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8.-, C E R C I S C A N A D E N S I S .
Dieser Banm wäclist bei uns pyramidenförmig, und bat eine
Höhe von rC Eufs. Wo er wild angetroffen wird, ist er häufig
ein Strauch, zuweilen aber auch ein Baum von 20 Fufs Höhe.
Die Blätter stehn wechselsweise, sind über drittehalb Zoll lang, und
(hei Zoll breit; cirkelrund, an der Basis herzförmig ausgeschnitten,
ohne Zähne, lang gestielt, auf beiden Seiten vollkommen glatt.
Die Blumen erscheinen mit den Blättern Ende Aprils, Anfänge
Mais, au den zweijährigen Zweigen bilschelweise. Sie sind schön
roth, zuweilen bläfser oder auch weifs.
Die Frucht Ist eine vier Zoll lange, und beinahe einen Zoll
(.'leite Hülse, die flach gedrückt, und mit einem erhabenen geflügelten
Rand unten versehn ist. Sie enthält mehrere Samenkörner.
Bel uns kommt sie nicht alle Jahre zur Reife. Im August 1 7 9 4
sähe ich einen Baum, der ganz voll Früchte w a r, und reifen Samen
trug.
In der Jugend ist der Judasbaum sehr zärtlich; wenn er älter
geworden ist, und einen schicklichen Stand erhält, verträgt er unser
Klima recht gut.
Das Holz dieses Baums ist sehr schön, es hat schwarze und
giürie Ad?in.
Die Vermehrung geschieht durch Samen und Ableger.
2. C e r c i s c a n a d e n s i s foliis cordatis acuminatis. Sp.
pl. ed. pp'. 2 . p. 5 o 8 . Dii Boi Harb. Baumz. i . p. 32Ä.
Ccrcis canadensis foliis cordatis pubescentibus. Lin, sjst, ed.
li. 2. p. 2 4 5 . IVangenh. Beit. p. 84.
C a n a d i s c h e r J u d a s h aum.
Wächst im nördlichen Amerika.
Dieser Strauch wird bei uns 1 6 bis 20 Fufs hoch, mit sparri-
gen nnd mehr ausgebreiteten Aesten, wie die erste Art. Er ist aber
weit zärtlicher als diese.
Die Blätter sind ganz glatt, und nicht mit weichen Haaren besetzt,
wie sie L i n n é angegeben hat. Es müste denn noch eine
von dieser verschiedene Art in Nordamerika sein, die haarige Blätter
hat. Wa l t e r , in seiner Flora von Carolina, Seite i 3 5 , giebt
eine Art mit rauhen Blättern an; es fragt sich aber, ob er sich
nicht durch die L i nn es ch e Beschreibung dazu hat verleiten lassen,
da er weiter nichts davon sagt. ''
Die Blätter stehn wechselsweise auf langen Stielen, sind vierC
E S T R U M PAR QUI. 85
tehalb Zoll lang, und vier Zoll breit, rund, ohne Zähne, mit einer
lang vorgezogenen Spitze, und an der Basis herzförmig.
Die Blumen kommen am Ende des Aprils, Anfang Mais, sind
von eben der Cestalt und Farbe wie bei der ersten Art, aber fast
um die Hälfte kleiner. Früchte hat dieser Baum noch nicht bei
uns getragen.
Die jungen Pflanzen sind noch zärtlicher als die der vorigen Art.
Die Vermehrung geschieht durch amerikanischen Samen und
Ableger.
27. C e s t r u j i ^ Hamme r s t r au c h .
Die Zwitterblumen haben einen becherförmigen, kurzen, fünfmal
gezähnten Kelch. Eine trichterförmige, fünfmal eiugeschiiit-
tene, lange Blumenkrone; fünf Staubfäden, die in der Mitte der
Blumenrohre angewachsen sind, und bei einigen Arten einen Zahn
haben, sie reichen aber nicht bis zur Oeffnung der Bluraenkrone;
einen Griffel mit einer stumpfen Narbe.. Die Frucht ist eine zwei
fächrige längliche Beere, die mehrere Samen enthält.
I . C e s t r u m P a r q i i i filamentis dentlculatis iiudisve, caule
florifero panlculato, stipulis linearibus. S p .p l. cd. IV. i . p . i o 5 4 .
l ’Herit. stirp. 1 . p. 7 3 . tab. 3 6.
Parqui. Feuill. peruv. a . p. 7 2 . tab, 3 2.
C h i I i s ch e r II a m m e r s t r a u ch.
Wächst an leuchten Orten in Chili.
Es wird ein sechs Fufs hoher ästiger Strauch, der gewöhnlich
hei uns in kalten Gewächshäusern durchgewintert Mird, Er dauert
aber in einer beschützten Lage ziemlich gut aus. Die äufsersten
Zweige erfrieren allezeit, so weit sie nicht mit Laub bedeckt sind,
und bei harten Wintern friert auch der Stamm bis auf die Wuizel
ab. Es schiefsen aber im Frühling wieder neue Spröfslinge hervor,
die sogleich blühen. Den harten Frost von 1 794 bis 1 795 hat
ein Strauch dieser Art recht gut in freiem Lande ausgehalten.
Die Blätter haben einen widrigen betäubenden Geruch, sie
sitzen zerstreut, bald gegen einander über, bald wechselweise, ohne
bestimmte Ordnung, und sind schmal lanzettenförmig, an beiden
Enden verdünnt, ohne Zähn e; am Rande wellenförmig gebogen,
und auf beiden Selten glatt. Die gröfste Länge cler Blätter beträgt
ungefähr vier Z o ll, und in cler Mitte sind sie höchstens dreivierte!
Zoll breit.
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