4 54 3 n> c i t e 6 §3 « cf;.
^ ern STfjiete ift bte Beugung tpem'gcc »erbetblich, unb am
licbfien ifi fte bem menfchlichen' geben, ba tjfec eine l>6f>ece ibeelle
a3e$iei)ung jum ©anjen, unb $war nicht blop gut © attung, fon-
bern auch jurn B eltall ftrf> entwickelt.
85 « f t u cf> t u n g.
§. 2 8 6 . S ie SSebingung gefchlechtticher Beugung ifi bie
©inwirfung beg, dpoben ober feineg ^robucteg auf ben ©ierfioef
obec beffen S)robuct. a) Stimmt man »on monoflinifchen fa n g e n
bie «Staubbeutel ober ben ©riffel weg, trennt man ntonöcifche S3lü=
t^en obec biocifche ^flanjen beibet: ©efchlechter »on einanber, fo bafi
ber Rollen nicht übergetragen werben fann, fp erfolgt feine Seu*
gungj SSlüthen, bie blofj ©taubfaben unb ©taubbeutel haben, ge=
ben nie eine grucht; SSluthen mit gxuchtfnoten geben blof bann eine
Srucht, wenn Rollen auf fte kommt; biefen fann man willfuhrltch
bahin bringen, unb bafj er wicflich befruchtet, erfennt man baraug,
bap bie grucf)t Qualitäten berjenigen ^ffanje annimmt, von web
eher er genommen war. Sieg waren bie Shatfachen, welche ber
unfterbliche S i n n e geifiig auffapte, unb bereu B ahrheit burd; tarn
fenbfdltige Erfahrung befidtigt worben ift. Nehmen wir ben 2Cn*
theil ber ©efchlechter an ber Beugung im rechten ©inne, bap ndm*
lieh bag leibliche ben gruchtfioff bilbet, ihn aber, wenn ber £>r=
ganigmug auf einer höheren gebengfiufe fiefjt, nicht gut »ollfomme*
nen Steife bringen fann, wenn nicht bag Sinnliche hinjufritt, fo
fonnen wir an ber Bahrheit ber pfTanaltchen ©efchlechtlichfeit nicht
zweifeln. Stachbem S i n n eg gehre vollkommen befeftfgt ju fepn
fdhien, hat ©c h e l o e r unb fein geifireidhec Siadffolger, fjenfchel,
©inwenbungen bagegen erhoben. Suvötberfi fuhren fte Shatfachen
an , wo ohne SSefidubung fruchte ftch bilbeten. 2fbec bie Sftonoge*
nie ift auf er Zweifel gefegt: fte ift auf ben untern ©tufen beg
^ftanjenreichg, wie beg Shterreichg herrfchenb, unb fann augnal)ntg*
weife auch ba auftreten, wo in ber Siegel gefchlechtlich gejeugt wirb;
burch^ ben ©rweig ber Bonogenie wirb bie Sigenie nicht wiberlegt,
ba bie Statur überall in mannichfaltigen formen erfcheint unb auf
einer höheren ©tufe ofterg gut nieberen gurüeffehtt. — ©ie geigen
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I,reiteng bie Schwierigkeiten, welche-jebet einzelnen 3frt ber Uebec=
Ltaung beg Rollend auf bie Starbe entgegen ftehen, aber fte bewet*
!f,n nicht bei einer e in te n befiimmten ^flange, baP bie Uebettra**
„na weber auf bie eine, noch auf bie' anbere B eife gefeiten fön*
„e- fte beweifen g. 33. bap bet Rollen bei vielen Wangen nicht
vermöge feiner ©chwete auf bie Slatbe fallen f ann: aber fte hatten nad>*
weifen muffen, bap beibenfelben Wangenbie Uebertragungbeg Wüeng
auch auf jebem anbeten B ege fd).led)thin unmöglich fep- ® a g in
unfern klugen alg ©chwierigfeit erfcheint, ift eben fo wenig hier, alg
bet anbern Siaturerfcheinungen ein SSeweig gegen bie Birflichfeit;
ber SJlangel einer befiimmten Sfichtung beg WUeng folgt aug bem
Mangel thierifcher SSewegunggfraft, unb feine übetflüfftge SSilbung
ergiebt fid) aug bet W augennatut, bie in reinem unb barum übet*
fchwdnflichem SSilben befiehl (§. 235.). S ie ©egnet fügen ftch
ferner auf ben SSegriff: im Shiete,' fagen fte, fmb alle Sheile 5«=
gleich lebenbig, in ber Wange hingegen nach einanber, ba jeber
2"heil unabhängig vom anbern fttfh entwickelt, aug bem SSlatte bet
gweig, aug bem Sweige bie SSlüthe, aug ber SSluthe bie gtucht
(9ir. 30. © . 39,). Allein bieg ifi nur ein relativer Unterfchieb,
ber barauf beruht, bap bie ©inheit, welche alleg geben charafteri*
ftrt, im Shiere vermittelt beg Sietvenfpftemg höher auggebilbet tfi:
bei ber ^flan^e ift nicht fd)led)tl)in ein SEfjeil 00m anbern unabhdn*
gig unb in einer beftimmten 3oit allein lebenbig; beim Sl)tere aber
erifiiren einjelne ©ebilbe aud) in einer gewiffen Unabhängigkeit unb
culminiren $u verfchiebenett Setten, namentlich ifi in ber SSrunftjeit
bag gan&e geben in bie Beugung verfenf t , unb auf er biefer Seit
auf ©rhaltung ber Snbioibualitdt gerichtet. — ^>enfd)et betrachtet
ben Rollen alg bie SSefreiung ber ^flanjenfubftanj oon ber hinben*
ben SÄacht beg Bachgth«mg, alg bag net^hrenbe, gegen ben gort*
gang beg ^flanjenlebeng gerichtete, gleichfam animalifche ©ift beg
©ewdehfeg, weld)eg anfteefenb auf bie Starbe wirft unb fo bie
grud)tbilbung beförbert (ebb, © . 4 3 1 . 4 3 5 ); ba er nun bie thie-
rifche Seugung ebenfallg für eine 2lnftedung erklärt (ebb. 441,),
fo erfennt er. felbfi bie jeugenbe Statur beg Rollen an. B a g
übrigeng bie fünfilidje S5efrud)tung anlangt, fo hat man in bet ge*
»ante feit langer Seit S5lütf>en ber mdnnlichen. Sattelpalme auf bie