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 © emüth,  als  ©cift,  unb  erfennt  mehr  burd)  bas  ©efüf)l,  inbem  eg  
 feine  ©inljeit  mit  bem  Sßeltganzen  als  urfprünglit  gegeben  in  ftd)  
 tragt*  5ßie  bet  Serfianb  trennt  unb  baS  ©efutjt  eint,  fo  ifi  ber  
 SKann  baS  ©onbernbe,  baS  SBeib  baS  Serfnüpfenbe;  jener  firebt  
 nad)  2id)t,  biefeS  trdgt  bie  SBatrne  w irflit  in  fit* —  Oiefern Ser»  
 haltniffe  entfpredjenb,  ftnb  bei  bem  Spanne  bie  oorberen,  bei  bem  
 5Beibe  bie  Hinteren  Sappen  beS  grofjen HirnS  fldrfer  entwicfelt;  jener  
 hat  ein  breiteres  Sorberhaupt,  eine  höhere,  mehr  auSgebilbete;  mit  
 met)t  ^eimorragungen  befefcte  © tim ;  bei  biefem  ift  bie  © tim   nie»  
 briger,  baS  Sorberhaupt  ftm d ler,  bagegen  baS  Hinterhaupt  im  
 oberen Steile  beS *^mtecJ>äuptbctnc6  unb  im  hinteren Steile ber ©d)ei=  
 telbeine  fo  fiarf  he^orragenb,  bafj  man  fdjon  hieran  jeben  weiblit  
 gebilbeten  ©chdbet  als  foldjen  erfennt* 
 §* .195*  5m   ©  c i ft c  tfi  beim  SCBetbe  bie  9?ecepttoitdt  ober  baS  
 ^PerceptionSoermogen,  beim  Spanne  bie  ©pontaneitdt  ober  bie  5n=  
 telligenz  überwiegend  OaS  Sßetb  hat  mehr ©mpfdnglitfeit  für  baS  
 Sefonbere,  kleine,  Sftahe,  leicht  ju  Umfaffenbe,  als  für  baS  2fllge=  
 meine  unb  fern  Siegenbe;  mehr  für  baS  w irflite  Oafepn,  als  für  
 baS  im  Segriffe  ©piftirenbe.  ©o, hat  eS  benn  biel  ©inn  für  alles  
 P uffere,  für  einzelne  befiimmte  Objecte,  befonberS  für  foldje,  bie  
 ju g leit  baS  ©efühl  intereffiren,  unb  für  bie  *Perf6nlitbeit;  weniger  
 für  SSegriffe,  wekf>e  ben  Serfianb  in  2Cnfprut  nehmen.  ©S  hat  in  
 jenen  ©rangen  viel  SeobattungSgeifi,  bemerft Äleinigfeiten  unb  fei»  
 nere  f3üge,  unb  hat  für  bieS  2flleS  auch  btel  ©ebddjtnif.  5 «   ber  
 beugter  fpricht  eS  fein  ©treben  nach  fleter Setzung  beS ^erceptionS»  
 betmogenS,  fep  eS  a u t   nur  b u tt  geringfügige  ©egenfldnbe,  aus*  
 ©o  hat  eS  benn  a u t   Salent  für  ©pradjen,  ©efchidhte  unb5^atur»  
 gefchichte,  infofern  fid)  biefe  SBiffenftaften  auf  ©injelnheiten  bejie?  
 hen,  unb  felbfi  für  SJiathematif,  fofern  fte  ein  SietaniSrnuS-ifi.  
 3fber  bie  eigentliche  ©elbfithdtigfeit  beS ©eifieS  i{i  bei  ihm  geringer;  
 feine  ^hantaffe  ifi  lebhaft  unb  regfam,  aber  bloß  reprobucirenb,  
 wdhrenb  bie  beS  SÄamteS  fidrfer,  frdftiger  unb  wahrhaft  probuctiö  
 ifi.  Unter  ben  grauen  ifi  feine  fo  große  Serftiebenheit  in  «föttte  
 fid)t  bet  ©eifieSfrafte,  wie  unter  ben Scannern*  S ie   ftnbet  fidh  im  
 weibliten  ©efd)ledhte  Originalität  beS  ©etfieS  ober  wahre  ©eniali» 
 tat,  als  bie eigentlich  fd)6pferifd)e  Äraft,  welche  heue  Sahnen  fid)  
 eröffnet  unb  in  bie  Siefen  ber  SJiffenftaft  einbringt.  SirgenbS  hat  
 ein  SGSeib  eine  große ©ntbeefung  g em a lt,  a u t   in  ben  fronen Äün»  
 jien  nirgenbS  etwas  ©roßartigeS  gefchaffen:  eS  hat  biele  treffliche  
 Slum en»,  sjportraitS*  unb  SanbftaftSmalerinnen gegeben,  aber Üeine  
 hat  eine  größere,  ©ompofttion,  ein  bebeutenbeS  f>iflottfdf>cö  ©ernalbe  
 geliefert;  $D?and)e  hat  in  fSebaitlen  SorjuglidjeS  geleitet,  Äeine  in  
 größeren  SBetfen  ber  ©culptur;  Siele  b itte n   Somane  unb  Sieber,  
 teilte  hat  in  ber  epifchen  unb  tragiften Sichtung  ftd)  ausgezeichnet;  
 unter  ben  jahWofen  muftfalifchen Äünfilerinnen  giebt  eS  Wenige  Son»  
 feherinnen,  unbÄeine  hat  eine  originelle ©ompofttion,  namentlid)  im  
 höheren  ©tple  gegeben. —  Oie  hermaphrobitifte  Serittung  bet 9^a*  
 tur  beraubt  im  ©anjen  genommen  mehr  ber  eigentümlichen  pfht*5  
 fdjen  Sorjüge  beS  ©efd)lechtS,  weitem   baS  Snbibibuum  eigentlich  
 angehort,  ohne  ben  SSerth  beS  ©efd)lechtS,  welchem  eS  ftd)  nähert,  
 Zu  erteilen.  O er  Sidnnling  hat  einen  SBtberwillen  gegen  weibliche  
 Seftdftigungew,  mag  fein  leeres  ©efchwdfc,  unb  flieht  gefprdtige  
 grauen;  zieht  bie  Seetüre  not,  unb  ifi  zu  ernfiem  üiatbenfen  ge»  
 neigt,  bod)  ohne SorzügliteS  z«  teifien.  SefonberS  aber ifi ber SGSeib*  
 Img  nur  eine g ta |e   beS  SBeibltchen;  w e i ts t   «nb  trage,  ernfie  unb  
 ftwere  © eftdfte,  üDiühe  unb  ülnfirengung  fteuenb,  ifi  fein  ©inn  
 nicht  auf  baS  kleine,  fonbern  auf  baS  Äleinlite  gerichtet,  feine  
 2(eufjerung  n i t t   anm u tig ,  fonbern  fabe,  fein  Setfianb  n i t t   auf  
 baS gaffen  bet  ©inzelnheiten  beftrdnft,  fonbern  fiumpf;  fein  ganzes  
 3öefen  n i t t   weiblit,  fonbern weibift*  ©ben  fo  hat  ntan  unter  ben  
 ©afiraten  unzählige  auSgezeitnete  ©dnger,  nie  einen  großen  unb  
 originellen  Sonfefcet  gefunben. 
 §.  196.  5 «   bet  Intelligenz  ifi  bw  S e r f i a n b ,   w e it«   baS  
 Serhdltni^  ber  ©rfteinungen  unter  einanber  auffaft,  beim  SBeibe  
 überwiegenb  über  bie  S e r  n u n  f t ,   w eite  bie  5bee  a n fta u t,  unb  
 baS  Unenblite  zua»  ©egenfianbe  hat.  OaS  SSeib  hat  gefunbe  Ut»  
 teilS fraft,  b.  h*  eS  f ta u t  baS  Serhaltnip  ber  Oinge  an ,  wie  eS  
 ft't  bem  m en ftliten   ©rfenntnifoermogen  barbietet;  eS  hat  einen  
 fittigeren  Sact  für  baS  äßahre,  ben  eS  n i t t   berwirrt  hat  burch  
 ein  ©treben  n a t   ©elbfifidnbigfeit;  eS  nimmt  gleid)fam-  bie  SBSahr»  
 heit,  wie  fte  ihm  gegeben  wirb,  Wahrenb  bet  CDlann  fte  ftaffen