obec meutere befonbete 9flerfmate als wefentlid) mit einanbet ge=
mein (>abcn; c) ben ©tamrn (stirp s), ober bie 9ieihe von 3nbi=
mbucn, welche von. einem ober jwei 3nbivibuen abftammt; d) bie
©tammpufe, ©eneration, ober ben Inbegriff bet 3nbi»ibuen eineö
©tammeS, welche in gleich nahem ober, gleich entferntem .©etyllfc
niffe ju il)ten ©tammeitern flehen. Unter Stacht ober 33t«t. enb.=
lieb verfielen mir bie ©umrne von grüchten, weldje, Keine 3eitver=
fd)iebent)eiten abgerechnet, gleichseitig von einem weiblichen 3nbivi=
buum erzeugt werben, ober auch ben Zeitraum, welcher bie jn ei=
nem unb bemfelben BeugungShetgange gehörige Sieihe »on 83eran=
berungen in [ich begreift. SStc betrachten aber baS ©efchlechttiche
juvSrberft, wie eS ftd) in eigenen Beugungsorganen auSfpricht (§.
47), bann in feinen 83erhdltniffen jiim gefammten Organismus
(§. 1 4 1 ).
§ .4 7 . Oie ©e f e h l e c h t « th e i le ober bie BeugungSotgane, welche
ben @h«ra£ter ber ©efchlechtSverfchiebenheit an ftch tragen, jer,fallen,
wo fte vollftanbig entwicfelt finb, in vetfehiebene ©phdten, beren jebe
einen befonbern A n te il an ber Beugung hat, unb ju einer befon*
bern Beit wahrenb eines Beugungsherganges thdtig tfi.
§ .4 8 . Oie i n n e r e © p h d t e begreift biejenigen Organe, von
melchen bie Beugung auSgeh't, in welchen alfo ber urfprüngliche Bern
gungSftoff gebilbet wirb. ©ie jeigen fich als baS Hettfchenbe unb
SBefentliche im 3eugungSfpfteme, wie benn auch nach «wer Berftfc
rung bie übrigen Beugungsorgane entweber unthdtig werben ober
felbft fd)winben. Oie SSebeutung biefer Organe wirb vorzüglich in
ben SBitfungen ihrer abfichtlichen Ausrottung ober ber ©affration
beutlich, wie wir fpdterhin fehen werben. Männliche Shiere h<*
man feit bem früheren A ltertum e caftrirt, entweber um fte sujdh*
men, ober um fte fetter unb wohlfchutecfenber ju machen; im Oriente,
bei herrfchenber ^olpgpnie übte man biefe ©raufamfeit an SD?em
fehen, um ©Karen für bie SBeiber z« h«&en, bie feine ©ferfucht
erregen fonnten; fpdterhin in Italien, um eine eigene Art von ©dm
gern ju befommen. SBeibliche SSfjtece caftrirt m an, bamit fte fet*
ter werben. Außetbent wirb biefe Operation bet SJlenfchen beiber=
lei ©efchlechtS wegen Äranfhetten als Heilmittel angewenbet, wie
fte anbererfeitS auch angeftellt worben ift, bloß um baS BeugungS*
vermögen ju vernichten. 8Btt betrachten juerjl beim we i b l i c h e n
©efchlechte baS Organ biefer ©phdre (§. 4 9 ) unb fein ©rzeugniß
(§. 6 2 ). ' .
§ .4 9 . Oer ©i et ft o cf (ovarium) ift baS Organ, tn welchem b<?t
weibliche BeugungSfioff (®i ober gruchtpoff) suerfi gebilbet wirb.
Ob biefer ©toff bei einigen organifchen SBefen auch ohne biefeS bm
fonbere Organ auS ber allgemeinen SÄafie beS SeibeS entflöhe, «fl
nicht entfehieben, unb vor ber Hanb müffen wir eS für u nw a h r
fcheinlich erfldren. Oenn baS ©i bilbet einen ©egenfafc in fich, ««b
fcheibet ftch fchdrfer von bem Äotpet, in welchem eS entfielt, al>.
Oiefer ©egenfafe im ©ebilbeten fcheint aber einen ©egenfafc itn
SSilbenben, alfo ein befonbereS, ben Organen beS inbivibuellen
gebenS gegenüberpehenbeS Organ vorauSjufehen. 2Bo man ©irr
ohne ©ierpbcfe z« ftnben glaubte, waren eS entweber wohl bloß
Äeimforner, j. 33. bei ©irrhipoben, ober man überfah bie wirKichan
©ierfioefe, 5. 85. beim ©d)inorhpnd)uS.
§. 50. Oer g r u c h t f n o t e n (germen) ober ber ©ierflocf ber
^flanjen bilbet ben inneren, unteren, bieferen Shell ber weibliche«
SSlüte ober beS weiblichen SSlütentheilS, befommt feine ©efdfte
(©djtaubengdnge unb ©aftrohren) auS ben innerpen SSünbeln beS
SSlütenpielS, unb bilbet BeUen, in weldjen bie spßa«seneier ober
©amenforner fich entwicfeln.
§.51. Oer t h ie rifd h e ©i e t p o e f jeigt nicht nur eine größere
gftannichfaltigfeit ber gornten, fonbern auch eine befiimmtere SSezie*
hung ju einet entfprechenben SÖknnichfaltigfeit ber gunctionen, als
ber pflanzliche. Oenn im ©ewdchfe fleht bie gormenverfd)iebenheit
in geringerem Bufammenhange mit ber SSerfchiebenheit beS Sehens;
fte ift üppig, aber mehr äußerlich unb minber bebeutungSvoll, ba
überall bie ©eele ber gorm erfl ihre SSebeutung giebt. O er ©iet=
ftoef ift aber entweber hohl (§♦52) obec bichl (§*59)-
§ .5 2 . Oer h o h l e ©i er fl 0 <f nimmt bie ©ier, weld)e er bilbet,
in gemeinfamen Hohle« ««f/ ««l> «f1 « icht bloß 85ilbungSftdtte, fon*
bern,'wie bet gruchtfnoten, auch für einen gewiffen. Beitraum 85e=
haltet berfelben. Oiefe H ^ le ««« entweber bet Anfang beS ©i*
leiterS unb feht ftch unmittelbar in biefen fort (§.53), ober ber 3m
fammenhang iji unterbrochen unb beibe Organe hangen nicht um