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g leich im L a n d e a a s sä en ; b e i V e rsu ch en im K iem en ist
es ab e r in m eh re re r Rück sicht b e s s e r , w en n man dazu
K ä s ten wählt. G ro fse Samen kann man einen Z o ll' tief,
k le in e re nacli V e r sch ied en h e it d e r G ro fse einen halben
o d e r v ie rte l Z o ll tief, und ganz fe in e n u r a u f d e r Ober-
fläche o d e r gleich unter d e rse lb en aussäen.
A lle Pflanzen ke imen im Schatten am b e s te n , und
den ju n g en Pflanzen ist nichts n a c lu h e ilig e r , als dai
Sonnenlicht. Sind die Samenpflanzen, nach Beschaffenheit
d e r A r t die man ausgesäet h a t, e in ig e Z o ll hoch
o d e r g rö fse r heran g ew a ch s e n ; so müssen sie verpflanzt
w e rd en , un d b le ib en dann in e in e r Baumschule so lange
s teh n , bis man sie zu irg en d e in e r A n la g e gebraucht
Das ö fte re V e rid lan z en in d e r Ju g e n d ist seh r gut, weil
dadurch d e r Wachsthum d e r Pfah lw u rz e l verhindeil
w ird , un d man ist na chhe r im S tan d e , de rg le ich en Baume
o d e r S t rä u ch e r , w en n sie auch schon gro fs sind,
ohne me rklichen S ch ad en nach G e fa llen zu versetzen.
B e i den N ad e lh ö lz e rn mufs man ab er vorsichtiger
zu W e rk e geh n, w e il diesen jed e V e r le tzu n g d e r Wur-
zel nachtheilig is t ; eben so ve rh a lten sich kle ine Sumpf-
W a ld - u n d Alpenpflanzen. D ie W a llnu fsa rten gedeihen
ab e r am besten, w en n s ie 'n ie ve rsetz t w e rd en , o d e r es
müste ganz früh geschelm.
D ie meisten G ä r tn e r wünschen die Samenpflanzen
ba ld grofs u n d hochstämmig zu sehn, un d rau b en in diese
r Absicht den jü n g cn Stämmen a lle u n te re Z w e ig e , so
dafs n u r eine k le in e K ro n e bleibt. E s ist w a h r , die
Stämme schiefsen durch diese B eh an d lu n g sa rt schnell in
die H ö h e , w e rd e n ab er dadu rch schlanke R u th en , die
ke ine F e stig k e it haben, und du rch den ge ringsten Wind
hin un d h e r g ew o r fen w e rd en . WiU man ke ine kruiTt-
lue Stämme z ieh n , so ist man g e n ö th ig t, P fäh le dabei
zu se tz en , d ie ih n en , zumal w en n man zwe i b e i jedem
Stamm stellt, zw a r meh re re F e stig k e it g e b e n , ab e r auf
d e r ände rn S e ite b e i heftigen Win den durch das Reiben
ö fters na chthe ilige W u n d en ve rursa ch en . B e s se r, ist es,
w en n man ju n g en Stämmen die un te rn Z w e ig e nicht
ganz, sonde rn n u r in d e r E n tfe rn u n g vo n v ie r bis fünf
Z o ll nimmt. S ie wachsen zw a r nicht in ku rz e r Z e it so
hoch, der Stamm wird aber durch diese Behandlung
s tä rk e r, und kann ohne Stutze fre i stehn. Hat er F e stigkeit
genug, dann werden entweder diese Ueber-
bleibsel von Zweigen schon von selbst, wenn die Pflanze
in einer Baumschule steht, verschwunden sein, oder
man nimmt sie ihm nach und nach von unteii herauf.
Ein solcher Stamm wird nach einiger Z e it bald den
fehlenden Wachsthum nachholen, besser, stärker und
fester, als nach der gewöhnlichen Behandlungsart sein.
Die ändern Vermehrungsarten durch Stecklinge,
Ableger, Pfropfen, Copuliren, Oculiren u. s. w., führe
ich hier nicht an , weil sie bekannt genug sind. Jede
Knospe an den Zweigen der Bäume und Sträucher ist
an ihrer Basis d ick e r, und aus diesem dickem Theile
entstehn bei Stecklingen und Ablegern die Wurzeln.
Man mufs daher bei Stecklingen dahin sehn, dafs unter
der Kn ospe , die in die E rd e kommt, noch ein kleiner
Th e il des Zweiges stehn bleibt. Pflanzen, die sich
schwer durch Stecklinge vermehren lassen, kann man
leicht dahin bringen, wenn man dicht unter einer Knospe
im Anfang des Sommers einen Faden Seide fest zu-
sainmenschiirzt. Das Steigen des Safts wird durch diese
Behandlung etwas gehemmt, und es entstehet eine kleine
Anschwellung, die nachher, wenn der Zw e ig entweder
abgelegt, oder in die E rd e gesteckt w ird , viel leichter
Wurzeln treibt.
Man kann bei aller Sorgfalt es öfters nicht vermeiden,
dafs Bäume und Sträucher Wunden bekommen, die
bisweilen so bösartig w e rd en , dafs sie den Untergang
der ganzen Pflanze befördern. Beim Abhauen der
Zwäige oder ändern Operationen, welche man an den
Sträuchern und Bäumen sehr oft vorzunehmen genöthigt
ist, mufs man alle grofse Wunden vermeiden, und
dahm sehen, dafs kein Wasser sich an dem verletzten
Theile einziehen kann, w e il dies häufig solche bösartige
Schäden verursacht. Fo.^r.s)rth erfand einen K itt, welcher
jeden Übeln SbhätTen der Bäume heilt, und den
man auch auf die Stelle, wo Zweige abgeschnitten sind,
um dergleichen Fehler zu v e rm eid en, schmieren kann!
Dieser Kitt ist ein unfehlbares wohlfeiles Mittel, was