nad) bcm Sobe gcfunben: biefer abnorme ßuftanb muß alfo barauf
beruhen, baß bet befrachtete gruchtftoff nicht in ben grachtleitet a u f
genommen worben tff* ©ben fo ftnbet man bie Fracht nicht feiten
im ©ierftocke (graviditas ovarii) obet im grachtleiter (graviditas
tubaria). diejenigen, welche meinen, baß bie Befruchtung erft im
gcudhthaiter vor ftdh gehe, behaupten, bie Abnormität beruhe in at=
len biefen galten eben barauf, baß ber ©ame in bie grudht=
leitet ftdh berirrt, unb bie Befruchtung an einem wibernatür=
lidhen £)rte © tatt gefunben habe (9tr. 2 3 . © . 7 7.). Aber bie
Betanlaffungen unb ©tfdheinungen beuten vielmehr barauf hin, baß
bloß bie nerhtnberte Ableitung beS grudhtfioffeS bie ©ntwickelung be»
©mbrpo an einer wibernatürlidhen ©teile vetutfachf. 9tdmlich in
mandhen biefet gdile ift ein abnormes organifcheS Berhaltniß offen=
bat bie Urfadhe: j. B . bie gradßtteitet ftnb unvollkommen entwickelt,
furj unb ohne gimbrien, fo baß ft'e ben gmdhtftoff nicht aufneh-
men körnten, unb biefet im ©ierftocke bleiben unb bafelbft p m
gruchteie ftdh entwickeln muß (9tr. 8 0 . © . 16.). d b et ein ©cfjrecE
kann eine Sahmung ber grudhtleiter, ober eine ©ntpnbung im ©iet=
ftocfe unb ein «£>inberniß für bie Aufnahme in ben grudhtleiter vet=
utfacben. ©ine g rau j. 25., welche viel ©efdhlechtSluft hotte, würbe
unmittelbar nach ber Begattung mit ihrem Spanne burch baS hakige
©intreten eines gremben überrafdht, fo baß ft'e lange befiürjt unb
aufgeregt war, in ber 9?adht unwohl würbe, am fotgenben Sage Äo=
lif mit einem feft ft'henben ©chmerje in ber linken ^üftgegenb be-
kam unb einen Blut!lumpen mit Blutwaffer verlor; ft'e magerte
unter fortbauernben ©chraerjen ab, unb färb p ©nbe beS fedhften
9J?onatS, wo bemt bie Seidhenoffnung am linken ©ierftocke eine ©e*
fcbwulji geigte, in weldher ein ©i mit einem ©mbrpo enthalten war
(9fr. 1 6 7 . © . 1. fgg.). ©ine Anbere, bei weldher eine ©d)watt=
gerfchaft außerhalb beS gruchthdltecS beobachtet war, war im SDfo*
mente beS ©hebrudhS heftig etfcf) rocken, ba gernanb ben ©chlüffel
an ber Sbüte umgebreht hatte (9fr. 1 71. X IX . © . 39 9 .). Auch
bei Shieten fdheint baffelbe Berhaltniß eintreten p können: bei einet
Äuh, bie nadh ber Begattung von einer anberen mit bem^orne
in bie gebet gejtoßen worben, unb 1 2 Sage barauf geftorben war,
fanb © r a S m e p er (9fr. 18. @, 11.) im linken ©ierftocke eine
,f)etvotrogung, worin ein im ^Parenchpma feft ftfsenbeS SSldSchen mit
fefter, itnburdrftdhtiger SOfembran unb trübet, eiterformiger glüfftg=
keit enthalten war. — B) d ie Annahme einer fpdtec nach bet S5e=
gattung im grudjthdlter erfolgenben Befruchtung ft&fet ftch f) barauf,
bap ber ©ame nicht in baS BldSdjen beS ©ierftockeS körn*
men kann, was aber nach bet oben (§. 293.) aufgeftellten Anftdjt
nicht alS ein Beweis gelten kann; g) auf bie Analogie mit ber
äußeren Befruchtung, wo bie ©ier bem ©amen entgegen kommen:
aber bie Aufeinanberfolge bet Momente ift nicht baS Söefentliche bei
ber ©rjeugung, vielmehr bei ben verriebenen organifchen 3Befen ver*
fchieben; h) ferner barauf, baß in ber B runft auch ohne Begattung
BldSchen beS ©ierftockeS berfien. Aber erftlidh ftnben wir nur bei
Shieren mit periobifd)er Brunft ein folcheS befiimmteS Steifen ein-
jetner BldSd)en, weil ft'e eben p biefet-Seit befruchtet p werben
beftimmt ftnb: eS ift bieS bie SJfittelflufe jwifdjen äußerer "Begatt
tung unb bet an kein ftehenbeS 3eitverhdlfniß gebunbenen menfdhli3
chen. d a s SBeib hat nur 3 0 BlaSchen: eS würbe balb unfruchfc
bar fepn, wenn bieje ohne Befruchtung vermöge beS ©efd)led)tdtciebeS
gewöhnlich berfteten. ©S fdheint vielmehr baS SoSreißen ber glüfftg=
keit beS BlaSchenS im 9fot;malpftanbe barauf p beruhen, baß ihr
dafepn burd) bie Befruchtung p einem eigenthümtichen Sehen ge-
fteigert ift. (9fr. 10. © . 1 1 0 . fg.). SBie bei anberen gunctionen,
fo ift aud) tyet eine Harmonie ber vetfchiebenen Momente: eS foll
bei ben Bogeln unb ©dugethieren baS BlaSchen p einer befiimm^
ten Beit befruchtet werben,'unb hierauf berften; erfolgt ©rftereS
nidht, fo kann beffenungeadjtet baS S.e|tere eintreten, weit bas BlaS=
djen burd) ben SebenSgang fdjon b a p vorbereitet ift, unb fo et=
fdheint baS Segen unbefradhteter ©ier, obet baS Berften unbefruchtet
ter BlaSchen als ein abnormer Rücktritt p r SebenSform ber gifche
unb Amphibien. Zweitens ift eS Shatfache, baß baS Berften ber
BlaSchen burd) bie fruchtbare Begattung beforbert wirb (§. 299, f.):
follte bie Betdnbetwng.,, bie bap. etfotbettid) ift, nidht im ©ierftocke
felbft enthalten fepn? 9tad) £>fen (9lr. 2 3 . © . 2 1 1 ,2 1 4 .) wirb baS
Berften burch ©onfenfuS mit bera vom ©amen aufgeregten grudjt*
haltet bewirft; allein ber dtgaSrauS geigt ftdh äwerft im ©ierftode,
nidht im gruchthdlter, wie follte auch bie fecunbdre fpmpathifd)e 9iei=