Sfatr bei ben Bogeln unb beim Srnt'thothpncbuS ftnbet eigentlich feine
fo£rf)e Betbinbung S ta tt, ba BeugungSotgane unb ^atnorgane zwar
in biefelbe ©loafe, jebodt) mit getrennten Sftunbungen enbigen. —.
Siefe Betbinbung beruht auf ber Berwanbtfd)aft beiber Spfteme,
infofern ft'e überwiegend egeftiv ftnb» S a nun im männlichen ©e;
fd)Iecf)te bie ©geftivitdt d)arafteriftifrf) vorherrfcht, fo ift bemfelben
biefe Betbinbung befonberS eigen; bähet munben benn bei ben Äno=
bhenftfchen bie v£>arnwege mit ben Samenleitern jufammen, nie aber
mit ben ©ileitern (9Ü» 168* II» S* 128)* 2Bo auf einer höheren
BilbungSjbufe bei beiben ©efdjlechtern eine folche Betbinbung S ta tt
ftnbet, fpridjt fte in ihrem näheren Berhaltniffe ben ©efchlechtScha*
rafter auS^: beim Spanne bilbet bie Harnröhre als ein egeftiveS
S rgan ber inbivibuellen Selbfierhaltung ben S tam m , in Welchen, als
untergeorbnete SMengebilbe, bie Samenleiter einmünben; beim
Söeibe hingegen ift ber Sruchtgang als S rgan für bie ©rf)altung ber
©attung ber S tam m , meldet bie Harnröhre, als Slebengebilbe, in
fiel) aufnimmt* Bei weiblichen ^ermaphtobiten fommt eS vot, baf?
ber gruchtgang in bie Harnröhre munbet (§* 155* f*) — S ie weib*
liehe ^arnrbhre aufert vermöge ber Uebereinjtimmung ber ©efchlechter
noch ein Streben, mit einem ^eiligen Äbrpet ftd) m befleiben; biefet
fann aber, ba fte nicht als ein freier ©plinbetftch fortfefct, fonbern in
eine ^>ohle enbet, nur in ber SBanbung biefer $ohle als eine
gehaltene 2Sulft ftd) erftreefen (wie bie Stubimente ber Bellenfotpet
beS 3eugungSgliebeS bei Bogeln §* 132* b»), unb ffelft. fo, wie
T lu te n rie th (Sfr* 59. S . 8 9 ) gezeigt hot, bie Sipmphen bar,
welche nur bis an bie ©litoriS fiel) fortfe^en, ohne eine eigentliche
Sichel berfelben ju bitben* 2Bie nun bie Sipmphen bie in ber
SBanbung einet >£>bhle aufgenommenen Ueberrefte eines aufgeriffenen
SellenfotperS ber Harnröhre ftnb, fo mujj benn aubh ber an biefen
ftch anfefcenbe Musculus buibocavernosus in berfelben SBanbung
gefpalten ftch auSbreiten unb fo jum constrictor cunni werben* —1
S e r $pmen bezeichnet bie ©ranze ber unvermifchten BeugungSorgane
(beS innern Srud)tgangS) gegen bie Bereinigung ber $ a tn * unbßeu*
gungSwege (Borhof) \ fein Analogon beim männlichen ©efchlechte fönn*
ten wir baher nur in ber fleinen $autfalte an ben SiÄünbungen ber
Samenleiter ftnben, nicf>t mit S t i e b e t (Sfr. 185» VIII. S . 207)
in einer Membran am ©nbe bet Harnröhre.
§. 139. SBie beim Spanne bie Ifjaut beS Unterleibes beutetformig
ftch verlängert, um eine $ohte fÖP bie $oben zu geben, fo wölbt fte
[ich bei bem SBeibe in bie fchwellenben Schamlippen; baju fommt
auch baS run.be Banb beS SruchthdlterS, als Stachbilbung von Sa*
menftrang unb ©remafter* 2lbet ber Staunt ift leer, btojj mit
grobfafetigem, bet SartoS entfprechenbem Zellgewebe unb Sette gefüllt,
unb bie ©efafe beS runben BanbeS ftnb ohne Ziel: eS ift eine -fjülfe
ohne item. S äh et erfcheinen bie Sippen auch , als unvottfommene
Stachbilber beS ^obenfacfS, bid)t an ben Unterleib geheftet, ©leid)
bem vfwbenfacfe fehlen fte bei mehreren S augetieren (Sfr. 159. II*
2* $eft. S . 2 0 3 ). S a fte am ©ingange einer $ol)le liegen, fo
ftnb fte gefpalten. 2Cudf> hier nähert ftch auf einer nieberen BilbungS*
ftufe bie männliche Sotm ber weiblichen, inbem bei mehreren Sfagern
ber «fwbenfacf gefpalten unb an feiner inneren Slddje haarlos, feucht
unb glatt ift (ebenb*). ©leidtje Bilbung fommt bei ntenfcblicben
^ermaphrobiten vor (§. 155* e).
§. 140. Ueber bie charafteriftifbhen Sagenverhdltniffe ber 3eu*
gungsorgane beiber ©efchlechter in Beziehung auf bie Simenftonen
wagen wir nid)ts zu entfdjeiben. a) Bei mehreren horutaphrobitifchen
Shieren, }. B . Blutegel, Sfegenwurm, 9)£eutobrand)uS, Tlplpfta,
Snd)ibium, B ullda, Soribium liegen bie aufeten männlichen 3«u*
gungSorgane vor ben weiblichen. Unter ben bigeniftifchen Schieren
ift baffelbe Berhdltnif am ftarfften entwicfelt bei ben Stbellen; auch
bei ben Sdugethieren ftnbet eS im ©anzen genommen S ta tt. Sa*
gegen bei ben Ärebfen munben bie Samenleiter am fünften, bie
©ileiter am britten Sufpaare, unb bei ben 2lScariben ift bie weib*
lid)e Seffmtng weit mehr nach ^orn gelegen, als baS 3eugungSglieb.
b) Bei ben meiften Shieren liegen bie männlichen Steile utehr nad)
unten, ober an ber Bauchfldche, bie weiblichen mehr nach oben, ober
naher nach bet Otucfenflacbe zu, aber unter ben ^ermaphrobiten
Zeigt SottS baS umgefehrte Berhdltnif* c) Bei Salmo eperla-
nus unb eperlanomarinus ift nad) 9 ? afh ? e (S^t. 185» VI* S .
594) ber rechte ©ierftoef furzet unb ohne ©ileiter, ber linfe reicht
weiter nad) vorn unb hat einen ©ileiter. Saffelbe Berhdltnip