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aus jedem Blattwinkel entspringt. Die Blnmenkrone ist röililicli-
weils, hat eine kurze runde Röhre, die nicht viel länyer als der
Kelch ist, der Rand Ist zweilippig, die Oberlippe aufrechtstehend,
vierzähnig, die untere länglicht, zuriickgebo»en, und an der Spitze '
abgerundet Die Staubfäden und der Griffel sind kaum länger als
die Blumenkrone. Die Frucht besteht aus zwei zusararnengewach-
senen , bisweilen getrennten, schwarzen Beeren.
Die Vermehrung geschieht durch Samen und Ableger.
8. L o n i c e r a t a t a r i c a pedunculis bifloris, baccis distinctis,
folüs cordatis obtusis. Sp. pl. cd. IV. r. p. 986. Dü Roi
Harh. Baumz. i. p. 5 6 1.
T at a r i s c h e Loni cer e.
Wächst in Sibirien*.
Dieser sehr dauerhafte Strauch wird sieben bis acht Fufs hoch.
Die Zweige sind rund und haben eine graubraune Rinde.
Die Blätter stehn gegen einander über, sind gestielt, eiförmig,
länglich, an der Basis etwas herzförmig, an der Spitze abgerundet,
am Rande ohne Zähne, anderthalb bis zv^ei Zoll lang, über einen
Zoll breit, auf beiden Seiten glatt.
Die Blumen kommen im April und Mai zwei an der Spitze
eines einen halben oder dreiviertel Zoll langen Blattstiels, der gleich
dick und fadenförmig ist, und einzeln aus den Blattwinkeln entspringt.
Die Blumenkrone Ist röthlich, pfirschigfarben oder gelblich-
rolh, sie hat eine kurze, weite, eine Linie lange, an der Basis
höckrige Bohre, einen grofsen Rand, der rachenformig ist, dessen
Oberlippe tief vierspaltig, und dessen Unterlippe lauzeltenförmig
und stumpf ist. Oeftsrs ist der Rand in fünf tiefe Spalten gethellt,
von denen zwei unten, und drei nach oben stehn. Die Staubfäden
und der Griffel siud kürzer als die Blumenkrone. Die Frucht
besteht aus zwei neben einander stehenden rothen Beeren von der
Gröfse einer Erbse.
Die Vermehrung dieses schönen Strauchs, der zur Zeit der
Blüthe eine grolse Zierde unserer Gärten ist, geschieht wie bei der
vorigen Art.
In Rücksicht der Farbe der Blumen giebt es viele Abänderungen,
von denen die merkwürdigsten: die mit hochrothen Blumen,
welche die Gärtner Lonicera sibirica nennen, und die mit weilsen
kleinern Blumen, die gewöhnlich Lonicera pyrenaica heifst, sind.
Aus dem Samen der beiden letztem entstehn wieder die ursprünglichen
blaisrothen.
9. L o n i c e r a X y lo s t e u m pedunculis bifloris, baccis distinctis,
folüs integerrimis puheseeiuibus. Sp. pl. ed. TV. i . p .
986. Dü Roi Harh. Baumz. i. p. 55 8. B.eitter und Abel
Abbild Lab. 46.
G emei n e L on i c e r e oder Heckenki r s che.
Wächst ln bergigen Gegenden des kaltem Europa.
Dieser in verschiedenen Gegenden Deutschlands einheimische,
sehr dauerhafte Strauch, wird fünf bis sechs Fufs hoch. Sein«
Zweige sind rund, graubraun und glatt.
Oie Blätter stehn gegen einander über, sind gestielt, länglich
eiförmig, kurz zugespitzt, an der Basis rundlicht, am Rande ganz
auf beiden Seiten mit feinen anliegenden Härchen dicht bedeckt.
Sie sind zwei Zoll lang und über einen Zoll lireit.
Die Blumen kommen Ende Aprils und im Mai, zwei auf der
Spitze eines dreiviertel Zoll langen Blumenstiels, der, wie die Blattstiele
und jungen Triebe, mit feinen sehr kurzen Härchen bedeckt
ist, und allezeit einzeln aus den Blattwinkeln entspringt. Die Blumenkrone
ist gelbllchweifs, hat eine kurze, dicke, nach oben erweiterte,
zwei Linien lange, an der Basis höckrige Röhre, und einen
zweillppigen Rand, dessen Oberlippe breit und vierzähnig, und dessen
Unterlippe zurückgehogen, länglicht und stumpf ist. Die Staubfäden
sind von der Länge der Blumenkrone. Der Griffel aber kürzer.
Die Flucht besteht aus zwei getrennten rothen Beeren.
Die Vermolirung ist wie bei der schwarzen Lonicere.
1 0 . L o n i c e r a a lp í g e n a pedunculis bifloris, baccis coa-
dunatls didymis, loliis ovali-lanceolatis. Sp. pl. ed. W. i . p, 987.
Dü Roi Harb. Baumz. i. p. 5 65.
Alpen- Loni c e r e .
Wäclist in den Gebirgen von Oestreich, Baiern, Schlesien, in
der Schweiz und den Pyrenäen.
Dieser Strauch wird sechs bis sieben Fufs hoch, und ist sehr
dauerhaft. Die Zweige haben eine graubraune glatte Rinde.
Die Blätter stehn gegen einander über, sind gestielt, länglicht
eiförmig, etwas stark zugespitzt, nach der Basis zu schmaler, viertehalb
bis vier Zoll lang, beinah zwei Zoll breit, auf beiden Seiten
glatt, dunkelgrün, am Rande ohne Zähne mit feinen Härchen
gefranzt.
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