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2 54 M Y R I G A GAL E .
nen Stämmen. Die männlichen Blumen kommen in einem Kätzchen,
was aus raondförmigen, stumpf zugespitzten Schuppen besteht,
die keine Blumenkrone enthalten, aber vier, selten sechs
Staubfäden haben.
Die weiblichen Blnmen stehn in kurzen Kätzchen , die eben
so wie hei der männlichen Blume beschaffen sind, und unter jeder
Schuppe einen eiförmigen Fruchtknoten mit zwei Griffeln enthalten.
Die Frucht ist eine runde trockene Steinfrucht, deren äufsern
Haut lederartig ist, und welche eine einsamige Nufs enthält.
I . M v r i c a G a l e foliis lanceolatis apice subserratis, basi
cuneatis, amentl squamis acuminatis. Sp. pl. ed. W. 4. p. 745.
Myrica Gale foliis lanceolatis subserratis, caule suffrutlcoso.
Lin. syst. cd. R. 4. p, 2 4 3 . Reitter und A b e l Abbild, tab. 7 4 ,
Geme in er Gagel .
Wächst in den Sümpfen des nördlichen Europa und Amerika.
Ein kleiner Strauch, der in verschiedenen Gegenden Deutschlands
wildwachsend anzutreffen ist, und zwei bis drei Fufs hoch
wird. Die Zweige sind braun, rifsig. mit sparsam zerstreuten weichen
kurzen Haaren besetzt. An den ganz jungen Zweigen sind
kleine zerstreut stehende, durchsichtige Harzpunkte. Die ganze
Staude ist gewürzhaft, und gewifs zum mediclnischen Gebrauch
nicht untauglich.
. Die Blätter stehn wechselsweise, sind gestielt, über zwei Zoll
lang, dreiviertel Zoll breit, keilförmig, an der Spitze auf beiden Seiten
mit vier oder fünf spitzigen Zähnen besetzt, übrigens am Rande
ganz, auf der Oberfläche glatt, dunkelgrün, auf der Unterseite mit
einem dünnen weifsen Filz überzogen, und mit zerstreuten kleinen
gelblichen durchsichtigen Harzpuncten besäet.
Die Blumen kommen arn Ende des Aprils, Anfangs Mai, an
den Seiten der Zweige in braunen Kätzchen.
Der Gagel verlangt eine leichte schwarze Erde und schattigen
Standort, kommt aber am besten an feuchten Orten fort. Die Vermehrung
geschieht durch Zertbeilung der Wurzelsprossen und Samen.
2 . M y u i c A c e r i f e r a foliis oblongis basl attenuatis apic«
subserratis, ament i squamis acuiis, bacpis globosis. Sp. pL ed. W.
4. p. 745.
Wach s br i n g e nd e r Ga g e l oder Wa chsbaum.
Wächst in Nordamerika.
W'lrd ein vier bis fünf Fufs hoher Straueh , der in gelinden.
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Wintern seine Blitter behält, und in allen Theilen gewürzhaft ist.
Die Zweige sind braun, glänzend, sparsam mit einzelnen Härchen,
besetze und rund.
Die Blätter stehn wechselsweise, sind gestielt, ianzetrenförmlg,
zwei Zoll lang und über dreiviertel Zoll breit, stumpf zugespitzt,
an der Basis keilförmig verlängert, am Rande ganz, und nur nach
der Spitze zu, bisweilen auf jeder Seite mit einem oder zwei Zähnen
versehn. Auf der Oberfläche sind sie dunkelgrün, glänzend,
glatt, und nur beim Austreiben mit einzelnen weifsen Härchen besetzt;
auf der Unterfläche immer glatt, blafsgrün, ,und mit durchsichtigen,
gelben, kleinen Harzpunkten dicht besäet, sie sind von
fester Substanz.
Die Blnmen kommen in sehr kurzen Kätzchen an den vorjäh-
rigen Trieben im Mai.
Die Frucht ist mit einem weifsen Mehle dicht bedeckt, was
beim Abschmelzen in kochendem Wasser sich als Wachs zeigt.
Es frägt sich, ob der Anbau dieses kleinen Strauchs nicht von
Nutzen sein könnte. Die Menge von Wachs, welche ein einziger
Slrauch im vollen Wfächsthum giebt, ist ziemlich ansehnlich; vielleicht
gewinnt man aber durch eine sorgfältige Cultur noch mehr.
Versuche im Kleinen müssen hier erst mit aller Sorgfalt angestellt
werden, ehe man etwas Gröfseres unternimmt. Als Arzneimittel
können beide Gagelarten gebraucht werden, und verdienen daher
ln allem Betracht die Aufmerksamkeit der Aerzte,
Der Strauch ist sehr dauerhaft, und läfst sich durch Samen
und A fileger vermehren.
84- N i t r a r i a . S a l p e t e r s t r a u c h .
Der Kelch fünfspaltig, die Blumenkrone fünfbiättrig, die Blti-
menblätter an der Spitze hohl, fünfzehn Staubfäden, ein Griffel,
eine einsamige Steinfrucht.
I . N i t r a r i a c a s p i c a inermis, foliis oblongis obtusis
spatbulatis, calycis dentlbus acutis. ^
Nitraria Schoheri. Pall. ross. 1 . p. 7g. t. So. f . B.
Caspi s cher S a 1 p e t er s t r au c h.
Wächst auf salzigem Boden in den Gegenden des Caspischen
Meers und längs der Wolga herauf bis zum 5 osten Grad nördlicher
Breite.
Es ist diese Pflanze stets für eine Spielart der Nitraria Schoheri
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