Sîeflepion gejtôrt, a) S a « ©efûfjl beô Abfoluten ifl in ihm lebetibU
ger. S a « SBeib ifl mehr religio«, unb bic Sleligion ifl ihm burd)=
<»u6 25ebûtfhifj be« Hetzen«, n>df>rcnb fie bei bem «Kanne gugteid)
ober ttorjügltdE) ©egenflanb beê Senfen« ifl; fie ifl, wie g . A. ©a=
tu ô e« au«brôcft, fur ben SDlann ©eifl unb SBahrheit, fût* bas
•SDSeib ©lauben unb Siebe. S e t SWann grübelt über ba« Unenblidje
unb will e« zum ©egenftanbe feine« SBiffen« madjen; ba« Sôeib
intereffirt fid) nicht fur biefe ©peculationen: e« fûï)lt ein unenblicfe«
@eçn, unb bie« ©efûf>t genügt it)m. -Der 50lann wirb bei feinem
©treben mit fid> unein«, unb in einer gewifjen speriobe feine« Se=
ben« $um Zweifler; in bem 2Beibe fleht ba« ©efuhl ber ©ottheit
fo fefl, bafj e« nie »on biefem ©lauben abfalït; ein weiblicher gtei*
geifl flel)t auf g leitet Sinie mit einem weiblichen SEtunfenbolbe.
©laubt ber 3Jlann fine religiôfe Ueberjeugung gewonnen ju haben,
fo will er fie Sieben* aufbringen, unb wirb jum ©ifeter; bie 2e^r=
fd^e, benen er hulbigt, follen überall hertfehen; bie ©ebraudje, bie
et fur paffenb halt, follen jur Uniform werben, unb wer eine anbete
Ueberjeugung hat, foll, ba bie ewige Sßerbammnifj nicht ficher genug
ju fepn fcheint, wenn auch nicht ba«Seben, fo boef Amt unb duftere
©äter »edieren, bamit er wenigflen« bo<h in ber 3eitlid)feit »entid)=
tet werbe. S a « SBeib hingegen übt mehr bie fReligiofitdt in feinem
Seben unb SBanbel, ifl baher aud) bulbfamer gegen unter« Sen=
fenbe, unb bltcft Wohlwollen« auf Sieben, ber ©ott »erehtt, fep e«
unter biefer, fep e« unter jener gorm. b) S a ba« ©efuhl be«
Unbegreiflichen lebenbiger in ihm ifl, fo ifl ba« 23eib aud) mehr
geeignet, e« z« peräpiren, wo ba« Scbeelle hinburdjbliht burch ben
gewöhnlichen ©ang be« Seben«: e« hat mehr, fiebere unb beflimmte
Ahnungen. ©o fann © ig n i in ber SSolfunga © aga, inbera fie
ein Unglucf weiffagt, ftd) barauf berufen, bafj ihrem ©efd)led)te bie
©abe ber SSorahnung jufomme. S a ba« ©efuhl bie Smtelligenz
beherrfcht, fo giebt fich ba« SBeib ihm auch nteht ofmp 9)räfung
hin. ©« hat feit jeher begeiflerte ©eherinnen, Söahtfagerinnen unb
©omnambulen gegeben; gerate wenn ba« SÖSeib ganz SBeib ifl, wdhs
tenb ber ©djwangerfchaft unb be« ©ebaren«, gerdth e« nicht feiten
in eine ber Smfpiration ähnliche ©paltation (9lr. 62. II. © . 307),
unb manche SBochnetin geht unter begeiflerten 23ifionen au« bem
geben. S ie ^hantafie »erforpert mehr jebe 3bee, ffebjt ©eiflet in
ben natürlichen ©tfcheinungen, unb »erfüllt in Schwärmerei: manche
hodegebilbete g rau , bie be« Aberglauben« lacht, lafjt fid) bie Äarte
fthlagen, ober unterwirft fich c'nec fpmpathetifchen ©ur. c) S em
©efuhle be« Unenblid)en ifl nahe »erwanbt ba« ©efuhl ber eigenen
©nblid)feit unb be«S3anbe«, Welche« alle enblichen SBefett umfd)ltngt;
ba« ©efuhl/ baf wir nicht burdjau« felbflfldnbig unb fd)led)thin eige*
ner Broccl finb, fonbern nur im ©anjen leben. Siefe« SDlitgefubl
mit allem Sebenben ifl alfo aud) bei bem SBeibe reger unb leben*
biger. 2Bie e« mit ber Pflanze fi)mpatl)ifirt, ba« SBarten ber S3lu*
men al« eine «£>er$en«angelegenheit treibt, unb mit einer Art Bart*
liebfeit für bie Spiere forgt, fo ifl e« »on allgemeinem 2Sbl)lwollen
erfüllt, unb »ertraut gern ben SJlenfcben, wiewohl.e« öfter«, »on
einer ridjtigen Ahnung geleitet, gegen ©injelne fehr behutfam ifl,
nicht fowot)t miftrauenb, al« burchfd)auenb. ©ö ertragt bie©d)was
eben ber SÄenfchen mit mehr ©ebulb unb ©anftmuth , milbert fo
bie rohe ^ raft ber Spanne«, unb ifl »oll S'lachficht gegen bie Üin=
ber; fo räumt man ihm auch al« Äranfenwdrterin überall ben 2Sor=
jug ein. ©« wirb burd) frembe« Seib mehr gerührt, unb ifl ge*
fälliger, bienflfertiger unb mehr ohne ©igennug wohlthatig. S ie
fpmpathetifdje Shrdne ifl ihm eigen, unb wenn fie bei einem Spanne,
im ächten ©inne be« 2Borte«, fliefjt, fo geht biefer über feine ©e*
fchle«htlid)feit h*nau«. S a « ganje SÜßefen be« SBeibe« ifl Siebe;
burd) Siebe ba« ©etrennte ju »ereinen, ba« SBanbelbare $u erl;at=
ten, ba« giud)tige ju binben, ifl fein eigentlicher SSeruf. g u t ©at=
ten unb Äinbet, ©Item, ©efchwtfler unb SSecwanbte reiner unb
flarfet empfmbenb, wirb e« ba« »erfnüpfenbe ^rincip in ber ga=
mitie, erhalt bie Harmonie, unb »erfohnt, wa« ftd) feinblich getrennt
hat. ©« fann ftd) für bie ©einigen aufopfern unb babei fein Sei*
ben mit heroifhet S3erfd)wiegenheit ertragen. Snbern bie allgenteine
©pmpathie in ihm auf beflimmte Sbjecte bezogen, unb fein SBir*
fung«frei« genauer bezeichnet ifl, erreicht ba« SBeib feinen. Bwecf
»ollfommenet, al« bet 5Dlann, unb feine ©mpftnbungen gewinnen
mehr SEiefe, SJefldnbigfeit unb SSefriebigung. ©« ergebt ftch nicht
jum ito«mopoliti«mu«, aber nimmt am Soofe jebe« menfdjlichm 3n=
biüibuum« Antheil, S3ei ben engeren ^ranzen feine« ©eftcht«freife«