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442 S A L I X R E F L E X A .
Ich habo in clom Magazin tler Gesellschaft natutforschentier
Freunde 4ter Jahrgang p. 5 i . über die Salix Arbuscula des Linné
meine gemachten Bemerkungen mitgerheilt, und gezeigt, dafs in der
Linneschen Kräutersammlung die Salix incuhacea dalür aufiewahrt
ist, dafs die S. incuhacea aber darinn fehlt, dafs endlich die Beschreibung
des Linne' auf eine von mir in Abbildung raitgetheilte
Art, welche in der Schweiz einheimisch ist, genau zutrift. Von dieser
ist aber die in der Flora danica abgebildeto Pflanze sehr verschieden
Es Ist möglich, dafs Linné eigentlich die letztere gemeint
hat aber sie bildet kein Bäumchen, sondern bieiht ein kleiner sehr
niedriger Busch, daher scheint es mir rathsam I'iir diese emen ändern
Namen zu wählen.
Sie wird ein kleiner zwei Fufs hoher Strauch mit gelbbraunen
glatten Zwefoen.
Die Blätter stehn wechselsweise , sind einen halben bis höchstens
einen gaiyien Zoll lang, länglich, an beiden Enden spitz, am
Rande etwas umgebogen und in der Mitte mit drei höchstens sechs
Zahnen versehn, zuweilen sind sie auch ungezähnt, oben sind sie
glatt, unten graugrün.
Die Kätzchen kommen mit den Blättern, sind einen halben
Zoll lang, der Fruchtknoten ist glatt mit sitzender Narbe.
3 5. S k L X x . r e f l e x a foliis obovato - ellipticis, obtusis, inte-
geriimis, glabris, caule erecto.
Z u rückg ebog ene Weide.
Das Vaterland kenne ich nicht, sie ist mir unter dieser Benennung:
lebend zugeschickt worden und von allen bekannten Arten
deutlich verschieden. Sie hat noch nicht geblüht und ist ein kleiner
Fufs hoher aufrechter Strauch mit graubiaunen Zweigen, welcher
das Ansehn eines Vaccinium hat.
Die Blätter stehn wechselsweise, gedrängt, sind vier bis fünf
Linien lang, sehr kurz gestielt, verkehrt eiförmig und elliptisch, an
der Spitze stark abgerundet, auf beiden Seiten grün ohne Glanz,
auf der untern etwas blasser, sie sind ausgobreitet und fast zurückgebogen.
Der folgenden Art kommt sie nahe, aber der Stamm steht aufrecht,
die Form der Blätter ist verschieden, auch haben sie gar
keinen Glanz.
3 S a l i x r et u s a follis obovatis integerrimis acutis emar-
ginalisve glabris supra nitldis, amentis femineis oblongis paucifloris,
S A L I X R E T U S A . 44 5
squamis longitudine germinis oblongis. Sp, pl. ed. W. 4. p.
684.
A u s g e r a n d e t e We i d e .
Wächst auf den Alpen in der Schweiz, Tirol, Oestreich und
Frankreich.
Diese Art liegt flach an der Erde, und der älteste St.imm ist
ungefähr einen Fufs lang. Die Zweige sind castanlenbraun und
glänzend.
Die Blätter stehn wechselsweise, sind einen viertel bis halben
Zoll lang, an raschen Trieben zuweilen fast von der Länge eines
Zolls, verkehrt eiförmig, an der Spitze abgerundet mit einem klei- .
nen Kerb, an wilden Exemplaren sind sie sogar zuweilen mit einer
kleinen Spitze versehn, auf beiden Seiten grün und glänzend,
anf der obern aber stärker.
Die Afterl.Iätter fehlen.
Die weiblichen Aehren kommen, wenn die Blätter ausgehildet
sind, in eiförmiger Gestalt und sind sehr klein.
3 5 . S a l i x v i o l a c e a folüs oblongo - ellipticis, utrinque
acutis' integerrimis, glabris, subtus glaucis, germinibus villosis.
Vi o l e t t e We ide .
Das Vaterland 1st mir nicht bekannt.
Ein kleiner drei Fufs hoher Strauch mit rothbraunen Zweigen.
DieBlätter stehn wechselsweise, sind einen his anderthalb Zoll
lang, länglich - elliptisch, an der Basis etwas spitz zugehend, arn
obern Ende durch eine Falte spitz, am Rande ungezähnt, nur an
rasch aufgeschossenen Trieben sieht man in der Mitte des Randes
einige stumpfe Sägezähne, auf beiden Selten glatt, auf der untern
graugrün, jedoch veriiehrt sich die graugrüne Farbe zuletzt ganz.
Die jungen eben ausgetriebenen Blätter sind violett gefärbt.
Die Afterblätter sind sehr klein, eiförmig, und fallen bald ab.
Die weiblichen Kätzchen kommen vor den Blättern , sie sind
einen halben Zoll lang, walzenförmig. Die Schuppen sind länglich
stumpf und mit weifsen Haaren besetzt. Der Fruchtknoten ist seidenartig
behaart; der Griffel kurz pfriemförmig; die Narben breit
und gelblich.
Tab. VI. fig. I . findet sich die Abbildung eines kleinen , beblätterten
Zweiges.
36. S a l i x r e t i c u l a t a foliis elllptiGo-orbiculatis obtusissimis
integerrimis glahriusculis, subtus glaucis reticulato-venosis.