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 fd>on  früh  geigt  ptc^  ein  nod)  üevge6licf)eS  ©treben  nach  ©efd)tecbts*  
 verfd)iebenbeit  in  ben  ©cbeinantberen  (§ .  68 .  b .),  unb  nad)  23m  
 btnbung  gtvetet  Snbivibuen  juv  Beugung  in  bet ©oputation  ber ©ow  
 fem n .  B ei  ben  beeren  ^fianjm  unb  S te te n   entroiefett  ftd)  bie  
 ©efcbtecbttid)feit,  bod)  immer  nur  an  einselne  Staunte  unb  eingelne,  
 Seifen  gebunben.  ©ie  erfd)eint  mehr  bei  ben  ebleren  S te te n ,  j.  23.'  
 bet  Soweit  ftarfer,  als  bei  Sigertt;  bei  «fjitfeben  ffdtfer,  als  
 bei  Stinbem;  bei  Sieben  ffdtfer,  aß   bei  ©ebafen;  am  ffdrfffen  bei  
 benjenigen  S te r e n ,  wo  bie  ©ecle  mebc  2lntbeil  an  ber  Beugung  
 nimmt,  bei  ben  Snfecten  unb  23ogeln.  © o  ifl  fie  bemt  aud)  im  
 Snnerffen  begrünbet:  ber  $obe  eines  $ab n S ,  an  irgenb  einen  £f)eil  
 ber  $enne  eingepfropft,  lebt  fort,  aber  wdd)ff  nicht,  unb  giebt  ber  
 «£enne  feinen  männlichen  ©barafter  (Sir»  59.  © ,  16).  S a   nun  
 bie  ©efd)lecbtlicbfeit  fo  mit  bem  Snnerffett  sufammenbangt,  fo  fann  
 fte  aud)  nur  ba  in  ihrer  ganzen  9J?ad)t  erfebeinen,  wo  baS  innere  
 lid)e,  pfpd)ifd)e  «eben  höbet  entwicfelt  iff.  ©rfi  bei  bem  «Sienfcben  
 wirb  fie  allgemein  unb  beharrlich,  baS  ganse Sföefen mtb  geben  burd)=  
 bringenb.  —  S a S   Unenblicbe,  ^beeile  fann  nur  in  ber  ©efammtbeit  
 ber  ©injelwefen  offenbar  werben,  inbem  biefe  auS  ihm  bervorgeben,  
 aber  eS  nicht  felbfi  ftnb.  Siun  liegt  eine  unenblicbe  3bee  bem  B e griffe  
 ber  SJienfcbbeit  jum  ©runbe,  bie  in  ihrer  ganzen  Sülle  unb  
 ^ a d )t  nid)t  im  einzelnen  SDtenfcben,  als  einem  enblidjen  SBefen,  
 bargeffellt  werben  fann:  Seber  bat  einen  Znt^eil  am  £od)ffen,  Um  
 endlichen,  aber  immer  nur  auf  befonbere  SBeife,  weil  et  eben  ge*  
 fchaffen  unb  befcbrdnft  iff.  S e r   ©barafter  ber  SJienfcbbeit  fcblieft  
 ©igenfd)aften  in  fid),  bie  in  einem  SSefen  unverträglich  unb  unver*  
 einbar  ftnb:  wie  ben  Umgang  mit ©Ottern  fann  bet  ©terblicbe  biefe  
 Sülle  ber  23ollfommenbeit  nicht  ertragen,  fonbern  fte  blicft  blofi  in  
 einselnen Momenten beS  gebenS  burdf>  feine  ©nblicbfeit  binbutd),  wie  
 eine  ©ottererfebeinung,  bie  als  Staunt  einer  höheren  SBett  ftcb  her*  
 abfenft  unb  flüchtig  vorübergebt,  nicht  gehalten  von  irbifeber 9Jiad)t.  
 S ie   ©attung  ifi  nicht  hier,  nicht  bort,  war  nicht  ehemals  unb  iff  
 nid)t  jebt,  erfbbeint  überall  nid)t  als  ©oncreteS  unb  wirb  nirgenbS  
 im  ©inseinen  verwirf licht:  fte  ifi  ein  SbeelleS,  UnenblicheS,  welches  
 nur  bureb  bie  ©efammtbeit  ber  SfÄenfcben  aller  Beiten  erfüllt  wirb. 
 giun  beseiebnet  ftd)  alle  ©nblicbfeit  butd)  ben ©egenfafc:  iebem  ©in*  
 »einen  fiebt  ein  2CnbereS  gegenüber,  wdbrenb  nur  baS  Unenblid)e  
 allein  unb  burcbauS  in  ftd)  befiel^  Mithin  muf  bie  unenblid)e  
 5Jlannichfaltig?eit,  in  welcher  ftd)  ber  Begriff  ber  2Jfenfd)bett  ver*  
 wirflid)t,  suvorberfi  als  ein  $auptgegenfab  erfd)einen,  folglich  als  
 @efd)led)t.  S a   mm  alle  ©inselnbeit  ober,  Wie  man  eS  nennt,  alle  
 5fßirftid)feit  auS  bem  Unenblid)en  bervorgebt,  fo  muf)  bie  3frt  biefeS  
 ^ervorgebenS  auch  bie  $auptformen  ber  2Birflid)feit,  alfo  auch  ber  
 ©efchlechter  befiimmen.  S ie   2Crt  biefeS  ^ervorgebenS  fann  aber  nur  
 relativ  fepn,  unb  entweber  in  einem  ffdrfeten  ©treben  nach  aufen,  
 in  einem  Abfälle  vom  ©ansen  unb  in  berrfchenber ©ntwitfelung  ber  
 Snbivibualitdt,  ober  in  einer  vorwaltenben  9tid)tung  nach  innen,  in  
 einer  bleibenbett,  innigem  Bestehung  s«m  ©ansen  unb  in  überwie*  
 genber  Urfprünglid)feit  beffeben;  unb  fomit  iff  ber ©egenfab  ber ©e=»  
 fd)led)ter  beseiebnet.  S aS   ©efd)led)t  iff,  eine ©chranfe,  eine Begtdn*  
 Stmg  in  ber  2Birflid)beit,  innerhalb  beren  eine  beffimmte  ©eite  beS  
 Sbeeüen  ftd)  offenbaren  fann.  ©o  erfennenwir  beim'aud),  warum  
 ber  gefd)led)tlid)e  ©egenfafc  bei  ben  S te te n   btof  forperlid)  unb  vor*  
 bilblid)  bargeffellt  iff.  ©t  iff  bei  ben  bermapbrobitifeben  *?)flansen  
 unb  Sbieren,  wie  2B a lt b e t   (9fr.  99.  §.  620.)  bemerft,  mit  bet  
 magnetifeben  Polarität  s«  vergleichen,  bie  nur  an  benentgegengefefc*  
 ten  Atmeten  eines  unb  beffelben  ÄorperS  erfd)eint;  bei  ben  getrenm  
 ten  ©efd)led)tern  b ie g e n   mit  ber  eleftrifchen Polarität,  welche  an  
 Swei  verfd)iebene  Körper  fid)  verteilt,  wdbrenb  baS  ©efd)led)tSlofe  
 eine  uncntwicfelte  ^nbifferens  iff,  bei  welcher  baS  Snbivibuum  ber  
 ©attung  gleid)t,  weit  beren  Begriff  ein  nieberer  iff,  ber  bttrd)  bie  
 ©inselnbeit  el)er  verwirflid)t  werben  fann. 
 §.  221.  S ie   Bebeutung  beS  ©efd)(ed)tS  für  bie  S n b iv ib u e n   
 iff  bie  ©rbebung  ber  5öirf liebfeit  sut  Sbealitdt  in  ber  pft)d)ifd)en  
 ©pbdre.  SebeS  ©efd)ted)t  muf  bei  geffeigertem  Bewuftfepn  erfem  
 nen,  baf  eS  ein  Befd)rdnfteS  iff,  unb  in  bem  anberen  ftnben,  was  
 ihm  felbft  mangelt:  inbem  eS  bann  mit  Freiheit  bie  23orsuge  beS  
 anberen  ftd)  an$ueignen  fucht,  ohne  feine  ©igentbümlicbfeit  aufsuge*  
 ben,  nähert  eS  ftd)  bem^beale  ber  gefd)tecbtSlofen 9)fenfd)beit*  2llleS  
 ibeale  ©treben  gebt  barauf  auS,  baS  Unenblicbe  su  verwirflidjen  in  
 ben  ©d)tanfen  ber  ©nbtid)feit  mit  Bewuftfepn  unb  greibeit:  wer