
Selten glatt, am Rande scharf gesäget, ein und dreiviertel Zoll
lang, fünfviertel Zoll breit. Die Oberseite ist dunkelgrün glänzend,
die untere blafsgrün, die Basis ist ein wenig herzförmig. Der Blattstiel
ist glatt, über einen halben Zoll lang. In der Jugend sind die
Blätter unten mit einem feinen Filz bedeckt.
Die Bliiraen kommen im Mai an der Spitze der Zweige in
aufrechten, einfachen, langen Trauben. Die untern Blumenstiele
sind viel länger als die obern, und die ganze Traube anderthalb
bis zwei Zoll lang. Die Blumenstiele und der Hauptstiel sind weifshaarig.
Der Kelch ist weifshaarig. Die weifsen Blumenhlätter sind
umgekehrt eiförmig, drei Linien lang.
Die Frucht ist wie bei der vorigen Art.
Dieser Strauch hält das Mittel zwischen der vorigen Art und
dem Pyrus Amelanchier. Von der erstem ist er durch dieBluraen-
hlätter und mehr elliptische Form der Blätter verschieden; von der
letzten Art aber durch die glatten Blätter und kleinern Blumenhlätter.
In allen Gärten ist diese Art unter dem Namen Pyrus Amelanchier
vorhanden.
6 . P y r u s A m e l a n c h i e r fo liis su b ro tu n d o -e llip t ic is a cu tis
su b tu s p u b e sc en tib u s, florib us ra cem osis, p e ta lis lan c eo la t is , ger-
m in lb u s su b v illo s is , c a lyc in is segm en tis g lab ris . Sp, pl. ed, TV. 3.
p. 10 14.
Mespilus Amelanchier. Sp. pl. 68 5 .
Fe l s en- Bi rne .
Wächst in felsigten Gegenden des südlichen Deutschlands, in
Oestreich, in der Schweiz und Frankreich.
Ein kleiner drei bis vier Fufs hoher Strauch, dessen Zweige
rund, glatt und rothbraun sind.
Die Blätter stehn wechselsweise, sind fast einen Zoll lang,
rundlich-elliptisch, an der Spitze abgerundet, am Rande gesägt,
auf der Oberfläche dunkelgrün und glatt, auf der untern in der
Jugend dick weifsfilzig, aber im späten Herbste, wenn die Früchte
reif sind, fast glatt.
Die Blumen kommen im Mai in kurzen drei bis sechsbluml-
gen Trauben. Die Blumenstiele und der Fruchtknoten sind weifs-
lich behaart, die Kelchein.schnitte aber glatt. Die Blumenblätter
sind lanzettförmig und stumpf. Die Frucht wie hei den vorigen.
6. P y r u s c o m m u n i s foliis ovatis serratis, pedunculis ca-
rymbosis. S p .p l. ed. TV. 2. p. 1 0 1 6.
Pyrus communis foliis serratis laevibus, floribus corymbosis.
Lin. syst. ed. R. 2. p. 5 oo. Dü Roi Harb, Baumz, 1 . Auß. 2.
p. 207. Reitter und Ab e l Abbild, tah, 21 .
G eme i n e B i r n e .
Wächst durch ganz Europa In Wäldern und auf Anhöhen.
Wir haben diesen Baum hier einzeln wildwachsend, und in allen
Gärten sind eine zahlreiche Menge von Abarten anzutreffen.
Der wilde Birnbaum erreicht eine ansehnliche Höhe, in den Gärten
sucht man aber die zahmen Stämme niedriger zu halten.
Die Blätter sind eiförmig,- spitzig, am Rande gesäget, auf beiden
Seiten glatt, oben glänzend, von fester Substanz, wechselsweise
stehend und gestielt.
Die Blumen kommen im Mai an den Splt,zen der Zweige In
Doldentrauben. Die Frucht ist bekannt genug.
Die Vermehrung geschieht durch Samen. Die Abarten werden
durch Pfropfen und Oculiren auf den wilden Stamm, oder auch
auf Quitten fortgepflanzt.
Die zahllosen Spielarten unterscheiden sich sowohl im Geschmack
als auch in der Gestalt der Frucht auffallend von einander.
Sie gehn aber alle durch das Säen in die Hauptart, nemlich
in die wilde Birne über, und sind nur durch Klima, Boden und
Kultur entstanden.
7. P v R U S P o l l v c r i a folüs serratis suhtus tornentosis, floribus
corymbosis. Sp. pl. ed. TV. 2. p. 1 0 1 6 .
Pyrus irregularis foliis ovatis acute serratis : floribus cymosis.
Dü Roi Harb. Baumz. i . Aufl. 2. p. 3 16.
Hanb ut te n- B l rne oder La z e r o lbi rne , Mi spe lbi rne
Soll in Deutschland wild wachsen.
Diese Birnenart wird ein hoher Baum, der dem Apfelbaum an
Gröfse gleich kommt. Die Zweige sind rund gefurcht, schwarz-
braun, die jungen Zweige sind mit weilslichen Haaren bedeckt.
Die Blätter stehn wechselsweise, sind gestielt, ei - und lanzettenförmig,
drei bis viertehalb Zoll lang, anderthalb Zoll breit, an
der Basis rundlich zugespitzt, am Rande ungleich doppelt gesäget,
an der Spitze ln eine scharfe Ecke auslaufend, auf der Oberfläche
dunkel glänzend grün. Die Adern, besonders die Mittelrippe, sind
mit sehr kurzen, dicht anliegenden, weifsllchen Härchen besetzt,
auf der letztem stehn eine Menge kleiner brauner Drüsen ; die
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