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 SÖ3eiblid;e  porguggweife  bag  ©cfchtecbt  (scxus)  fep,  nur  im  ©egen=  
 fa(?e  gegen  bag  Männliche  unb  burd;  biefeg  ejctflice,  bag  SD?ann(icf>e  
 hingegen  burd;  ftch  felbji,  in  alten  feinen Attributen rein  pofttip,  mit=  
 J>in  ur anfänglich  fei;,  fo  iji  bieg  eine  bec  6cfal)tung  oollfommen  x ß   
 becfpred;enbe  Behauptung,  welche  nur  theilg  a«f  bet  beliebten  3fpo=  
 ttjeofe  ber  Mdnnlichfeit,  theilg  auf  jener  Betwechfeltutg  bec  SSegtiffc  
 im  ©ptad;gebrau<he  gu  berufen  fd)eint.  fDag  Meib  iji  potgugg--  
 weife  bag  j3eugenbe,  aber  ber  M ann  iji  bag  ©efchledjtliche,  b.  h.  
 bagjenige,  wag  bucch  fein  ©cfcheinen  erfl SSecfchiebcnheit  ^erüorbringt,  
 felbji  alg  eigentlich  Sifferenteg  auftritt,  unb  baburd;  ecji  bag  M eik   
 liehe  gu  einem  ©efchledhte  matht.  b)  S a g   ,©pjiem  ber  3eugungg;  
 Organe  fpricht  benfelben  ©harafter  aug.  6g  bejieht  nämlich  aug  
 einer  innern  unb  einer  dufjern ©phdre,  ober  gwei  einanber  gegenüber  
 fief)cnbcn  ©ptremen,  welche  beim  Manne  überwiegettb  ftnb,  unb  aug  
 einer  mittleren  inbifferenten  ©phdre,  welche  beim  SSeibe  ihre  f)6d;flc  
 ©ntwirfelung  unb  £ebenbigfeit  h«t  (§ .1 1 8 ),  fo  bafi  im  gruchthdlter  
 bie  gange  Meiblichfeit  concentrirt  erfcheint.  c )  S a g   Meibliche  bil=  
 bet  ein  neueg  Snbipibuum;  bag  Männliche  weift  unb  fieigert  biefe  
 SSilbunggfraft.  9?un  bejieht  bie  Bitbung  in Btnbung  ber  .Kräfte gu  
 einem  beharrlichen  S a f e p ,  in Snbiffecengirung;  wag  hingegen  erregen  
 unb  werfen foll, mufs  alg freie Äraft, alg ©tgentbümlicbeg, ©ntgegengefe|=  
 teg, Sifferenteg auftreten*  S a g  bilbenbe 2Beiblid;e  wirft alfo  alg inbiffe=  
 rent,  bag erregenbe  Männliche alg  bifferent.  d)  S a g  SBeibficfje  iji  feine  
 abfolute Smbiffereng,  benn fonji würbe  eg  unthdtig  fe p ,  nielmehr  nur  
 eine  relatipe,  lebenbige,  unb  fehlieft  oerfcbiebene  wirffame  .Kräfte  in  
 fich,  welche  einanber  nicfjt  aufheben  unb  binben,  fonbern  nur  mdfi=  
 gen,  einanber  nicht  gu  einem  jiehenben  ©leichgewichte,  fonbern  nur  
 gu  einem  Sbenntafe  bringen*  3 n t  SSeibe  pereinen  ftch  alfo  bie t>er=  
 fchiebenen  Kräfte  bet  Menfdjheit  gu  einem harntonifchen Bunbe:  
 hereg  unb  Sftiebereg  flehen  im  Sinflange*  S e r M ann  hingegen  j§&  
 eben  fowoht  eine  ftdrfere  ©innlidfrfeit  unb  heftigere  Begierben  (§.  
 1 9 8 .  d.),  a(g  audh  eine  mächtigere  unb  wirffamere  Bernunfttl)dtig=  
 feit  (§ .1 9 6 );  er  iji  halb  mehr  epcentrifch,  halb  mehr  triPial,  wdh;  
 renb  bie  SÜSeiber  mehr  auf  bec Mitteljirafje  ftch  ha^ n   unb  einanbep  
 mehr  ähnlich  ftnb. 
 §. 206.  Tfug  biefem  ©Ipaftec  ergeben  ftch  nun  wieber  unterge=>  
 orbnete  3üge.  a)  S ie   fföirflichfeit  ifi  bie  Berfnüpfung  bec  tobten  
 sjftaffe  unb  beö  in  reiner  Thdtigfeit  bejlehenben  ©ebanfen,  fo  wie  
 bie  ©egenwart  bag  Mitteiglieb  non  Bergangenheit  unb  3ufunft  ift.  
 S ag  SBeib,  alg  bag  Snbifferente,  lebt  mehr  in  bec  ©egenwart  unb  
 in  ber  SEßirflid;feit  (§.  195.  196.  197.  b .),  ftellt  bag  ^Princip  beg  
 Safepng  bar  unb  ifi  ber  fftatur  ähnlicher,  ober  natürlicher  (§* 198.  
 201).  S e t  M ann  lebt  mehr  in  bec  3irfunft,  alg  jn  ber  ©egem  
 wart,  in  bem  einen  Momente  einem  Sbeale  nachfirebenb,  im  anbern  
 ber  ©chwere  bahingegeben  unb  in  bie  9ftaffe  ftch  ^erfenfenb  (§.  
 198.  e.).  ©o  ifi  benn  audh  bie  weibliche  SSBicffamfeit  auf  ©rhal^  
 tung  unb  ^ortbefiehen,  bie  mdnnlid)e  auf  2fenberung  unb  ©djaffen  
 gerichtet  (§.198.  n.).  b)  S « t  wirflichen  Safepn  iji  ber  ©egenfah  
 pon Materiellem  unb  Spam ifchem   auggeglid;en.  6ben  fo ftnb ©toff  
 unb  Äraft  im  SSeibe  mit  einanber  im  ©leichntafe  »erbunben,  wag  
 ftch  alg  Oiegfamfeit  lebenbiger  S3i(bung  barjiellf.  Sm   Manne  ftnb  
 fte  perhaltnifmdfig  mehr  gefchieben;  fein  ©epn  iji  mehr  maffto,  
 feine  Shdtigfeit  mehr,  bpnamifch;  feine  93lajiicitdt  Perlangt  mehr  
 Anregung,  giebt  aber  auch  mehr  Maffe.  35ei  bem  SBeibe  iji  bie  
 $)lajiicitdt  mehr  rege,  aber  mehr  Mafj  bt’e"  ^lutbilbung 
 iji  ergiebiger  (§ .1 6 6 .  1 7 9 ),  aber  bag  SSlut  mehr  fohlenjiofftg  (§.  
 168.  178)  unb  bie  Sohdfton  beg  gangen  .Kotpetg  mehr  inbifferent  
 (§.  185).  c)  S ie   Snbiffereng,  bie  2Bitflid)feit,  bie  ^)lajiicitdt  ftpirt  
 unb  giebt  ©tetigfeit  unb  Siuhe.  S a g   SSeib  alg  ein  relatio  unb  
 lebenbig  Snbijferenteg  geigt  eine  gleichfomige  Temperatur;  Tl)dtig=  
 feit  unb  9iuhe  ftnb  bei  ihm  mehr  gleichgeitig,  unb  mit  einanber  
 gemifcht,  weniger  gefchieben.  S ie   Umciffe  feineg  Äorperg  begeidjnen  
 fid)  alg  ein  ©tetigeg,  aber  nicht  ©leidjformigeg,  fonbern  in  SÖellen=  
 linien  gur  Mannidhfaltigfeit  jietig  $ortfchteitenbeg.  (§.  199).  ©g  iji  
 beweglich,  aber  ohne  bebeutenbe  ©netgie,  fein  2eben  mehr  gleichfdrs  
 mig.  S em   Manne  hingegen  iji  fowohl  eine  jidtfece  Tfnjicengung,  
 alg  eine  oolljianbigete  9tuhe  83ebürfnif,  unb  baburch  ei’ne  grofere  
 Ungleid)heit  in  ben perfchiebenenBeitpuncten.  San weiblichen ©emüthe  
 iji  mehr  Siuhe,  Permoge  ber  ihm  eigenen  Temperatur  bec  ©efüt;le  
 unb  Segehrungen  (§ .1 9 8 .  c .);  fein  ©efühl  iji  rührfamer,  unb  
 bod;  bauernber  (§ .1 9 7 .  c.  d .),  unb  hdlt  mehr  an  ber  ©rinnerung