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 2W)tung  ifjre  alleinige  ©runblage,  unb  im  SBohlwollen  if)te  aifgc.-  
 meinjte  2feußerung  ftnbet,  bennod),  wenn  fte  einmal  5Bucget  gefaxt  
 hat,  2fd)tung  unb  SBohlwoilen  ecjtecben,  unb  bic  Siebe  mit  goto  
 wenigfteng  eine  ^ett  lang  befielen.  Siod)  bejiimmtec  aber  geigt  ffe  
 auf  tf>ren  hohem  Urfprttng  hin,  wo  fte  nicht  btttd)  bie  2lnfd)autmg  
 einzeln et Momente,  fonbecn  burch^hnung  entfielt;  mit  einem SSücfe  
 wirb  fjiet  bag  eigentliche  Btel  frühem  ©efjneng  unb  Scdumeng  in  
 bec  SBicflichfcit  erfannt;  wie  mit  einem  Baubetfcfytage  geht  eine  
 neue  SSelt  im  ©emüthe  auf;  ucploblid)  ohne Ueberlegung  unb Söctljl  
 entgßnbet  [ich  bie  gluhenbfie  Siebe,  bie  alg  ein  Betfchmelgen  bec  Sn-  
 bioibualitdt  im  SBefen  beg  geliebten  Snbioibuttmg  auftcitt  unb  als)  
 ein  Sßunbec  ecfcheint.  Unb  fo  geigt  ftd)  benn  bie  Siebe  in  ihm  
 höchjten,  wie  in  ifjcec  niebrigjten  $orm  alg  bag  Sffenbatwetben  
 einet  hohlen  Sftadft.  —  S a g  ©efefj  bec Siebe  jtimmt  mit  bem  beä  
 ©efd)led)fgtciebed  (§.  2 4 0 ,  d.)  übetein;  eö  ijt  befonbece  SDiffereng  
 in  allgeraeinec  Uebereinftimmung.  3 e  mehc  bec  Sftann  mdnnlicf),  
 unb  bag  SBeib  weiblich  ijt,  um  fo  jidrfet  fonnen  ffe  lieben,  unb  
 um  fo  ftdcfece  Siebe  fonnen  fte  einfloßen;  fo  gieht  fchon  bag  weibliche  
 SUfjiec  bag  ©tdrfete  untec  ben  Männchen,  welche  um  feine  
 ©unjt  buhlen,  ooc,  benn  bie  ©attung  verlangt  eine  fcdftige  Bein  
 gttng.  (So  fud)t  bag  menfchliche  «fjerg  feinen  ‘ilccocb  in  bec  Siebe:  
 bec  f>cfttgetc  SÄann  wählt  bie  Bactefie  fhreg  @efd)led)tg;  bec  ©auf  
 tece  fuhrt  ftch  mehc  angegogen  non  bec  nicht  unweiblichen  ©ntfchlof  
 fenheit  beg  SBeibeg.  —   SSag  nun  bie  »ecfchiebenen  mieten  bec  Siebe  
 anlangt,  fo  ifi  bie-,  welche  ftch  auf  fdtperliche  ©d)onhett  begieß,  
 gwac  necfchieben  oom  ©efchlechtgtciebe,  abec  bodf>  ihm-  gundchfi  wc-  
 wanbf,  nämlich  gleich  ihm;  ein  fdrjrtell  nocubecgehenbeg  Moment  bei  
 Sebeng.  S e n n   alleg  .Körperliche  ifb  cm  ftch  <wre  unb  einförmig;  
 fein  ©emtß  fdttigt  halb  unb  laßt,  wenn  ec  unmäßig  wac,  ©fei  gu*  
 tücf.  S a g   ©etfüge  hingegen  ijt  ceich  unb  unecfchbpfltch:  tnbem  ei  
 in  immer  neuen  ©rgeugniffen  unb  form en  ftch  augfpricf)t,  wicb  ei  
 eine  nie  oerftechenbe  Quelle /hdhecec  gteube.  S o ct  ifi  bag SSleibertbe  
 in  bec  ©efeheinttng,  t)Ut  im  SBefen,  wdhcenb  bag  fluchtige  borf  
 im  SBefen,  i)tfc  in  bec©efeheinung  liegt.  „S c h ie n t  ifi  bähet  jettet  
 gemeine  Sieb habet,  bec  ben  Seib  mehc  liebt,  alg  bie  ©eele,  wie  et 
 I  benn  auch  nicht  einmal  be^accltcf)  fepn  fann,  ba  ec  ja  fefnen  be«  
 I  hettclichen  ©egenfianb  liebt.  S en n   mit  bec  entfliehenbett  SStüthe  
 ]  beg  Seibeg,  ben  ec  liebte,  oerfefwinbet  auch  ec,  unb  fliegt  baoon,  
 I  Diele  Sieben  unb  SSecfpcechungen  fchdnbenb.  S ec  Siebhabet  eineg  
 ©emfttheg  abec,  weldjeg  gut  ifi,  beratet  geitlebeng,  benn  mit  bem  
 Sehacclid)en  ifi  ec  oerfchmotgen"  (Sir.  2 0 4 ,  If. Sheil.  2.85b.  <S.  
 389.).  —  5Bie  bie  cein  forpetliche  Siebe  ben  SDienfchen  bem  Spiere  
 nähert,  fo  cucft  ihn  bie  rein  geijitge  Siebe  nbec  bie  ©cdngen  bec  
 SJienfchheit  hinang,  unb-  ifi  eben  beghalb  unnatürlich-  S e n n   wie  
 bag  Unenbliche  nur  im  ©nblichen  ftch  offenbart,  fo  fann  auch  bec  
 üOienfd)  nicht  im  ©eifügen  allein  fein  Safepn  ftnben.  S ie   Siebe,  
 bie man  mit  großem  Unrechte  bie  patonifche  nennt,  fann  nur  ba  
 il)te  ©teile  ftnben,  wo  ge6ietettfcf>e  Serhalbniffe  bec  83eceinigung  
 entgegen  treten;  an  ftd)  ijl  fte  gegen  ben  Bwecf  bet  Statur,  bähet  
 attch Saufchung,  unb  bie ©nttaufchung  fatm  nicht  attbeeg,  alg  hod)fi  
 fcbmecgltch  fepn.  —  S ie   Siebe  c»hf  t'hcem  SSefen  nad)  auf  einem  
 I   Sbeellen,  unb-  eg  ifi  ehre  gang  ungegrunbete  SSehauptung,  b af  bie  
 I   ©hmlichfeit  bag  gmbece-  in  i|c   fep,  S e i  bem  unoeeboebenen  5Wem  
 1  fefen,  wo  nicht  butcb  Secwilberang  bie  rohe  ©innltchfeif  »ocwaltet,  
 I   ijt  bie  erfie  jugenbli^e  Siebe  Hof  ibeeff;  bag- ©efufd  wirb-  bitte!)-  ben  
 ■  ©ebanfen-  an  einen  fdepeefidjen ©enuf  oecleht.  Uttb  fo-  ifi  eg  auch  
 fl  fpdtechin  bei  jebec  neuen  Siebe,  wenn  man  md)t  gum  Suftling  het=  
 I   abgefunfen  ijt.  S ec  barf  nid)t  fagen,  baf  ec  liebe,  bec  bei  bem  
 1 neuen  ©efuhle  mehr  wunfdjt,  alg-  bie  Achtung  unb  bag  <^evg  bec  
 I ©eliebten,  2lbec  bag‘  Ä'dcpetlid)e  bient  in  bec  Statue  bem  3>e*  
 I   afen  alg  S cgan,  unb  bie  ibeelle  Function  m uf  ftch  butch  bag  ihr  
 I  entfpcechenbe  S rgan  öecwicfltchen;  fo  wirb  bemt  bie  Siebe  bei  bem  
 1  naturgemäßen  ©ange  momentan  gunr  ©efd)tedhtgtciebe,  ohne  mit Iiftn  edlltg  eing  gu  werben,  ba-  fte  ftch'  ein  ©fetigeg‘  behauptet.  
 Sahec  fehet  fte  benn  auch  im  2fftec  gu  ihrem  wahren  Suelle  gu«  
 töcf;  fte  wicb  in  ben  fpdfern  Sahcen  bec  ©he,  wo  bec  ©efcf)led)tg«  
 I   trieb  fd)Winbet,  wiebec  rein  ibeell’,  wie  fte  eg in ihrem erften 2fttfange  
 war,  SBetm  man  aneefennt,  baß  bie  Siebe  ihren  wahren  Jcim   im  
 Sbeetlen  hat,  fo  fann  man  mit  © u l g e r   fagen,  baß  fte  ihre  SBur«  
 geln  in  Steifch  unb  S lu t  beg  thtecifd)en dldvpecg  fd)lagt,  ihre Bweige  
 aber  hodb  ubec  bie  focperliche  8Belt  »ecbceitet  unb  unoergdnglid)e