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224 l o n i c e r a c a e r u l e a .
Die Blumen kommen Ende Aprils und Anfang Mais, zwei an
der Spitze eines anderthalb Zoll und läiigern Blumenstiels, der einzeln
aus den Blattwinkeln entspringt, und nach oben zu etwas
dicker ist, sie werden wie bei allen Arten von zwei Nehenhlättern
unterstützt, die aber bei den ändern sehr kurz sind, so dafs man sie
leicht übersieht; hier sind sie aber fadenförmig, und fast so lang
als die Blumenkrone. Die Blumenkrone ist violett, sie hat eine
ganz kurze, eine Linie lange, sehr erweiterte, an der Basis stark
höckrige Röhre, und einen rachenförmigen erweiterten Rand, dessen
Oberlippe kurz, vierspaltig, und dessen Unterlippe eine längliche
stumpfe Gestalt hat. Die Staubfäden siud etwas länger als die
Blumenkrone, der Griffel aber nur so lang als dieselbe.
Die Fruclit besteht aus zwei Beeren, die zusammengewachsen
sind, und die Gröfse einer grofsen Erbse haben.
Die Vermehrung Ist wie bei den vorigen.
I I . L o n i c e r a c a e r u l e a pedunculis bifloris, baccis coadii-
natis globosis, stylls indivisis. Sp. pl. ed. W. i . p. 9 8 8 . Pall,
f l . ross. I . p . 5 8. t. 3 7 . D ü Roi Harb. Baumz. i . p. 568 .
B l a u e L on i c e r e .
Wächst in gebirgigen Gegenden von der Schweiz, Oestreich,
Kraln und ln Sibirien.
Dieser schöne dauerhafte Strauch wird vier bis fünf Fufs hoch;
seine Zweige sind rund, rothbraun und glatt.
Die Blätter stehn gegen einander über, sind kurz gestielt, elliptisch.
höchstens anderthalb Zoll laug, dreiviertel Zoll breit, an
der Spitze abgerundet stumpf, an der Basis etwas schmaler, die
beiden Seiten glatt, der Rand ohne Zähne mit einzelnen Härchen
an den jungen Blättern hefranzt.
Die Blumen kommen iu den ersten Tagen des Mais, zwei an
der Spitze eines kurzen einen viertel Zoll langen Blumenstiels. Die
Blumenkrone ist gelb, mit einer zwei Linien langen, starken, an
der Basis etwas höckrigen Röhre, der Rand derselben hat fünf
tiefe, stumpfe, zusammenstehendc Einschnitte. Aufserhalb Ist sie
mit einzelnen, sehr zerstreut stehenden langen Haaren besetzt. Die
Staubfäden sind länger als die Blumenkrone; der Griffel länger als
diese. Beide Blumenkronen haben nur einen Fruchtknoten, woraus
eine elliptische, dreiviertel Zoll lange, blaue Beere, entsteht.
1 3 2. L o -
L O T U S H I R S U T U S . 2 2 5
132, L o t u s . S c h o t e n k l e e .
Der Kelch ist röhrenförmig, fünfmal gespalten. Die Flügel der
Schinetterllngsblume stofsen mit dem obern Rand zusammen Zehn
Staubfäden, die keilförmig abgestutzt sind, kleine Staubl eutel haben,
und von denen neun zusammenliängen und einer frei ist. Ein
Griffel. Die Frucht eine einfächrige, vielsamige, cylindrische Hülse.
1 . L o t u s h i r s u t u s capitulis subrotundls, caule erecto
lürto, leguminibus ovatis. Sp. pl. ed. W. 3. p. i3g2.
Z o t t i g e r S c h o t e n k l e e .
Wächst im südlichen Frankreich, Italien und im Orient.
Ein höchstens anderthalb Fufs hoher Strauch, der nur in sehr
beschützter Lage unser Klima erträgt. Die Zweige sind rund,
weifslich behaart.
Die Blätter stehn wechselsweise, sind gestielt, gedreit; die
Blättchen sitzen, sind drei bis vier Linien lang, elliptisch, an beiden
Enden spitz, auf beiden Seiten von zahlreichen kleinen Haaren
weifslich. Die Afterblätter liaben die Gröfse der Blättchen, sitzen
am Ursprünge des Blattstiels, sind an den Stengel gedrückt, eiför-
mig, länglich, am Ende spitz, und wie die Blätter weifslich behaart.
Die schönen röthlichen Blumen kommen vom Junius bis September
auf einem Zoll langen haarigen Blumenstiel von viere bis
achte beisammen in kopfförmiger Gestalt zum Vorschein, und sind
fast einen Zoll lang.
Die Frucht ist eiförmig glatt und durch den stehn gebliebenen
Griffel mit einer Spitze versehn.
Die Vermehrung geschieht sehr leicht durch Samen.
2. L o t u s r e c t u s capitulis subglobosls, caule erecto laevi,
leguminibus rectis glabris. Sp. pl, cd. W. 3. p. iSgS.
G e r a d e r S c h o t e n k l e e .
Wächst in Spanien, Italien, und in dem südlichen Frankreich.
An einem beschützten Orte, wo der Zug des Ostwindes durch
andere Sträucher gehemmt ist, und die Mittagssonne auch nicht
viel wirken kann, hält dieser kleine Strauch sehr gut ans; nur bei
harten Wintern friert er bis auf die Wurzel ab, die aber im folgenden
Sommer durch neue Triebe den Schaden ersetzt. Im Freien
bleibt diese Pflanze ein sehr niedriger Strauch, dessen holzartige
Stengel nicht über einen Finger lang sin d ; im Orangeriebause aber
wird sie ein drei bis vier Fufs lioher Strauch. Der untere Stamm