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Die Blumenkrone ist gelb, alle Blumenblätter haben so stark
verlängerte Spitzen, dafs sie dreimal die Länge des Kelchs über-
treffen, wodurch die Blume ein sonderbares Ansehn erhält.
Die Frucht besteht aus einer zwei Zoll langen, dünnen, pfriem-
formlgen Gliedhülse, die sich in Gelenke zertbeilen läfst und cylin-
drische Samen enthält.
Dieser Strauch hat ein schönes Ansehn, und wird deshalb in
den Gärten, so gemein er auch ist, sehr geschätzt.
Die Vermehrung geschieht sehr leicht durch Samen, und auch
durch Zertbeilen der Wurzel. Besonderer Nutzen ist von ihm
nicht zu erwarten, es sei denn, dafs man aus den Blättern desselben
Indigo verfertigte,
i 58- C o R Y L u s . Ha s e ln u f s ,
Männliche und weibliche Blumen sind an einem Stamm. Die
männlichen Blumen kommen in einem walzenförmigen Kätzchen,
nnd bestehn aus dreitheiligen Schuppen. Sie haben keine Blumenkrone;
unter jeder Schuppe sind 8 Staubfäden.
Die weiblichen Blumen kommen mehrere zusammen in einer
Knospe, sie haben einen zweilappigen zerschlitzten Kelch, den man
erst bei der reifen Frucht erkennen kann. Keine Blumenkrone.
Zwei Griffel. Die Frucht ist eine elnlächrige, einsamige Nufs, die
mit dem Kelch bedeckt ist.
I . CoRYLus A v e i l a n a stipulis oblongis obtusis , calyci-
hus fructus campanulatis, aplce patulis lacero-dentatis, foliis subro-
tiindis cordatis acuminatis. Sp. pl. cd. TV, 4. p. 4 7 °-
Corjlus A v e llana stipulis ovatis obtusis. Lin. sjst. ed. R. 4.
p. 169. Dü, Roi Harb. Baumz. I . p. 264- Reitter und A b e l
Abbild, tab. 36.
a,, sylvestris calycibus fructus nuce longioribus, lacinüs cuspida
tis, nuce cylindracea.
ß. ovata calycibus fructus nuce brevioribus, lacinüs cusplda-
lls, nuce subrotundo - ovata.
y . maxima calycibus fructus patentissimis inciso - dentatis, nuce
depressa ovata.
G emei n e Haselnuf s ,
Wächst durch ganz Europa und im nördlichen Asien.
Ein sehr bekannter Strauch, der in unsern Wäldern und Gelöschen
einheimisch ist, und fast in allen Gärten angetroffen wird,
auch zuweilen baumartig wird.
Die Blätter sind rund, an der Basis herzförmig, unil laufen in
eine kurze vorgezogene Spitze ans. Der Rand 1st grpfs gezähnt,
und die Zähne sind scharf gesäget. Auf der Oberfläche sind sie
scharf, auf der untern mit Härchen besetzt.
Die Afterblätter sind länglich und stumpf.
Die Aeste sind mit Haaren besetzt.
Die Blumen kommen am Ende des Februars und Anfangs
März zum Vorschein.
Es giebt in Rücksicht der Kelchform mehrere Spielarten. Die
erste oder Hauptart, welche die wildwachsende ist, hat Kelche,
welche langer als die Nufs sind, die Einschnitte sind lang zugespitzt,
und die Nufs walzenartig. Die zweite hat Kelche welche
kürzer als die Nufs sind, mit zugespitzten Einschnitten und eine
rundlich-eiförmige Nufs. Die dritte hat Kelche welche nicht viel
länger als die Nufs sind, die Einschnitte sind oft tief eingeschnitten
und gezähnt, und zugleich weit abstehend, mit einer niedergedrückt
ellörmigen Nuls. Die ändern Spielarten, welche weniger
abweichen, berühre ich hier nicht.
2. CoRYLus t u b u lo s a stipulis oblongis obtusis, calycibus
fructus tubuloso-cylindraceis apice coarctatis inciso - dentatis, foliis
- subrotundls cordatis acuminatis. Sp. pl. ed. TV. 4. p. 470.
Corjlus maxima stipulis oblongis obtusis, ramis erectioribus.
Mill. diet. n. 2. Dü Roi Harbk. i . p . 176,
L a m b e r t s - H a s e l n ufs.
Wächst im südlichen Europa.
Häufig sieht man diese Art in den Gärten angepflanzt. Sie ist
vormals für eine Abart der gemeinen Haselnufs gehalten worden,
aber sie bleibt aus Samen beständig und hat eine andere Wachsthumsweise,
dafs sie sich leicht unterscheiden läfst.
Die Blätter und Afterblätter sind dieselben, auch erscheinen
die Blumen zu derselben Zeit.
Der Kelch der Frucht ist röhrenförmig über der Nufs oder
dicht an deren Spitze etwas zusammen gezogen, seine Einschnitte
sind mannigfaltig verschledeii. Der Kelch der vorhergehenden Art
bleibt allezeit glockenförmig, ist nie so lang und nicht an der
Spitze zusammengezogen, ein bleibender sehr kenntlicher Charakter.
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