©ifferenteS, als ein loSgetiffeneS, einzelnes Moment, mithin als ©nfeiti=
ge$, welches nur bet bem 3wfammcntccffcn mit feinem ©ttgegengefefcten
Zeugen fann. b) 23it fonnen feineSwegeS baS SBeib als baS ©tofftge
(§♦ 206») «nb baturn Sfiebete, ben M ann als baS Sijdtige, unb beShalb
Rohere etfldreit. ©enn erftlid) ift es nid)t bet tobte ©toff, was
in jenem überwt'egt; fonbern bie lebenbige SSilbttng: nun ift ctbet
bie Sbdtigfeit an «nb für ft cf) leer, «nb erhalt erft SSebeutung burd)
if)te SSejiefjwng j« einem beftimmten ©bjecte; bie SSilbung abet ift
ein SEfjdtigeS, welches fdßon fein ©bject gefunben f>at «nb an beim
felben offenbar wirb* Zweitens ift bie S3ilbmtg im SBeibe jtoat
überwiegenb, aber n« t qualitativ, nid)t in bet Maffe, wie beim
Spanne, fonbern in S5e§?ef)«nq au f bie Beugung. SBit fonnen ben
mef)t entwickelten Unterleib nicht mit (ü a tu S (Sftr, 65. I. 20.)
bem überwiegenden SSaudße ber niebern Spiere, namentlich ber gifdße,
ober beS ©ntbrpo gleich jiellen, benn bei biefen niebern gor men ift,
wie gerabe beim M anne, bie ©betbauchgegenb überwiegenb, bie Um
terbaudhgegenb aber fdßwdcher entwickelt, ba beim Sßeibe gerabe baS
©egentheil © fatt ftnbet (§. 158). c) ©aS ©treben nach außen
(§.207.) ift nicht fchledhthin baS Rohere, ©o tritt swat bie auf
bemfelben beruhenbe ftraf>lige ober SGBaljenform erft bei weiterer (p$*
witfelung aus ber organifchen Urform bet fugligen Belle ober ber
SSlafe hetöor, fehrt aber auf ber h a fte n ©ntwicfelungSftufe jut
©lementarform zurück, unb wieberholt bie fuglige SSilbung; wie ber
©erftoef auf feiner niebern ©tufe röhrenförmig erfcheint (§. 53,),
bei feiner hofften ©ntwiefetung aber bie fuglige SSilbung gewinnt
(§. 61+), unb wie ber röhrenförmige ©leitet jum blaftgen gruchd
haltet wirb (§. 1 0 5 .), fo fteigert ftd) ber walzenförmige ©arm jum
fugligen frag en , baS SSlutgefaß jum ^ erjen , bet Sterne jum ©am
glion, baS Olüifenmatf zum ©ehirne. ©er $obe bleibt immerbar
baS tdf)rige ©ewebe, welkes bem ©ierftoefe nur auf einer niebern
SSilbungSftufe jufommt* —* ©aS ftarfere ©treben nach außen fyat
bloß ba einen h^f)cm Söertf), wo eS ftd) um baS ©ffenbatwerben in
bet äußeren ©fcheinung hanbelt. ©er «fjobe wirb burd) bie mdnm
lid)e ©ppanfton nadh außen getrieben; abet bei ber Beugung, wo er
hoch allein feine wahre SSebeutung erhalt, wo feine Sebenbigfeit ge*
fteigert ift unb feine eigentliche SBefenheit ft cf) wirffam erzeigt, zieht
er ftch mehr (§, 8 8 , c.) ober weniger (§. 8 8 . f.) nach ber SSaucfc
(,6hle zurücf, unb pellt fich bem ©erjfocfe einigermaßen gleich, fo
wie ber ©taubbeutel bei ber SSefruchtung oon bet Peripherie nach
bem Zentrum gezogen wirb.— ©aS Männliche lebt mehr im 3feußern
unb ,ift baoott mehr abhängig; ber M an n gebeiht nur im gteien,
m baS SBeib leicht oerwilbetf, SÖenn man weibliche Sndwibuen
biocifther Pflanzen, bie tn feuchterem SSoben gewad)fen ftnb, mehr
in Sicht unb SBdtme bringt, ober wenn fte nadh feuchter, faltet
SSSitterung fdhnell ©ommerwdrme erfahren, fo werben fte nadh
sjftauz männlich- — ©ie h^cfjfte SebenSerfcheinung, bie ©enftbilitat,
ift ein ©eben nadh innen, ein Burütfführen beS Pertpherifdhen auf
ein inneres Zentrum, unb fte ift beim SBeibe überwiegenb über bie
Irritabilität, d) ©ie mdnnlidhe, wie bie weibliche ^ a tu r müffenwir
als trefflidh anerfennen, aber baS Söeib ift, unb ber M am t wirb,
baS SÖerben aber ift immer ein Unftd)ereS. M it ftnben unter ben
Scannern mehr ©enteS, aber auch ntehr ©ummfopfe; mehr he*5
rorragenbe äugend, aber aud) mehr Saftet; mehr Sbealitat unb
mehr ©emeinheit, mehr SBeltbürgerftnn unb mehr ©goiSntuS. SSet
ihnen ift mehr eigene 8Billführ; aber nicht bieSBillführ, fonbern bie
(Einheit beS SBillenS mit bem ©efefse ift greiheit, unb biefe, zwar
nid)t gefudßt, aber gegeben, ift im SSeibe jidtfet* ©ie SSehauptung,
baß „baSSBeibliche mehr berülaturnothwenbigfeit untergeben, barum
in ftd) oerfchloffen unb unvollendet fep,, baS Männliche aber im
9teid)e bet greiheit wohne" (9?r. 9 9 . §. 6 2 1 ,), beruht auf einem
falfdhen SSegriffe »on greiheit. ©er P tan n ftrebt nadh bem $6ch5
ften, aber theilS ift biefeS ©treben ihm aud) fdhon oon ber Statur
gegeben, er ift burd) innern ©rang gen ö tig t, bie Äraft, bie in
ihm liegt, z« üben; theilS fleht biefem ©treben nodh eine heftigere
@ittnttd)fett gegenüber. Ueber ben 2fuSgang biefeS ÄampfeS bann
nur bie alltägliche Erfahrung entfdheiben. Unb was lehrt fte? ©och
(affen wir baS Urtl)eil über ben ftttlid)en Sßertl) ber ©efdhledhter,
unb halten wir uns an ftd)rere, phpftologifdhe Shatfadhen!
§♦ 2 1 5 . ©S ift entfdhieben, baß mehr weiblidhe, als männliche
M iß g e b u r te n zur 8Belt fommen* 2fllein auf eine niebrigere
©tellung beS SBeibeS (CRr. 1 14. I. © . 424.) fann ftch bieS wohl
unmöglich beziehen; benn bie Mißbildungen ftnb nid)t nur bei nie=