhthalter,  unb  zeigt  baburdh,  baß  fte  il)re Nichs  
 tung  mehr  auf  Sebwaitgeefchaft  unb  ©ebdten  nimmt,  als  auf  Be=  
 gattung*  c)  BZghrenb  ber  Nlenftruation  fehlt  ber  BegattungStrieb,