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Blumenkrone. Ein Fruchtknoten, der einen fadenförmigen Griffel
„nd eine dicke zweltheillge Narbe hat. Die Frucht ist eine zweifächrige
vielsamige Kapsel.
I . S y r i n g a v u l g a r i s folils ovato - cordatis. Sp. pl. ed.
W. I . p- 48- Dil Roi Harb. Baumz. t. Auß. 2 . p. 4 4 3 .
S p a n i s ch er F l 1 e d er.
Wäcbst in der Schweiz, Frankreich und Italien.
Dieser gemeine Strauch wird achtzehn bis zwanzig Fufs hoch.
Die ältern Zweige sind rund, graubraun, die jüngern stumpf, vierkanlig,
glatt, graubraun. _
Die Blätter stehn gegen einander Über, sind gestielt, ei- und
herzförmig, drittehalb his drei Zoll lang und über zwei Zoll brelt,^
an der Basis flach herzförmig, am obern Ende lang zugespitzt, am
Rande ungezähnt, auf beiden Seiten glatt. Der Blattstiel ist über
einen Zoll lang. ' , . .
Die Blumen kommen im Mai an den Spitzen der Zweige m
einer ästigen Rispe. Die Blumenkrone hat einen kurzen Rand, dessen
Einschnitte länglichrund sind. Die Frucht kommt hier zur
V o l l k o m m e n h e i t .
Die Vermehrung geschieht durch Wnrzelbrut, auch durch Samen,
nur ist der letzte Weg sehr langwellig.
Es giebt Abarten mit weifser und violetter Blume.
3 . S y r i n g a c h in e n s i s folils ovato-lanceolatis. Sp. pl.
ed. W. I . p. 48-
Chine s i s che r Fl ieder .
Wächst vermuthlich in China.
Dieser Strauch zeigt sich sehr dauerhaft, und wird nicht über
sechs bis acht Fufs hoch. Die ältern Zweige sind glatt, rund, hellbraun,
die jüngern stumpf, vierkantig, glänzend glatt, hellbraun und
punctirt
Die Blätter stehn gegen einander über, sind gestielt, el- und
lanzettenförmig, zwei Zoll lang und einen Zoll breit, an der Basis
abgerundst, am obern Ende stark zugespitzt, am Rande ungezähnt,
auf beiden Seiten glatt. Der Blattstiel ist einen halben Zoll lang.
Die violetten Blumen kommen im Junius in einer vielblumigen
ästigen Rispe. Der Rand der Bluraenkrone ist grofs, die Einschnitt*
stumpf eiförmig. Früchte setzt er gar nicht hier an.
Die Vermehrung geschieht durch Ableger und Wnrzelbrut.
Wir haben diesen Strauch unter derselben Benennung aus Hqlland
erhalten. Ich will aber nicht entscheiden, ob er eine bestimmte
Art, oder nicht vielleicht eine ßastarrjpflartze ist, denn er hält vollkommen
das Mittel 'zwischen der vorhergehenden und folgenden
Art. Der Stamm wird nicht so hoch wie beim spanischen, bleibt
aber auch nicht so niedrig wie beim persischen Flieder. Die Blätter
sind kleiner wie bei der vorigen, aber gröfser wie bei der folgenden
Art; sie sind nicht herz- auch nicht lanzettenförmig, sondern halten
das Mittel; sie sind ei-, und lanzettenförmig, so dafs sie dem
spanischen Flieder am nächsten kommen Die Blumen haben ganz
die Farbe Und Gestalt des persischen Flieders, nur sind sie etwas
gröfser. Aus dieser Bestimmung sieht man, dafs der chinesische
Flieder keine Abart der beiden bekannten Arten sein kann, aber,
dafs er ziemlich das Mittel zwischen ihnen hält, und vielleicht ein
Bastard ist. Wenn der Safne hier zur Vollkommenheit gelangte,
würde sich die Sache bald ausmachen lassen.
3 . S y r i n g a p é r s i c a foliis lanceolatis. Sp. pl, ed. W.
I. p. 48. Du Roi Harb. Baumz. i . Auß. 2. p. 446.
ß. Syringa laciniata foliis lanceolatis integris dissectisque. Dü
Roi Harb Baumz. t. Aufi. 2 . 77. 447. Möncli. Verz. 77. i 3 3 .
Pe r s i sc he r Fl ieder ,
Wächst in Persien.
Er bleibt ein niedriger dauerhafter Strauch, der nicht viel Über
fünf Fufs hoch wird. Die ältern Zweige sind rund, glatt und
braun; die jungem stumf vierkantig, glatt, glänzendbraun.
Die Blätter stehn gegen einander Über, sind gestielt, lanzettenförmig,
an der Basis rundlich verdünnt, am obern Ende scbarf,
stark zugespitzt, anderthalb Zoll lang, nach der Basis zu über vier
Linien breit, am Rande ungezähnt, auf beiden Seiten glatt. Der
Blattstiel ist vier Linien lang.
Die Blumen kommen im Junius an den Spitzen der Zweige ln
einer vielblumigen ästigen Rispe. Der Rand der Blumenkron/ ist
grofs, ünd die Einschnitte sind Stumpf eiförmig. Die Früchte kom-
men niete zur Vollkornitienlieit,
Die Vermehrung geschieht durch Ableger und Wnrzelbrut.
Man hat in Rücksicht der Farbe der Blume zWel Abarten, nemlich
mit violetten und weifsen Blumen. Merkwürdiger ist aber eine
Spielart, die Zwischen de« gewöhnlichen Blättern, viele mit drei
und fünf Einschnitten, so wie auch halb gefiederte hat. Mi l l er ,
ßu R o i und Mön c h , halten sie für eine eigene Art, weil sie
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