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A R I S T O L O C H I A 5 IPHO. 39
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Die Blätter sind vom Herrn vo n Wa ng e n b ei m und dül
Roi ganz falsch beschrieben. Sie sind öfters über drei Fufs lang,
doppelt gefiedert. Der Hauptstengel und die Nebenstengel sind
mit einzelnen kleinen Dolden besetzt. Die untern gefiederten Blätter,
woraus das doppeltgefiederte zusammen gesetzt 1st, sind nach
unten zu auch aus kleinen gefiederten Blättern zusammengesetzt.
Die obern sind nur einfach gefiedert. Die gefiederten Blätter bestehn
aus sieben bis fünfzehn Blättchen. Am Hauptstengel stehn
an der Basis der gefiederten Blätter, einzelne Blätter. Die Blättchen
sind gestielt, glatt, eiförmig, lang zugespitzt, gezähnelt, an tier
Spitze und Basis aber ohne Zähne, oben schön dunkelgrün und
unten weifsllch. Wenn die Pflanze blühen will, werden die Blätter
allmählig kleiner, die in der Nähe der Blütenstengel befindlichen
sind ganz einfach gefiedert, und bestehn aus sieben Blättchen,
die mehr länglich als die übrigen sind.
Die Blumen erscheinen in Pensylvanien im Junius, bei uns
aber erst im September, October; daher wir hier keine reife Früchte
erwarten können. Sie kommen in kleinen gestielten Dolden, welche
zahlreich auf einem Fufs langen dicken Stengel stehn, deren
mehrere aus der Spitze entspringen. Der Stiel der Dolde ist mit
einzelnen röthlichen, lanzettenförmigen ’ D kurzen Nebenblättern hesetzt.
Die Blätter der Hülle an der Basis cler Dolde sind zahlreich,
lanzettenförmig, und kaum den dritten Theil so lang, als der
Blumenstiel. Die Blumenkrone ist'weifs und fällt mit den Staubfäden
gleich nach cler Entwickelung ab. Die fünf Griffel legen
sich nach dem Verblühen dichte zusammen, dafs man sie für einen
einzigen Griffel halten sollte.
Die Vermehrung geschieht durch Nordamerikanischen Samen
und durch Wurzelbrut.
7 4 . A r b u t u s . Sandbeere.
Der Kelch sehr klein, fünftheilig, gefärbt. Die Blumenkrone
eiförmig
am Rande in fünf kleine Zähne gethellt. Zehn Ytaubfä-
den. Die Staubbeutel in zwei Theile gespalten, sie werden von
der Blumenkrone eingeschlossen. Die Frucht ist eine fünffächrige
Beere. Bei einigen Arten sind in jedem Fache ein, bei ändern
mehrere Samen enthalten. Alle Blumen sind Zwitter.
I . A r b ü t ü s U v a u r s i caulibus proeumbentibus, folüs
i n t e g e r r im i s , Sp. pl. ed. W. 2. p. 6x8. Dii R o l HarL. Baumz.
I . p. 1 1 2 . Reitter und Abel Abbild, tab. 9 1 .
Gemeine Sandbe e r e oder Bä re nt r aube .
Wächst in unfruchtbaren trockenen Wäldern der kältesten
Theile von Europa und America. Er wird audi auf holien Gebur-
gen häufig angetroffen. Bel uns ist -er in Klehnwäldern nicht selten.
Es ist elu kleiner, immer grüner Strauch, dessen zwei bis dnc-
tehalb Fufs lange Zweige ganz flach auf der Erde hegen. Dio
Blätter sind umgekehrt eiförmig, kurz gestielt, ohne Zähne, und
haben netzförmige Adern.
Die weifsröthlichen Blumen stehn in Trauben an der Spitze
der Zweige, und entwickeln sich im Mai.
A us “dem Samen ist dieser niedrige Strauch schwer zu erziehen,
wie es überhaupt mifsllch mit dem Verpflanzen desselben ist.
Man mufs ihm in Gärten einen trocknen schattigen Ort in lockerm
Boden geben, und ihn mit dem Ballen verpflanzen. Ist er aber
einmal eingewurzelt, so läfst er sich auch durch die anwurzelnden
Zweige nach und nach vermehren. Besonderer Nutzen Ist,^ aufser
den bekannten Arzeneikräften, in Pflanzungen nicht von ihm zu
erwarten.
1 4 4 . A r i s T o L o CH IA, O s t e r l u z c i .
Die Blume hat keinen Kelch. Die Blumenkrone Ist röhrenförmig,
an, Bande schief zungenförniig verlängert. Staubfäden fehlen;
sechs Staubbeutel sitzen unter der Narbe, Der Griffel ist sehr kurz,
die Narbe sechstheilig. Die Kapsel sechseckig, sechsfächrig.
I . A RISTORO CHI A S ip ho foliis cordatis acutis. caule volubili,
pedunculis unlflorls bractea ovata iristructis, corollis adscenden-
tlbus, limbo trífido aecpall. Sp. pi. ed. W. 4. p. xSB.^^ ^
A r i s t o l o c h i a m a c r o p l i y l l a caule tereti volubili, fohis cordatis
subacutls, pedunculis solltariis bracteatis. Willd. Bot. Mag. St.
k is to lo o h ia macrophylla foliis cordato-subrotundls amplissi-
mis; caule frutescente, volubili; lloribus hinis incurvatls, limbo m-
angularl plano. Lnmarck cncyclop. i . p. 25 2.
Aristolochia frutescens. Marshal, p. 24.
Gr o f sbl ä t t r i g e Os ter luzei .
Wächst in Virginien.
Diese Strauchart, die übor drei Klafter und höher sich an the
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