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Dieser dausrliafte Strauch wird vier bis fünf Fufs hoch, hat
einen schwachen Stamm, der, wenn er an benachbarte liänme gelangen
kann, au denselben in die Höhe klettert. Er hat schädliche
Eigenschaften, die sich schon beim Berühren der Pflanze, oder
wenn man sich in seinem Schatten bei warmem Wetter anfhält,
äufsern. Mir ist ein Fall bekannt, wo Jemand junge Pflanzen dieses
Sumachs versetzt hatte, und ohne sich vorher die Hände zu waschen,
das Gesicht berührte. Kurz darauf schwoll das ganze Gesicht
auf, und war mit weifsen Blasen liedeckt, die zuletzt in einen
dichten Ausschlag verwandelt wurden, der nach und nach abtrocknete.
Der Hofrath Gl edi t s ch führt in seinen Schriften an: dafs
ein Prediger von diesem Sumach , der ihm für wilden Wein gegeben
war, eine Laube gezogen hatte, und dafs Jeder, der sich in
derselben aufhielt, einen Ausschlag bekam. Man entdeckte erst
nach geraumer Zeit die Ursache dieser Erscheinung, und rottete
den wurzelnden Sumach gäuzlith aus, da dann auch die Übeln Folgen
beim Aufenthalt in der Laube aufhörten. Die giftigen Eigenschaften
sind aber im geringem Grade bei ihm, als hei dem Ver-
nifs-Suraach, und sie äufsern sich auch nicht bei allen Personen
gleich stark. Die Zweige sind glatt, rund, fein gefuicht.
Die Blätter stehn wechselsweise, sind lang gestielt und gedreit.
Die Blättchen sind eiförmig lang zugespitzt, an der Basis etwas
schmaler, am Rande ohne Zähne, auf lielden Seiten glatt, auf der
Oberfläche dunkelgrün und glänzend. Die Seltenblättchen sind sehr
kurz gestielt, vier Zoll lang, und zwei Zoll breit. Das mittelste 1st
lang gestielt, drei Zoll lang und anderthalb Zoll breit. Der Blattstiel
ist vier bis fünf Zoll lang.
Die Blumen kommen im Junius und Julius aus den Winkeln
der Blätter in kleinen kurzen schmalen Rispen, sind grünlich und
getrennten Geschlechts auf verschiedenen Stämmen.
Die Vermehrung geschieht durch Ableger und nordamerikanischen
Samen.
Die Pflanze ändert sehr nach ihrem Standorte ah. Steht sie
im Schatten so bat sie breitere, ölters sogar eingeschnittene Blättchen,
hat sie eine sonnige Lage, so werden die Blättchen kleiner
lind smd unterhalb behaart. Rhus Toxicodendron ist nur eine solche
Spielart.
8 . R h ü s s iia -v e o l e ns follis ternatis, foliolis sessilibus ova-
;o-rhombeis inciso-serratis glabris. Sp. pl. ed. W. i . p. -1482.
W o h l r l e c hende r Sumach.
Wächst im nördlichen Amerika.
Ein niedriger ausdaurender Strauch mit schlanken schwachen
gefurchten glatten Zweigen.
Die Blätter stehn wechselsweise, sind gedreit. Die Blättchen
sind rauthenförmig, ungleich tief eingeschnitten und gesägt, auf beiden
Seiten vollkommen glatt. Das mittlere ist dritthalb Zoll lang,
und zugleich sehr lang gestielt; die beiden zur Seite befindlichen
sind fast sitzend oder doch nur von einem sehr kurzen Stiel unter-
stützf, und zwei Zoll lang.
Die Blumen kommen aus den Blattwinkeln ln kleinen Rispen
im Monat Julius.
Die Vermehrung geschieht durch Wurzelbrut.
g . R h u s C o t in u s foliis simplicibus obovatis. Sp. pl. ed.
W. I . p . 1 4 8 5 . Dü Roi Harb. Baumz. i . Aufl. 2. p . 3 oo.
Pe r rüc ken- Suma ch, Pe r rüc kenbaum, Ge lbhol z oder
F ä r b er b a u m.
VVächst in Oestreich, Krain, Schweiz, Italien und Sibirien.
Diese Art bleibt ein inäfslger Strauch, der zuweilen baumartig
wird. Die Zweige sind glatt und rund.
Die Blätter stehn wechselsweise, sind gestielt, zwei Zoll lang,
und anderthalb Zoll breit, rundlich-elliptisch, an derSpitze zugerundet,
an der Basis etwas keilförmig verdünnt, am Rande ohne
Zähne, auf beiden Seiten glatt. Der Blattstiel glatt, über einen
viertel Zoll lang.
Die Blumen kommen im Junius und Julius in einer langen
sehr ästigen Bispe. Sie sind grünlichweifs. Nach dem Verblühen
verlängern sich die Blattstiele sehr stark, werden haarig, und machen
einen verwickelten grofsen Ballen aus, der nur einige glatt«
Früchte enthält.
Die Fortpflanzung geschieht durch Samen uud Ableger.
3 6 . R i b e s . J o h a n n i s b e e r e .
Der Kelch ist einblättrig, fünfzähnig. Die Blumenkrone fünf-
blättrig. Die Blumenblätter und die fünf Staubfäden sitzen auf dem
Kelch. Der Fruchtknoten steht unter der Blume. Der Griffel ist
halb zweispaltig. Die Frucht ist eine runde vielsamige Beere.
I . R i b e s ru b rum iaerme, racemis glabris nutaniibus . flo-
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