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70 B U X U S B A L E A R I C A ,
sehr der Mittagssonne ausgesetzt ist; hat er einen beschützten
Stand, so bleibt er unversehrt.
Es giebt von diesem immergrünen Strauch zwei Abarten. Die
erste oder die gewöhnliche Hauptart hat lederartige, eilÖrmige, ausgerandete
Blätter, und bringt im Mai gelbliche Blumen.
Die zweite Abart bleibt allezeit niedrig, hat zarte, umgekehrt
eiförmige ausgerandete Blätter, und blüht niemals. Einige Botanisten
haben dieselbe als eine besondere Art unterschieden; sie ist
aber nur blols durch die Kultur entstanden, indem man diesen
Strauch zum Einfassen der Gartenbeete beschnitten hat, wodurch
sich sein natürlicher Wachsthum und die Festigkeit der Blätter
verändert haben.
Das Hauptkennzeichen, woran man den gemeinen Buxbaum
erkennt, sind die Blattstiele, welche am Rand.e ganz kurze, feine
Härchen haben, und die Staubbeutel in der Blume, die auf kurzen
Staubfäden stehn, und eiförmig sind, sich aber an der Basis pfeilförmig
endigen.
3. B u x us b a l e a r i c a foliis oblongis, petiolis glabris; antheris
sagittato-linearibus. Sp. pl. ed. W. 4. p. SSy.
Buxus balearica arbórea, foliis oblongo - ovatis sesquipolllcari-
hus, staminibus longissiims. Lamarck cncyclop. i , p. 5o5.
B al ea r i s ch e r B u c h s ba u m.
Wächst auf den Balearischen Inseln.
Es wird ein pyramidenförmiger Baum von ansehnlicher Höbe,
der aber empfindlicher gegen die Kälte , als unser Buthsbaum ist,
und allezeit eine sehr geschützte Lage verlangt.
Die jungen Stengel sind wie bei dem gemeinen, viereckig, von
dem verlängerten Blattstiel. Die Blätter stehn gegen einniuler über,
sind mehr länglich als elforralg zu nennen, werden an beiden Enden
etwas schmaler, und sind an der Spitze ausgeramlet.
Beim ersten Anblick sieht man gleich, dafs dieser Biichsbaum
wesentlich vom gewöhnlichen abweicht. Die Blätter des letztem
sind einen Zoll lang und einen halben Zoll breit; diese Art aber
hat über anderthalb Zoll lange, und über einen Zoll breite Blätter.
Die Adern auf der Unterseite derselben sind auch mehr in die Augen
fallend, als bei dem gemeinen. W'as ihn hauptsächlich mit unterscheidet,
sind die ganz glatten Blattstiele, die keine Spur von
Härchen haben.
Die Blumen kommen Ende Aprils, Anfänge Mais, aus den
C A L L U N A VUr . GAR LS .
Winkeln der Blätter, in länglich gestalteten Köpfen. Sie sind wie
alle Theile dieser Pflanze fast noch eimnal so grofs , wie die des
gemeinen, haben aber dieselbe Farbe. Am meisten zeichnen sie sich
durch die Staubbeutel aus. welche linienförmig, an der Basis pfeil-
lörmig ausgeschnitten ‘sind. Aus dieser Beschreibung siebt man,
dafs der lialeariscbe Biichsbaum eine besondere Art ausmacht, die
sich noch darin unterscheidet, dafs sie ungleich schneller wächst.
Samen hat diese neue Art noch nicht getragen, sie läfst sich
aber sehr leicht durch Stecklinge vermehren, und ist keine geringe
Zierde der Gärten.
58. G a l l u n A. B e s e n h e i d e .
Der Kelch ist doppelt, jeder besteht aus vier Blättern. Die
Blumenkrone ist glockenförmig und viertheilig. Acht Staubfäden
stehii zuf dem Fnichtboden. Die Staubbeutel sind zweispaltig. Die
Kapsel ist vierfächrig. Die Scheidewände sind in der Mitte zusam-
meiigefügt.
I. C A L L u n a v ul g a r i s . Willd. enum. 4 ■ 5.
Erica vulgaris antheris cristatis, stylo exserto, corollis campa-
nulatls, calycibus diiplicatis, floribus racemosis secundis, foliis oppositis
sessilibus sagittatis. Sp. pl. ed. W. 3 . p. 4 y 5.
G emei n e B es enhe ide . Heidekraut .
Wächst durch ganz Europa an unfruchtbaren Stellen.
Ein immergrüner Strauch, der drei Fufs hoch wird, aber durch
die Kultur'noch an Gröfse gewinnt.
Die Blätter stehn gegen einander über, sind sehr klein, immergrün,
länglich, stumpf, sitzend, an der Basis auf beiden Seiten
pfeilförmig verlängert, und liegen eins dichte über dem anderen, in
zwei geraden Reihen.
Die Blume ist blafs vioiettroth, zuweilen welfs, von der Gröfse
eines Haiil'korns, auf kurzen Stielen an den Spitzen der Zweige,
traubenrörmlg gestellt, und erscheint im Julius und August. Der
Griffel ist länger als die Blumenkrone, die Narbe kopflöimlg.
DleSamenkapsel ist sehr klein, mit überaus feinem Samen, und
wird von der stehen bleibenden Blumenkrone bedeckt.
Diese Pflanze läfst sich sehr schwer aus der W'ildnifs in den
Garten verpflanzen, wenn man nicht dafür gesorgt hat, dafs die
leichte lockere Erde, worinn sie nur fortkommt, in demselben an
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