ber SDtönbung bet eigenen ©(etter naher ftnb, «16 ber CWönbung
berfetben bei bern anberen 3nbivibuum; © c h w e ig g e r («Jtr, 125.
© . 585.) vermutbet baf>ec eine ©elbftbefrucbtung; inbeffen ift eg
wenn mir eine auf bem @egenfa|e betubenbe 2fnjiebung ber beibet*
feitigen 3eugungSftoffe anjunebmen berechtigt ftnb, wabrfebeinlicber,
bap ber wenn auch entferntere ©leitet beS anberen 3nbivibuum§
ben ©amen anziebt, als bap biefer in benfelben Äorper gurueffebren
foKte. S3ei biefer 2Cnffcf?t ift eS auch unwabtfcbeiniicb, bap bie
2lpfpften unb anbete bermapbrobitifche «SMuSfen bei ihrer S5egaf=
t«ng- ftch felbft befruchten feilten (9?t, 100. I. © . 3 18. III. ©,
2 5 7 . fg.); bie 9?mne am 3eugungSgliebe ift offenbar bie Sorfefjung
beS ©amenleiterS, unb wo. fte fehlt, wirb ber ©amen, fo gut wie
jeber organifd)e © aft ohne ©efdp feine S3abn verfolgen, ohne jum
©ietffotfe itmfehren zu muffen, e) ©nblicb fonnen auch bie ©lie=
ber eines SnbivibuumS ftch begatten, unb babutch ©elbftbefrucbtung
bewitfen. 2>teS ift offenbar ber Sali bet ben monoflinifchen unb
monbeifeben «Pflanzen, fo wie bei ben SSanbwörmetn. SSei gelteren
legen ftdf> zwei ©lieber eines 3nbivibuumS an einanber, fo baf bie
Oeffnungen ber 3eugungSorgane mit angefdbwollenen Sippen an ein*
anber fleben (9tr. 131. I. © , 3 1 6 . fg.). Allein wie bei ben ^Pflan*
Jen noch feine wahre Snbivibualitdt © tatt ftnbet, fo ift fte auch bei
bem SSanbtvutme noch fehr gering, inbem ftch bie ©lieber fproffen«
artig entwicfeln, unb mehr als eine Mette von Snbioibuen ju be=
trachten ftnb, SDap aber ein abnormer $ermapbrobit in einet
©affe, tvo gefchlechtliche 3nbivibualitat normal ift, ftch felbft be=
fruchten fonnte, muffen mir bezweifeln, ba bie normale Sunction
nid)t butdb eine in ihrem innerften SBefen abnorme SSilbung volljo*
gen werben fann: wenn © c o p o li (9 tr. 11 4 . I. © ,4 5 1 . fg.)
gefeben haben will, bap eine auf ber einen ©eite männlich, auf
ber anberen ©eite weiblich gebilbete Phalaena pini burch baS vor*
geftreefte SeugungSglieb ftch mit ftch felbft begattet, unb barauf be=
fruchtete ©er gelegt habe, fo muffen wir bie Sticbtigfeit biefer in
ihrer 2frt einzigen S3eobad)tung in Bweifel zieh«»,— SÖBenn -O fen
(92r. 2 3 . © . 1 93. fg.) erflart, „fein Bwitter genöge ftch felbft,
unb wenn biefer © a | ber ©rfabtung wibetfpreebe, fo fep bieS nut
ein SSeweiS, bap bie 8Biffenfcbaft im ©tanbe fep, bie Sunctionen
m ötatur vor aller ©rfabtung urtb felbft gegen ihre, natürlich fal=
feben 2CuSfpräcbe z» erlernten," fo mftffen wir befernten, bap, wie
U auch unfer Vertrauen auf bie 8Siffenfchaft ift, eS boch nicht
einen folgen Umfang hat, um a priori zu en tleib en , ob bei ben
Wollüsten © e l b p e f r u t h t u n g o b e r 8Bechfetbefrudhtung © tatt ftnbe.
2lber ber Ueberblicf obiger 2d)atfacben unb ihre 83etgleid)ung mit
bem Selgenben (§. 273.) lapt uns erfennen, bap ©elbftbefruchtung
ba allerbingS © tatt ftnbet, tbo bie ©inbeit im geben unb bie 3 n -
bioibualitdt beS Organismus noch nicht entwicfelt ift, unb bap fte
bei gropeter Snbivibualitat nue vermuthet, nicht erwiefen, vielmehr,
wie eS fd)eint, irriger 8Beife angenommen worben ift, ba in folgen
fallen, wo fte vermöge beS organifeben 33aueS#moglicb unb . leicht
ZU bewerfftelligen wäre, an ihrer ©teile boch bie S3efrud)tung eines
anberen SnbivibuumS © tatt ftnbet. Söo alfo, namentlich■ bur<$
©ntwicfelung bet ■ ©enftbilitdt, ©inbeit im geben t>ecvfdf)f, wirb bie
geugung nicht burch ben ©egenfafc bet 3eugungSfioffe eines unb
beffelben ÄorperS, fonbern burch ben ©egenfafc ber Snbivibuen unb
ihrer ©toffe vermittelt. Saft febeint eS, alS ob bieS ©efe| fchon
bei einigen g a n z e n ftch geltenb machte, fo bap ber Rollen burch
Snfecten auf bie 9tarbe einer anberen » h e ubergetragen werben
mufte, um befruchten zu fonnen; wenigftenS fonnte ©. M. © pren=
gel (9h. 70. © . 43.) bie SMutbett ber Hemerocallis fulva nid)t
mit ihrem eigenen Rollen befruchten, fonbern nur mit bem einer
anberen SSluthe berfelben Pflanze.
§. 2 7 3 . ©ine S B ec h felb efru c h tu n g hermaphrobitifcher Sbiere
fonnte a) bei 2lcephalen ohne «Begattung vor. ftch gehen, inbem baS
eine Snbivibuum feinen ©amen in baS SBaffet ergoffe, ber von bem
Zundchft ft&enben Snbivibuum in ben ©leitet aufgenommen würbe
(9tr, 23* @. 1 9 8 ); boch ift bieS eine blope 83ermutbung (§ .6 8 .
a.). — ^Dagegen ftnbet offenbar eine SSefruchtung burd) 5Bed)fel=
begattung © tatt. i>iet ftnb zwei Salle möglich: entweber gegenfei*
tige (b. c.) ober zweifeitige (d.) SSegattung.. 3m erfteren Salle ver*
binben ftch zwei Snbivibuen fo, bap 3ebeS bie männliche unb bie
weibliche Sotm zugleich barfieUt: fo bei ben meiften hetmapbrobiti=
fchen Sh'eten, unter ben ©ntojoen bei ©augwürmern unb S3anb=
wftrmern, unter ben Tlnnetiben bei IKegenwurmern unb SSlutegeln,