
Die Blätter stehn gegen einander über, sind kurz gestielt, einen
viertel Zoll lang, länglich, an beiden Enden spitz, auf der
Oberfläche grün und sehr dünne behaart, unterhalb welfsfilzig, am
Rande ganz und umgebogen.
Die Blumen kommen im Julius und August an der Spitze der
Zweige in kopfförmigen gedrängten Wirteln. Die Blumenkrone ist
hellgelb.
Die Vermehrung geschieht durch Sarnen.
163. T h u j a , Lebensb aum.
Die Blumen sind männlich uud weiblich an einem Stamm,
Die männlichen Blumen stehn in kleinen Kätzchen. Der KelcTi
ist eine längliche Schuppe. Die Blumenkrone fehlt. Vier Staubfäden
sind zusammengewachsen. Die weiblichen Blumen bilden e inen
Zapfen.
Die Schuppen sind länglich, haben keine Blumenkronen, und
jede bedeckt zwei Fruchtknoten, deren jeder einen Griffel hat.
Die Frucht ist ein Zaplen, der unter jeder Schuppe eine Nufs hat,
die mit einem Flügel umgeben ist.
I . T h u j a o c c i d e n t a l i s ramulis ancipitibus, foliis quadrifariam
Imbricatis ovato-rhombeis adpressis nudis tuherculatis,
strobilis obovatis, squamis interioribus truncatis, infra apicem glbbo-
sis. Sp. pl. ed. W. 4. p. S o 8.
Thuja occidentalis strobilis laevibus squamis obtusis. Lin.
sjst. ed. R. 4 . p. 1 78. Dii Roi Harb. Baumz. i . Aufi. 2, p.
4 5 5 . Wangenh. Beit. p. 7. tab. z. fig . 3.
G em e i n e r L e b e n s b a u m .
Wächst in Nordamerika und Sibirien.
Es wird ein ansehnlicher 5 o bis 6 0 Fufs hoher Baum, der
unser Klima sehr gut verträgt. Wir haben hier schon sehr alte
Stamme davon, die eine beträchtliche Höhe haben. Die gröfsten,
welche ich gesehn habe, stehn im Gräflich Schulenburgschen Garten
zu Blumberg. Die Zweige sind rund, glatt und hellbraun, die
jüngern sind mit vertrockneten Blättern einzeln bedeckt.
Die Blätter sind immergrün, klein, länglich, eiförmig, glatt,
stumpf zugespitzt, in der Mitte mit einer warzenförmigen Erhabenheit
versehn, und liegen wie die Ziegel auf dem Dache über einander;
sie stehn an den kleinen Trieben, welche ganz flach gedrückt
sind, in vierfacher Reihe.
Die Blumen sind klein, und kommen im Mai an den Spitzen
der Zweige. Die Frucht kommt hier zur Reife. Sie ist ein fünf
Linien langer umgekehrt eiförmiger Zapfen. Die äufsern Schuppen
sind länglich abgerundet, die Innern schmal, an der Spitze abgestutzt,
und dicht unter derselben auf der Oberfläche etwas erhaben.
Die Vermehrung geschieht durch Samen; man kann ihn aber
auch durch Ableger und Stecklinge fortpflanzen.
Die Spielart, welche unter dem Namen Thuja canadensis vorkommt,
scheint etwas verschieden zu sein, aber sie hat bei uns
noch nicht geblüht und Früchte getragen, daher kann ich darüber
nichts bestimmtes anführen, und will deshalb sie vor der Hand nur
als eine Abart ansehn. Da hingegen ist Thuja plicata, welche sehr
platte gegliederte Zweige hat, wirklich eine verschiedene Art, sie Ist
auch zärtlich, und leidet hei uns im Freien; aus Mangel an Früchten
übergehe ich sie hier, ob sie gleich auch im botanischen Garten
anzutreffen ist.
2 . T h u j a o r i e n t a l i s r a m u l i s a n c i p i t i b u s , f o l l i s q u a d r i f a r
i a m im b r i c a t i s o v a t o - r h o m b e i s m e d i o s u l c a t i s , s t r o b i l i s e l l i p t i c i s ,
s q u a m i s i n t e r i o r i b u s o b t n s i s , i n f r a a p i c e m m u c r o n a t i s . Sp, pl. ed.
W. 4. p. S o g .
Thuja orientalis s t r o h l l l s s q u a r r o s i s : s q u a m i s a c u t i s . Z i« .
sjst. ed. B , 4 - P< 1 7 8 . Dii Roi Harb. Baumz. i . Aufl. 2 .
p. 4 5 8 .
C h i n e s i s c h e r L e b e ns h a u r a .
Wächst im nördlichen China.
Dieser Baum erreicht eine ziemlich beträchtliche Höhe, ist aber
gegen unser Klima etwas empfindlicher, besonders so lange er jung
ist, und verlangt eine beschützffe Lage. Die Zweige sind rund, glatt
und hellbraun, an den jüngern Zweigen mit vertrockneten Blättern
bedeckt.
Die Blätter sind immergrün, im Winter braun, gegen das
Frühjahr werden sie aber wieder grün; sie sind klein, eiförmig,
stumpf zugespitzt, schuppenweise über einander liegend, stehn an
den kleinen zusammengedrückten Zweigen in vier Reihen, und haben
oberhalb eine feine rinnenförmige Vertiefung.
Die Blumen sind klein, nnd kommen im Mai an den Spitzen
der Zweige. Die Frucht wird hier vollkommen reif. Sie ist ein
dreiviertel Zoll langer elliptischer Zapfen, dessen äufsere Schuppen