
XXII EINLEITUNG.
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geruTiden haben. Man mufs aber bei der Anwendung
eines solchen Frostableiters die Vorsicht gebrauchen,
das Eis von der Oberfläche des Gefäfses immer wegzuräumen,
Alpenpflanzen verlangen, wie ich schon anfangs gesagt
habe, vielen Schalten, sie wollen durchaus keine
Mittagssonne haben, und müssen nicht vor den kalten
Nord- u n d Nordost-Winden bewahrt werden. Sie treiben
bei gelindem Wetter oder bei der ersten Frühlings-
wärme gleich hervor, und leiden daher, wenn sie frühe
treiben, am ersten bei späten Nachtfrösten.
Die genaue Beobachtung der wenigen hier angegebenen
Regeln w ird , glaube ich , für Gartenliebhaber,
welche die Absicht haben, ausländische Gesträuche im
Freien zu kultiv iren, hinreichend sein. Nur mufs ich
noch anmerken, dafs es schlechterdings unmöglich ist,
Gewächse wärmerer Zonen an eine kältere zu gewöh-
nen. Die Empfindlichkeit einer Pflanze gegen die Kalte
liegt in ihrer Organisation, und diese können wir bei
aller Kunst nicht so umändern, dafs sie unempfindlich
gegen dieKälte wird. K a ffe -, Apfelsinen-, Pommeranzen
und C itronen-W äld er würden uns freilich sehr
nutzbar sein, aber der Bau dieser Bäume und die Mi-
schuncr ihrer Säfte ist so beschaffen, dafs w ir nie darauf
rechnen dürfen, sie im Freien bei uns zu erziehn.
Es kann zwar durch das Klima eine Pflanze verzärtelt
und abgehärtet w e rd en , wovon der Taxus baccata und
die gemeine Robinie, Robinia Pseudacacia, Beispiele geben.
Aber Gewächse die für ein heifses Klima geschaffen
sind , hat der weise Urheber schon so eingerichtet,
dafs sie nur für dasselbe, aber nicht für einen kaltem
Himmelsstrich taugen. Ihre Abhärtung wird uns immer
unmöglich bleiben. Es folgt aber ans diesem Satze, dafs
man Pflanzen, die in Pensylvanien wachsen, zwar hier
kultiviren kann, dafs man aber von solchen Samen oder
junge Stämme aus S ü d -C a ro lin a nicht verschreiben
müsse, w e il sie dort schon durch ein milderes Klima
verzärtelt sind.
i8g. A cai8g.
A c a c i a . A c a c i e .
D e r Kelch fünfzälinig. Die Blumenkrone röhrenförmig füiifspal-
tig, oder aus fünfBluraenbläitern zusammen gesetzt. Vier bis hundert
Staubfäden. Ein Griffel. Die Frucht ist eine zweiklappige
viülsaraige Hülse. Die Blumen Zwitter und männliche untermischt
auf einem Stamm.
I . A c a c i a J u l i h r i s s i n inermis, follis bipinnatis, par-
tlalibus iindecimjugis, proprlls multijugls dimidiatis acutis, spicis sub-
globosis terminalibus aggregatis, leguminibus planls membranaceis
glabris. Sp. pl. ed. TV. 4 - P- i o 65.
Or i ent a l i s che Acacie.
Wächst in Armenien, Syrien und Egypten.
Ein ansehnlicher Baum in seinem Vaterlande, der an 4 ° bis
5 o Fufs Höhe erreicht, und besonders wegen seiner feinen Blätter
und schönen Blumenbüschel sehr_ gefällt. Durch ganz Italien ist
er allgemein angebaut und pafst sich vorzüglich zu Alleen. Bei
uns zeigt er sich sehr zärtlich und kann nur im Freien erhalten
werden, wenn er eine sehr heschiitzte Lage und einen mit Kalk
und Thon gemengten Boden erhält.
Die Zweige sind rundlich, glatt, in der Jugend mit zerstreuten
Punkten besetzt.
Die Blätter sind doppeltgefiedert, fünf bis sechs Zoll lang,
und bestehn aus neun oder elf Paar gefiederten Blättchen, welche
zwei bis höchstens drittehalb Fufs Länge haben. Die Blättchen,
aus welchen diese zusammen gesetzt sind, messen in der Länge ungefähr
drei Linien, sind linienförmig, schief zugespitzt und an der
Basis schief abgestutzt, auf beiden Seiten glatt; auf der obern dunkel
und auf der untern blafs hellgrün.
Der Hauptblattstiel ist anderthalb Zoll lang und dicht über
der Basis oberhalb mit einer flachen Drüse versehn.
Die Blumenköpfe kommen an der Spitze der Zweige in einer
kurzen Traube höchstens zu acht oder zehn Stück auf Zoll