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halben bis drelviertel Zoll lang, und haben dicht unter der hängenden
Blume ein kleines lanzettenförmiges stumpfes Nebenblatt.
Die Blumenkrone ist röthlichweifs. Die Staubfäden sind aufrechtstehend.
Der Fruchtknoten hat keinen Stempel, sondern eine siz-
zende schildförmige Narbe.
5. P y r o l a u n i f i o r a sc ap o u n lflo ro. Sp. pl. ed. TV. 2 .
pag. 6 2 2 .
E i nbl umi g e s W i n te r g r ün oder Ap f e 1 - P y ro 1 e.
Wächst in den schattigen Wäldern ^ des nördlichen Europa.
Dies ist die kleinste Art dieser Gattung. Die Stengel liegen an
der Erde gestreckt, sind fadenförmig, von der Länge eines Fingers.
Die Blätter sind wechselsweise an der Spitze des Stengels zusammengedrängt,
rundlich eiförmig, dreiviertel Zoll lang, und fast
eben so hrelt, an der Spitze zugerundet, an der Basis sich allmählig
im Blattstiel verlierend, am Rande weitläuftig grofs gekerbt, auf
der Oberfläche glatt, glänzendgrün mit erhabenen Adern, auf der
Unterseite ohne Adern, nur mit einer vorstehenden Mktelrippe,
"glatt und blafsgrün. Der Blattstiel ist fast einen halben Zoll lang,
breit, an der Basis rluneni'örmig mit der Blattsubstanz umgeben.
Die Blumen kommen im Junius und Julius an der Spitze der
Zweige. Es zeigt sich an jeder Spitze des Stengels nur ein runder,
fadenförmiger, zwei Zoll langer einblumiger Blumenstiel. Die Blumen
sind die größten unter allen Wintergrünarten. Sie haben ei-
nen sehr angenehmen Geruch, sind weiß, flach ausgebreitet. Die
Staubfäden stehn aufrecht, und der Griffel ist fadenförmig und lang.
Die Kidtur dieser Pflanzen ist äußerst mühsam. Sie verlangen
im natürlichen Zustand eine fette, aus verfaulten Blättern entstandene
lockere Erde, einen schattigen etwas bemooßten Fleck, und
wollen ungestöhrt stehn. Beißt man sie mit den Wurzeln aus, daß
diese entblößt werden, so geht es wie mit ähnlichen Waldpflanzen,
z. B. Arbutus uva ursi, Gaultheria procumbens u. a. m., sie vertrocknen
ganz. Man muß sie also mit dem ganzen Ballen in
lockerer, mit etwas Sand gemischter Gartenerde, an einen schattigen
Ort pflanzen, und nun abwarten, bis sie sich mehr ausgehreitet
haben. Der sicherste Weg wäre allerdings, sie aus Samen zu erziehen;
aber dieser ist sehr fein, und erfordert viele Sorgfalt beim
Äussäen.
g o . P y r u s
go. P y r u s . B i r n e .
Der Kelch ist fünftheilig. Die Blumenkrone ist fünfbiättrig.
Viele Staubfäden stehn auf dem Kelch. Ein Fruchtknoten unterhalb
dem Kelche; fünf Griffel. Die FVucht ein Apfel, der fünffächrig
ist, und in jedem Fache zwei Samenkörner enthält.
Die ältern Botaniker, welche mehr auf den Bau der Frucht als
der Blume achteten, sahen die Quitte als eine eigene Gauung an,
well jedes Fach des Apfels acht oder mehrere Samen enthält. Man
würde aber ohne Noth das Studium der Botanik erschweren, wenn
dergleichen gerimfügige Kennzeichen der Gattungen angenommen
werden sollten. Die Unterschiede zwischen dem Weißdorn und
der Mispel, und zwischen der Eberesche und der Birne, sind schon
zu gesucht.
1 . P y r u s a r b u t i f o l i a foliis obovatis acuminatis serrula«
tis, subtus tornentosis, rachi supra glandulosa, floribus corymbosis,
calycibus tornentosis. Willd. enum. 5 25.
Pyrits a rb iu fo lia inermis, foliis ovato-lanceolatis tenuissime
serratis: rachi supra glaiidulifera, corymbo composito. Tun. suppl.
25 6 . Wangenh. Beit. p. 8 9 . tab. 28 . fig . 6 4 . Burgsdorf An-
leic. n. 4 2 6 . 4 2 7 .
Mespilus arbutifolia inermis, foliis lanceolatis crenatis subtus
tornentosis. Lin. syst. ed. R. 2. p. 4 9 8 . Dii lio i Harb. Baumz.
1 . Aufl. I . p. 418.
S a n d b e e r b l ä t t r i g e Bi rne.
Wächst in Virginien, Pensylvanien und Carolina.
In seinem Vaterlande wird diese Art ein fünfzehn Fuß hoher
Strauch; bei uns bleibt sie aber ungleich niedriger, und wird nur
fünf bis sechs Fuß hoch. Die älteren Zweige sind rothbraun glänzend,
mit weißlichen kleinen zerstreut stehenden Warzen besetzt,
die jungen sind weißlich, von dicht anliegenden Härchen.
Die Blätter stehn wechselsweise, sind gestielt, drei Zoll lang,
und anderthalb Zoll breit, umgekehrt eiförmig, lang zugespitzt, an
der Basis keillörmig verdünnt, am Bande sehr: fein, scharf, gleichförmig
gesägt, auf der Oberfläche glatt, dunkelgrün, etwas glänzend,
längst der vertieft stehenden Mktelrippe, die mit feinen weißlichen
anliegenden Härchen bedeckt ist, mit braunen kleinen Drüsen stark
besetzt, aul der Unterlläche mit einem dichten weißen Filz über-
zogen. Der Blattstiel ist rinnenförmig, mit weißlichen kurzen
Haaren bpdeckt,
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