t>on Nicotiana major unb glutinosa waren ganz unfruchtbar; bie
üon Nicotiana rustica unb paniculata Hefen ft cf) burd) fremben
^oUen befruchten, wdf>renb ber ihrige unfraftig war; bie non Dian-
thus chinensis unb carthamus waren männlicher unb weiblicher
©eitg etwas zeugungsfähig (ebb. I. S . 49. fgg.). 3m ©anjen er*
halt bieülatur nur bas, was ihr entflicht: was Unnatur gefchaffen
hat, ifl im Äugenblicfe feines ©ntflehenS bem Untergange geweiht.
§. 305. S ie notzüglichflen M o m e n t e , welche bie Qualität ber
fßadhfommenfchaft be fff mm eit, ftnb a) Uebetefnflimmung ber, jeu*
genben Snbim'buen. SRan wählt zur Bucht unter 4>auSthieren bie gefün*
beffenunbfchonfienSnbioibuen, welche in £inftcht auf ©rope, Farbetc.
jufammen paffen, 3ff eine zu grofe Unahnlichfeit ztnifchen SWann
unb Söeib, fo erfolgt eine Ausartung, unb bergleichen kinber nennt
SBo lflein (9lr. 8 4 . © .1 8 . 21.) Saflarbe. S ie burchgreifenbffe
Uebereinjtimmung ifi aber innige Siebe: wenn bie ©Itern gegen ein*
anber Abneigung haben, fo entfielen hafliche Formen, unb bie kin*
bet ftnb weniger lebhaft unb heiter; kinber ber Siebe ftnb geiflrei*
d)er, fchoner unb gefünber, nur barf man nicht nach einem thb*
richten ©uphemiSmuS bie unehelichem kinber überhaupt als kin*
ber ber Siebe bezeichnen, beim ty k lehrt bie ©rfahrmtg baS ©egen*
theil. b) S ei Spieren ifi bie Fortpflanzung in einer unb berfelben
Familie non guten Folgen: bie Setmengung ber oerfchiebenen 9ia*
cen bewirft n a c h S o j a n u S , wenn fte eine ßeit lang fortgefe^t wirb,
bei ^Pfetben eine allgemeine Ausartung. S e i SSJlenfchen mag bieS
im körperlichen wohl apd) gelten: aber wo bie Fortpflanzung immer
nur auf einen engen kreis befchranft ifi, entfielt leicht ©infeitigfeit
unb Mangel an höherer, geifiiger 3iegfamfeit. S ie Serbinbung
naher Serwanbten ifi bei bem S)ienfchen naturwibrig: baS@etrennte
foll nereint werben, unb nur in folget Sereinigung ifi eine war*
mere Siebe unb eine fraftigere Siadhfommenfchaft möglich, S o ifi
benn auch bie Serbinbung zu naher Serwanbter bei allen eblern
Solfern als ein Serbrecben, als Slutfchanbe bezeichnet worben, ba
fte bie Serhattniffe ber Familie als etwas ^eiliges betrachteten* S ei
ben SOiuhammebanern bagegen wirb fte nicht fireng befiraft, unb bei
ben Furanen ifi fte hauftg, fo wie auch hei benkaraiben betSDiann
feine Mochtet ober feine Schweflet heirathet (9lr. 62. H. © . 142.).
©old;e Sermifchung ifi bei mehreren Spieren, $itf<hen, 9?ehen u.
f. w, babtttch zum Sheil unmöglich, bap nur bie Snbioibuen non
gleichem Älter gleichzeitig brünffig werben, e) 9iad) ÄuSfChweifun*
gen unb bei Sittenlofigfeit werben rneifi an korpet unb ©eifl fchwdch*
liehe kinber erzeugt. Äud) bet pfpchifche Buftonb im Momente bet
Beugung hat bebeutenben ©influp: kinber in bet Srunfenheit er*
Zeugt, leiben nicht feiten an unnollfommener ÄuSbilbung ber Sen*
ftbilitdt, ober ftnb gar bldbftnnig. d) S aS Älter ber ©Item be*
fiimmt bie £lualttdt ber 9lachfommenfcbaft. S ie ©ier junger
ner ftnb um bie «£>dlfte fieiner, als bie gewöhnlichen, unb bie Sun*
gen, bie eine $ünbin nacfy ^ re t erfien Sefruchtung geworfen hat,
werben uteiff nicht grop (9lr. 1 15. I. S . 58 5 .); wenn baS ©lenn
wegen reichlicher Nahrung fchon im britten SebenSjahre fü& fort*
pflanzt, fo ftnb bie Sungen fchwdchlich (o. SÖSangenheiin in 9lr.
182. I. S . 32.); ein #irfch non dlteren #itfchen erzeugt, befommt
früher ein ©eweih, unb zwar ein fldtfereS, tritt auch um einige
2Bod)en früher in bie S runff (9fr. 200. 1796. S . 17.). S o
ftnb auch bei bem SKenfchen bie ©rftgeborenen oft zärtlicher, fchlaf*
fer, fraftlofer, Weil bie SilbungSfraft in biefet Dichtung zum erflen
gftale gewirft hat, unb erffc burch wettere Uebung mehr ©netgie ge*
winnt. Äuch haben mehrere Schulmänner bie Seobachtung gemacht,
bap bie alteren ©efchwifter auffallenb hauftg non ben jüngeren an
SEalent übertroffen werben. — S ie kinber, bie in zu hohem Älter
gezeugt worben ftnb, werben leicht rachitifch, frühzeitig hamorrhoiba*
lifch, unb haben etwas SüftereS, wenig SugenblicheS in ihrem 3Be*
fen. — S ei einer Sifferenz beS ÄlterS ber Beugenben ifi, wenn bet
sjflann alter ifi als bie F rau , bie 9iach?ommenfd)aft frdftiger, als
im umgefehrten Falle (9lr. 144. S . 13.).
§. 306. SSelche ©igenfehaften pflanzen ftch nom S a t e r , unb
welche non ber B u t t e r auf ben gezeugten fort? S ie Seantwer*
tung biefer Frage würbe ben netfehiebenen Äntheil beS C an n es unb
beS SöeibeS an ber Beugung erfennen laffen. Snbeffen überzeugen
wir uns halb, bap auch $iet feine abfolute Seflimmtheit S ta tt ftn*
bet, bap jebeS Serhdltnip möglich, baS ©ine aber häufiger, alSbaS
Änbere ijl. a) 3m ©anzen nereint ber Saftarb bie ©igenfehaften
non S ater unb SÄutter* ©d ftnb aber brei gdlle möglich, ndmlich