»ecfcfjtcbcnen anberen ©Ottern atg £ermathene, £ermerafleS je. rer*
emt trete, fonbern aus ber Sbee beS UtfprungS ber ©efehteebter aus
einem ©int'gen, welches man bei ber Neigung, ßd> alles concret ttnb
materteü ju benfen, perfonifteirte. ©o wenigßenS erklärt S iicktefs
(9 lt* 2 2 4 . II. © . 1 8 5 ), bie phtpgifche Sipthe ron 2fgbißis, einer
»on 3euS erzeugten tfnbtogpne, als bem 2fuöbcucfe ber urfprüngiicl,
jeugettben €Raturfraft: bie ©öfter nahmen lf>r bie männlichen £)c,
gane, unb fo entßanben bie ©efchtechter; baS S innliche wud)S *
einem S aum e auf, ber mit ber -jftpmphe beS $immelSßußeS ben
tftpg, bie ©onne erzeugte: unb bie tt>eiblid?e 2fgbiRiS, als bfeSWut*
tererbe, fefjnt ftcf> nun mit bet männlichen ©onne ju jeugen. ©ben
fo traten männlich unb weiblich zugleich bie SWonbgotfheit ber Ggpp=
tier, »^arpofrateS, SCficrtes, bie ©abiren (91 r. 55. © . 19. fgg,)r
unb bec tfphrobito« ober £ecmaphrobitoS, als eine männliche Senus!
£>ie Äunjtler gefielen ftch barin, burch Serfchmeljung ber männlichen
unb weiblichen formen ©eßatten ju fchaffen, welche mehr, bie ©inn*
lichfeit reifen, als bie Sbee ber ©chonheit rerwirflichten, fo wie
benn aud) ber ftnnenüppige ©rieche einen menfchlichen £ermaphto*
biten anfangs als eine Grßheinung beS ©otteS tfphrobitoS, nachher
als ©egenßanb auSfd;weifenbet Sufte betrachtete.
St ü cf b r i cF.
J . 222. 8Bir haben eine S J a n n ic h f a ltig k e it ron f o rm e n
beS ^eugenben erkannt. Snbem wir uns bemühten, fte überßchtlich
ju orbnen, gelangten wir auf jebem ^uncte ju einem ©egenfafee,
ober ju jwei einanber wiberfpred;enben unb jeben britten auSfchlfefem
ben ©dhen. %n jebem ©afce unb feinem ©egentheile ftnben wir
bie benfbare 5»oglichfeit erßhopft, unb wir fehen ein, bap wir auch
unabhängig ron bet Erfahrung bie © d |e hatten aufßetten fonnen:
ein organifches 2Befen wirb erzeugt entweber ron Ungleichartigem
(§. 7 .), ober ron ©teichartigem (§. 19.); in teuerem gatte entwe*
ber ron einem Snbiribuum (§. 2 0 .), ober ron mehreren (§. 46.);
wenn ron ©inem, fo entweber burch Steilung beS SnbiribuumS
(§. 2 1 .), ober burch ©ntwfcfetung aus einem befonberen ©ebilbe
(§. 25.), weldheS entweber bem übrigen Äorper gleichartig (§. 26.),
ober ungleichartig (§ .3 7 .) iß ; baS gleichartige ©ebilbe kann ein
integrirenbeS ©lieb beS jeugenben ^nbWtbuumS ausmachen (§. 27.),
ober als ein abgefonberteS ©tjeugnip ftct> barßetten (§. 3 0 .), wel*
d)eS entweber an jeber ©teile ohne Unterfchieb (§. 3 1 .), ober nur in
einem befonbern Staume entßelß (§. 32.) u. f. w. 3 « feinem
$Paare biefer einanber aufhebenben ©dfce fonnten wir unS einen brit*
ten als möglich benfen. 5BaS wir uns aber als möglich benfen
fonnten, jeigte unS bie ©cfaf)tung auch atS wirflidh; wir fahen nie
einen ©ah realiftrt, ohne ba& nicht auch fein ©egenfafc SHealiftrung
gefunben »ffittei ©ie SBirftichfeit erfcheint uns alfo tyex als eine
©tßhopfung ber SDloglichkeit; mit anberen SSBorten: bie Sßatur er*
fcheint als Serwirftichung alles ©ebenfbaren; bie iPhantafte «nfetS
SetßanbeS unb bie Sttannichfaltigfeit beS wirklichen ©afepnS ent*
fptechen einanber; eS fcheint, atS ob bie Statur gleich uns ^hantafie
hatte unb nach SerßanbeSgefehen in äußerlicher 2Birktid)keit erfchüfe,
waS wir in unferem ©ebant'enfreife bitben. Allein unfere ^Phontafte
fonnte nicht eigenmächtig jene ©egenfdfce aufßetten, fonbern nur,
nad)bem fte ©toff baju ron ber Grfahtung befommen hotte; wenn
Wir unS bie S0?6glid>feit badeten, baj? ein lebenbigeS Söefen auS
©teichartigem ober Ungleichartigem entgehen körnte, fo fegte bieS
fd)on rorauS, bap wir bie SOIannichfattigfeit bet Körper angefdjaut,
bajj wir etfahrungSmdfige Segriffe ron Seblofem unb Sebenbigem
unb ron retfehiebenen 2frten beS Sebenbigen aufgefafjt hatten u. f. w.
£)hne folgen «£>aitungSpunct würbe unfere ^Pbantafte fein S itb beS
wahrhaft Sttogtichen, fonbern ein Phantom, ein eingebilbeteS Unbing
erfchaffen. SSit haben jene retfehiebenen gormen a posteriori ‘ge*
funben, bann aber a priori erkannt; unb wir wahnen nicht, bie
Sftoglichfeit unb 9Birflid)feit oottig erfdhopft ju haben: rietteicht wer*
ben künftig noch neue ©egenfdhe burd) bie Grfahrung auSge*
mittett, bie ber Setflanb bann audh als nothwenbig anerkennen
Wirb.
§. 223. S n biefer Sietheit liegt aber © in h e it: jene SJlannich*
faltigfeit ber gormen laßt ftch auf ein 9>tincip jutücffügten, ndm*
lieh baS ber fortfdf>reitenben Sefonberheit unb wachfenben ©igenthüm*
lid)feit. a) S e i ber ungleichartigen (§. 7.) iß baS Ser*
hdltnijj nur gemeinartig, unbeßimmt unb fchwankenb: ein unb baf*