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 wenn  fte  «!cf>t  in  rnenfd) lie h e t  Schönheit  auftritt,  fo  tft  fte übet*  
 haupt  nicht  fd)6n.  S ie   mdnntidje  §otm  aber  erfcheint  ohne  ben  
 movalifdjen  SDtenfchenchatafter  alS  gewalttätige  2fnßrengung  ber  
 Energie  imb  «fjdrte."  E rß ,  wo  ber  ©eiß  fte  befeelt,  ßhwinbet  
 biefe  chatte,  unb  offenbart  ftch  in  ber  SftanneSgeßalt  baS  (Streben  
 nad)  Erreichung  beS  fwchßen  3wecfS  im  Sehen,  ndmlid)  bie  SJtaße  
 burch  Sfatigfeit  gu  beftegen,  unb  bie  «fjerrfdfaft  ber  3bee  über  baS  
 © ep n ,  ber  Äraft  über  bie  S02aterie  bargußellen. 
 § ,2 0 1 .  3m   SSefen  beS  SöeibeS  ift  mef)r  Einheit  gwifdfen  3m  
 nerem  unb  2fettfercm;  baS  ©efül)l,  welches  mit  bem SSermogen ber  
 ?feufjetung  in  Unmittelbarer  Begiehung  fleht,  ift  weniger  burch  ben  
 bBerftanb  befchtanft  (§. 194);  bie  untergeorbnete  SÖtuSfelmaße  folgt  
 williger  bem  Smpulfe  ber  Sterven  ( § ,1 8 9 ) ,  fo  wie  biefe  von  bem  
 uberwiegenben  ©eigene  leid)ter  beherrfd)t  werben  (§,  193.  d.).  Sa*  
 burch  ftnb  benn  alle  S a  r fte H u n g e n   beS  3nnern  im  2leufern  bei  
 bem  SBeibe  attSbrudSvoller  unb  vollkommener,  „S ein ?  ©eßalt  ift  
 butd^attS  fprechenbet,  als  bie  mdnnliche,  unb,  ber  Harmonie  einer  
 feelenvollen  Sttußf  ähnlich,  ftnb  alle  feine  Bewegungen  feiner  unb  
 fünfter  mobulirt,  ba  hmsegen  ber  SJtann  auch  hier  ferne  größere  
 «Heftigkeit  unb  Schwere  verrdth*  S a   in  ber  weiblichen  Seele  bie  
 sphrtntafte  immer  bem  Berßanbe,  bie  Empßnbung  ber  Bernunft  p*  
 voreilt,  unb  babttreh  beibe  gemeinfdhaftlich  bie  Einheit  beS  ©emüthS  
 heworbringen,  nach  welcher  ber  B tann  nur  mit  mfthfamer  2lnßrew  
 gung  ftrebt,  fo  ift  bei  ben  Söeibern  auch  baS  innere  Sehen  weniger  
 von  ber  attfjern  ErfcheinungSweife  gefchieben,  unb  mit  freiwilliger  
 Seichtigkeit  malt  ftch  in  bem  bilbfamern  B aue  bie  weibliche  Seele,  
 bie,  weil  S}f)antaße  tmb  Empftnbung.  in  ihr  hetrfdf)en,  mehr  baS  
 «Harte  unb  §efte,  als  baS  Schwankenbe  unb  Unbeftimmte  flieht*  
 2luf  biefet  garten  Berebfamkeit  ber  weiblichen  ©eftalt,  burch  bie  fte  
 ein  treuer  unb  $*!&& Spiegel  beS  3nnern  wirb,  beruht  ber  eigen*  
 thumlid)e  ©enufj,  welchen  ber  Umgang  mit  bem  anbern  ©eßhledße  
 gewahrt.  StitgenbS  fpridß  bie  Empftnbung  fo  unmittelbar  gu  unS,  
 unb  nichtö  vermag  baher  auch  fo  tiefe  ©efülfle  gu  weden,  fo  fm1'5  
 monifche  Stimmungen  hervorgubtingen,"  —  Bei  ber  Sd)wdd)e  
 feiner  Sftubkeln  unb  bei  ber  «Hertßhaft  bet  Senßbititat  ift  auch  baS 
 SBeib  befonbetS  gu  folgen  Bewegungen  geneigt,  bie  nicht  einen  me*  
 chanifdjen  ßwed  erreichen  foltert,  fonbern  nur  ben  innetn  Suftanb  
 auêbrüden.  S o   ift  t’hrten  baS  köpfen  unb  Sangen  natürlich,  als  
 ber  2luSbtud  regen  ScbertSgefühlS,  unbêfartgener  SfcóhIfc|Mf  unb  rei*  
 ner  BewegungSluß;  eS,  ift  ihnen  eine  gtofete  Steigung  gum  Spre*  
 ^en ,  eine  Stebfefigkeit  eigen,  bie  burch  eine  gefchmeibige,  leitet  be*  
 wegliché  3unge  unterfló^t  Wirb*  3Ödhtertb  ber  S änget  mehr  ein*  
 geln  fleht/  siebt  es  überall  Sdrtgerirtnert,  bei  ber  beerbe  unb  in  
 ben  Spinnftuben,  wie  irt  ben  ©emdd)érn  ber  hoherrt  Stdnbe*  —   
 3nbem  baê  SfßuSkelfpiel  bebeutungSvoller,  ber  3fuSbrud  beS  3nnem   
 ftarfer  ift,  unb  ber ftßille  bie CDtuSkeln  mehr  beherrfchh  ift  baS  BJeib  
 auch  mehr  ber  Berßellung  fdhig  unb  fann  Sfteißerin  barm  wer*  
 ben;  eS  bann  vbrt Siebe  entgönbet  fepn  unb  eiskalt  erflehten;  bann  
 bulben unb ft'ch heiter  ftetlen;  bann  batbenb  für 2fnbere ftch  opfern,  unb  
 babe?  ben  Schein  ber  vollen  Beftiebigung  anrtehmen.  S o   ftnb  
 auch  bie  guten  Schaufpielertnnen  hduftger  als  bie  guten  Schaufpie*  
 ler,  theilS  weil  baS  SBeib  mit  feinem ©efuhle  auch  bei  geringer Bil*  
 bung  unb  mittelmäßiger  Einlage  bert  S in n   beS  SichterS  richtiger  
 auffaft,  theilS  weil  eS  eittert  richtigem  S act  irt  ber  Sarftellung  beS  
 Schonen  l;at,  theilS  weit  es  burch  eine  lebenbigere  Spmpathie  (§.  
 198.  c.)  urtb  regere  fPhamafte  gang  in  bie  Sage  beS  anbern  ftch  
 im  ©efuhle  gu  verfe|en  vermag,  theilS  enblicf,  Weil  in  feinem  3leu*  
 fern,  in  ber  wunbervollen  50ladht  beS  BticfeS,  tn  bem  unerfchdpfti*  
 chen  SJhtSfelfpiele  beS  ©efidjts,  unb  in  ber  biegfamen  Stim m e  ber  
 ©ebanfe  freier  ftch  barfiellt.  S a S   ©eftcht  beS  größten  Seimen  bie*  
 tet  in  Bergteidh  mit  bem  einer  mimifbhen  Mnftlerin  nur  einfache  
 SJtaffen  bar. 
 § ,2 0 2 ,  S ie  S t im m e   ift  als  eine  Stichtung  ber  Äraft  nach  au»  
 fen,  als  baS  ^ervortceten  ber  freien  Bewegung  an  ben  plaftifd)en  
 Suftorganen,  in  ihrem  Urfprunge  -männlich*  S ie   erfte  beutlidhe  
 Stim m e  beS  Sebenbigen  tritt  in  bem  3witfcf)ern  ber  mannlidhen  Ei*  
 caben  unb  Socußert  hervor,  wogu  ße  eine  eigene  Srganifation  an  
 ben  Slugein  hdben,  bie  ben  ßummen  SBeibchen  fehlt*  S ie   rndnn*  
 liehen  Boget  haben  eine  ftdrfere,  lautere  S tim m e,  unb  gebrauchen  
 ße  öfter;  bei  ben  Singvögeln  hat  bie  Stim m e  beS  SDtdnnchenS  
 mehr  Steinheif,  ^ b h e  rmb  S td rfe ,  unb  gum  Shetl  auch  mehr  SOte*