
2 28 LA-CIUM E U R Ü P A E UM. M A G N O L I A G R A N D I F LO R A .
oblique flexis, ramis laxis spinescentibus, staminibus corollae limbo
brevioribus. Willd. enum. 24 6 .
Lycium europaeum foliis obliquis, ramis flexuosis teretibus
pubescentibus. Sp. pl. ed. W. 1 . p. 1 0 5g.
Jasminoides aculeatum, salicis folio, llore parvo ex albo purpu-
rascente. Michei, gen. 2 24 . f. i o 5 . ß g . i .
Eur opä i s che r Bocksdorn,
Wächst im südlichen Europa.
Ich führe diesen zärtlichen 5 Fufs hohen Strauch, der in England
im Freien ausdauert, bei uns bis jetzo aber im Glashause den
Winter über gehalten wird, und mit dem Lycium afrum sehr viel
Aehnlichkeit hat, blofs darum .hier an, weil er mit dem vorigen
immer verwechselt wird. Die Zweige haben eine welfsliclie Rinde,
sind gekniet, an den jungen Trieben etwas haarig, und mit vielen
starken, anderthalb Zoll langen Dornen besetzt. Ich glaube,
dafs die unter diesem Namen vom Professor Mönch angeführte
Pflanze eine blofse Abart des gemeinen Bocksdorns ist.
Die Blätter stehn büschelweise, sind anderthalb Zoll lang, spa-
telförraig, fleischig, graugrün, gestielt, auf beiden Seiten glatt, am
Rande ohne Zähne, schief gebogen, wodurch die Pflanze ein besonderes
Anselm bekommt. Auch die Dornen sind mit Blättern
besetzt. Mi chel i hat davon eine gute Figur gegeben.
Die Blumen kommen im August und September In den Winkeln
der Dornen, oder auf den Dornen einzeln, auf einbliimigen
Blumenstielen ; sie sind weifslichviolett. Der Kelch ist glockenför-
nüg, stumpf fünfmal gezähnt, der eine Einschnitt geht bis auf die
Mitte des Kelchs. Die Blumenkrmie ist trichterförmig. Die Frucht
ist mir unbekannt.
Er unterscheidet sich vom vorigen durch einen graden Stamm,
mehrere dickere und spitzere Dornen, spatelförmige, büschelweise
stehende, schief gebogene Blätter, und den- fünfzähnigen, auf einer
Seite eingerissenen Kelch, welcher bei der vorigen Art zweitheilig
ist; ferner durch die dickem, fast saftigen Blätter, und endlich, dals
er viel zärtlicher ist, und schwerlich bei uns ohne vielen Schaden
ausdauern kann.
Vom Lycium afrum, mit dem er in vielen Stücken übereinkommt,
unterscheidet er sich durch die breitem Blätter, den stumpf
gezähnten Kelch mit einem Einschnitt, und durch die Blumenkrone,
die fast die Gestalt des gemeinen Bocksdorns hat.
Der afrikanische Bocksdorn Lycium afrum, leidet aber allezeit,
wenn er auch noch so gut mit Laub bedeckt wird, bei unserer
Winterkälte; nur wenn der Winter sehr gelinde ist, dauert er im
Freien aus, daher übergehe ich die nähere Anzeige dieser Pflanze.
1 0 3 . M a g n o L I A. M a g n o l i e .
Der Kelch dreiblättrig. Die Blumenkrone nemiblättrig.- Viele
Staubfäden und viele ITuchtknoten. Die Frucht besteht aus einer
grofsen Menge über einander liegender, zweiklappiger, ein- oder
zwelsamiger Kapseln. Der Same hat eine fleischige Haut, womit
er überzogen ist, und hängt an einem langen F’aden.
■ Alle Arten dieser Gattung haben über jedes Blatt, ehe es entwickelt
Ist, ein Afterblatt, was scheidenartig dasselbe einhüllt; so
bald sich nun das Blatt ausbildet, fällt das Afterblatt ab, und läfst
am Zwei e eine kreisförmige Narbe zurück, deshalb siud die Zweige
der Magnolien geringelt.
I . M a g n o l i a g r a n d i f l 0 ?-n foliis perennant lbus oblong
i s , peta lis obovatis. Sp. pl- cd. W. 2 p. I 2 ?i5 .
Magnolia grajidifiora fol iis lanceolat is perennant lbus . Lin,
syst. ed. R. 2. p. 625.
G r o f s b 1 ü h e n d e Magnol i e .
W’äcbst in Florida und Carolina.
Einer der prächtigsten Bäume der wärmern Theile des nördlichen
Amerika, der bei uns im Orangeriehause durchwintert wird.
Man kann ihn auch im Freien am Spalier an einem beschützten
Ort, unter einer Bedeckung durchwintern. Die jungen Zweige
sind gelblichgrau, dicht mit kurzen Härchen bedeckt, und riind.
Wir haben hier ein vorzüglich schönes Exemplar von zwanzig Fufs
Höhe, was jährlich sehr reichlich blüht.
Die Blätter sind Immmergtün, gestielt, lederartig, länglich, splz-
zig zulaufend, am Rande ohne Zähne, auf der Oberfläche glatt
und glänzend, auf der Unterfläche mit braunen, kurzen Härchen
bedeckt.
Die Blume kommt einzeln an der Spitze der Zw'eige vom Ju nius
bis September; sie ist wohlriechend, aufserordentlich grofs,
weifs, und hat sieben bis acht Zoll ausgebreitet im Durchmesser.
Die Blumenblätter und der Kelch sind lederartig und fest.
Die Vermehrung geschieht durch Ableger. Aus nordamerika-
nlschera Samen kann man weder diese noch die folgenden Arten